Fragen und Antworten Das ist über das bevorstehende WEF bekannt

Von Alex Rudolf

2.1.2023

Noch weiss die Öffentlichkeit von wenigen Namen, die das WEF 2023 besuchen werden. Dies dürfte sich aber bald ändern.
Noch weiss die Öffentlichkeit von wenigen Namen, die das WEF 2023 besuchen werden. Dies dürfte sich aber bald ändern.
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Neben sechs Mitgliedern des Bundesrats könnte dieses Jahr auch Wolodymyr Selenskyj am World Economic Forum in Davos teilnehmen. blue News sagt, was du sonst noch zum Grussanlass wissen musst.

Von Alex Rudolf

2.1.2023

Welche Themen stehen 2023 im Fokus?

Der Leitsatz des WEF 2023, das zwischen dem 16. und 20. Januar in Davos stattfindet, lautet «Cooperation in a Fragmented World» («Zusammenarbeit in einer fragmentierten Welt»). Was damit genau gemeint ist, lassen die Organisator*innen offen. Auf der WEF-Webseite heisst es aber, dass die blosse Anzahl von anhaltenden Krisen eine mutige Zusammenarbeit notwendig machen.

Wer nimmt teil?

Über die offizielle Gästeliste will das WEF in den kommenden Wochen informieren. Doch sind bereits einige Namen durchgesickert. Laut Unterlagen, die den CH-Media-Zeitungen vorliegen, steht der deutsche Vizekanzler Robert Habeck genauso auf der Gästeliste wie der Aussenminister Katars Mohammed bin Abdulrahman bin Jassim Al Thani. Aber auch der Premierminister Kuwaits, Ahmed Nawaf Al-Ahmad Al-Sabah, Saudi-Arabiens Aussenminister Prinz Faisal bin Farhan Al Saud und der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire werden erwartet. 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verkündete diese Woche, dass sich seine Regierung derzeit auf das WEF vorbereite. Ob er persönlich in die Schweiz reist oder wie bei der letzten Ausgabe digital teilnimmt, liess Selenskyj zunächst offen.

Wen schickt der Bundesrat ans WEF?

Ausser der neuen Polizei- und Justizministerin Elisabeth Baume-Schneider werden wohl alle Bundesratsmitglieder nach Davos reisen. Dies geht ebenfalls aus den Unterlagen von CH Media hervor. Details etwa zu bilateralen Treffen würden erst kurzfristig kommuniziert, weil sich die Planung rasch ändern könne, sagte Bundesratssprecher André Simonazzi auf Anfrage der Zeitung.

Was tun die Kritiker*innen?

Proteste sind in Vorbereitung. Wie die Gemeinde Davos vergangene Woche zur «Südostschweiz» sagte, liegen bislang zwei Demonstrationsgesuche vor. Eines stammt von der Juso Graubünden, die am Sonntag, 15. Januar, auf dem Davoser Rathausplatz eine Kundgebung abhalten will.

Ebenfalls ein Gesuch eingereicht hat das «Strike WEF»-Kollektiv. Diese Gruppierung plant laut Auskunft der Davoser Behörde eine von Küblis über Klosters nach Davos führende «Winterwanderung für Klimagerechtigkeit». Mit dieser Aktion soll am 14. Januar gestartet werden. 

Schwebt ein «Ma-Schatten» über dem WEF?

Unklar, aber eher unwahrscheinlich. Zur Erklärung: Jack Ma, Alibaba-Gründer und einst reichster Chinese, ist nicht mehr Mitglied des Leitungsgremiums des Wirtschaftsforums WEF. Darin sitzen unter anderem Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Königin Rania von Jordanien und WTO-Präsidentin Ngozi Okonjo-Iweala.

Grund für Mas Rauswurf: Ein Mitglied müsste über einen Zeitraum von zwei Jahren mindestens an der Hälfte der Sitzungen des Gremiums teilnehmen. «Jack Ma hat diese Regeln nicht mehr erfüllt», sagte Klaus Schwab, geschäftsführender Vorsitzender des WEF, der «Schweiz am Wochenende». Der Entscheid fiel bereits Ende Mai, sei aber nicht kommuniziert worden. Nachdem Ma vor gut zwei Jahren das chinesische Finanzsystem kritisiert hatte, war er untergetaucht.

*Mit Material von Keystone-SDA.