Wohnungsnot «Familien hilft es nicht, wenn wir Büros in Lofts umwandeln»

Von Alex Rudolf, Bern, und Adrian Kammer (Video)

18.3.2023

Kampf der Preisexplosion

Kampf der Preisexplosion

Ständerat Damian Müller (FDP/LU) und Bastien Girod (Grüne/ZH) wollen die Wohnungsknappheit auf unterschiedlichen Wegen bekämpfen. Im Video erfährst du wie.

16.03.2023

Der grosse Wurf oder ein zahnloser Papiertiger? Der 6-Punkte-Plan der FDP zur Bekämpfung der Wohnungsknappheit gibt zu reden. blue News fragt nach.

Von Alex Rudolf, Bern, und Adrian Kammer (Video)

18.3.2023

Die Wohnungsnot im Land soll mit sechs Massnahmen bekämpft werden. Jedenfalls, wenn es nach der FDP geht. Die Partei stellte am Donnerstag in Bern den Medien vor, was sie zu tun gedenkt.

So sollen unter anderem der Denkmalschutz gelockert und die Anforderungen an den Schutz vor Lärmemission gesenkt werden. Weiter sollen Baubewilligungen rascher erteilt und die Ausnutzungsziffer erhöht werden. Und: Leerstehende Büros sollen rascher und einfacher zu Wohnungen umgebaut werden.

Falscher Ansatz?

Nach Ansicht von Grünen-Nationalrat Bastien Girod helfen diese Massnahmen nicht. «Das Problem ist, dass eine Verdrängung von Familien stattfindet, weil sie in angestammten Quartieren keine bezahlbaren Wohnungen mehr finden», sagt der Stadtzürcher. «Den Familien ist nicht geholfen, wenn wir Büros in Lofts umwandeln.» 

Anders sieht dies der Luzerner FDP-Ständerat Damian Müller. Es gebe eindeutig eine Nachfrage nach Wohnraum und diese müsse bedient werden, sagt er im Video.

Linke Politiker*innen wie Jacqueline Badran (SP/ZH) schlagen etwa eine Verschärfung der «Lex Koller» vor. So soll es ausländischen Investor*innen verunmöglicht werden, mit Schweizer Boden zu spekulieren. Aber auch ein Verbot von Airbnb, womit auf einen Schlag 20'000 Wohnungen frei würden, wurde als Option genannt.

Luzern schränkt Airbnb ein

Die Bevölkerung der Stadt Luzern hat am vergangenen Wochenende einer Einschränkung von Airbnb-Vermietungen zugestimmt. Neu dürfen Wohnungen nicht mehr ganzjährig als Business-Appartements vermietet werden. Eine ähnliche Vorlage wird jetzt auch in Zürich zum Thema.

Das Verdikt aus seinem Heimatkanton zeige die Problematik auf, findet Müller: «In der Stadt Luzern setzte die Bevölkerung ein klares Zeichen.» Die Stimmbevölkerung habe den Wohnungsbesitzer*innen klar den Auftrag gegeben, dass Familien darin Platz finden sollen.