Corona-Übersicht Engelberger schlägt Pilotprojekte für grössere Veranstaltungen vor

Agenturen/toko

28.3.2021

GDK-Präsident Lukas Engelberger kann sich im Rahmen von Pilotprojekten grössere Veranstaltungen vorstellen — allerdings nur für negativ Getestete und Geimpfte. Unterdessen zeigt eine Umfrage grosse Unterschiede zwischen den Kantonen bei den Härtefall-Hilfen.

Agenturen/toko

28.3.2021

Der Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektoren, Lukas Engelberger, unterstützt Bestrebungen, im Rahmen von Pilotprojekten grössere Veranstaltungen wieder zuzulassen. Sie müssten negativ getesteten oder geimpften Personen vorbehalten bleiben.

Solche Pilotprojekte sollten ab Ende April möglich sein, weil dann alle Risikogruppen geimpft sein dürften, die Test-Offensive Früchte trage und Selbsttests angewendet werden könnten, sagte Engelberger in einem Interview mit der «SonntagsZeitung».

Die Aussicht, wieder eine Theater- oder Kinovorstellung besuchen zu dürfen, könnte das Testen fördern. In Basel gebe es unter Kulturveranstaltern solche Überlegungen. Kantone und Gemeinden könnten ihrerseits sicher noch mehr Teststellen anbieten.

Selbsttests hätten das Potenzial, die Lage grundlegend zu verändern. Wenn jeder und jede regelmässig am Morgen im Badezimmer schnell einen Selbsttest durchführen könnte, falle viel Last von den Apotheken und Testzentren ab.

Er gehe davon aus, dass ab April präventive Tests so verbreitet seien, dass von einer echten Test-Offensive gesprochen werden könne. Sie werde sich dämpfend auf die dritte Corona-Welle auswirken, auch wenn es langsamer gehe, als manche sich das wünschten.

Grundlegend überdenken sollte man laut Engelberger das Modell der Grenzwerte. Höhere Fallzahlen sollten weniger stark gewichtet werden. Vor allem müsste der Fortschritt der Test-Offensive besser berücksichtigt werden. Die Test-Offensive werde höchstwahrscheinlich dazu führen, dass ein höherer Anteil der Ansteckungen entdeckt werde und die Fallzahlen entsprechend steigen dürften.

Unterschiede bei Härtefall-Hilfen — Zug zahlt am Schnellsten

Die schleppende Auszahlung von Härtefallgeldern steht in der Kritik. Eine Umfrage des «SonntagsBlick» zeigt nun, dass der Kanton Zug am schnellsten solche Hilfen auszahlt. Hier sind 89 Prozent aller eingereichten Gesuche bewilligt worden. Zum Vergleich: über alle Kantone hinweg liegt dieser Anteil bei nur 44 Prozent.

Im Gegensatz dazu hat der Kanton Thurgau noch keinen Franken gesprochen. Er vergibt die Hilfen zunächst nur als Darlehen. Der Schwyzer Volkswirtschaftsdirektor Andreas Barraud (SVP) seinerseits befürchten laut «NZZ am Sonntag» (kostenpflichtiger Inhalt) exorbitante Mehrausgaben, weil es zu ungerechten und stossenden Überfinanzierungen von Firmen komme. Dies vor allem bei der Berechnung von Härtefallbeiträgen für Unternehmen mit einem Umsatz von über 5 Millionen Franken.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Angesichts beunruhigender Infektionszahlen fordern deutsche Intensivmediziner einen harten Lockdown über Ostern.
  • Einer Umfrage zufolge bestehen auch bei der Auszahlung von Härtfall-Hilfen grosse Unterschiede zwischen den Kantonen
  • Laut einer Umfrage bestehen beim Einsatz von Massentests grosse Unterschiede zwischen den Kantonen.
  • Lukas Engelberger, Präsident der GDK, kann sich grössere Veranstaltungen ab April für negativ Getestete und Geimpfte vorstellen.

17.31 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Sonntag

17.12 Uhr: Evangelikaler Pastor sagt Treffen mit Bolsonaro ab

Einer der prominentesten evangelikalen Pastoren Basiliens hat sich mit dem Coronavirus infiziert und ein für Montag geplantes Treffen mit dem brasilianischen Staatschef Jair Bolsonaro abgesagt. «Da bei mir Covid-19 diagnostiziert wurde, werde ich mich nicht mit dem Präsidenten treffen, aber die Pastoren werden das Gebet sprechen», sagte Pastor Malafaia in einem Video, das am Samstagabend (Ortszeit) in sozialen Medien verbreitet wurde.

Er führe seit vergangenem Jahr eine «präventive Behandlung für Covid-19 mit Ivermectin, K-2 und Vitamin D» durch. Die Wirksamkeit dieser Art von Behandlung ist nicht erwiesen, wird von Präsident Bolsonaro, seinen Anhängern und auch Ärzten als Strategie im Kampf gegen das Coronavirus vertreten. Malafaia und viele Evangelikale, die Bolsonaro 2018 ins Amt verholfen haben, haben den Präsidenten in der Corona-Krise unterstützt.

Mit nicht nicht gefährlichem Halbwissen gegen Corona: Brasiliens Präsident Bolsonaro.
Mit nicht nicht gefährlichem Halbwissen gegen Corona: Brasiliens Präsident Bolsonaro.
Eraldo Peres/AP/dpa

So verharmlosten etwa auch Malafaia und andere evangelikale Kirchenführer das Coronavirus und wehrten sich gegen eine Schliessung der Kirchen im Rahmen des Lockdowns. Evangelikale gelten als besonders wissenschaftsskeptisch, auch weil sie die Bibel wörtlich auslegen. Das Coronavirus hat ihrer Meinung nach der Teufel geschickt.

In Brasilien, dem Land mit den meisten Katholiken weltweit, wandern immer mehr Menschen zu den Evangelikalen ab. Waren in den 1970er Jahren noch mehr als 90 Prozent der brasilianischen Bevölkerung katholisch, sind heute 30 Prozent evangelikal.

16.52 Uhr: Deutsche Intensivmediziner fordern harten Lockdown in den Osterferien

Deutsche Intensivmediziner fordern angesichts der steigenden Corona-Zahlen einen harten Lockdown für zwei oder drei Wochen. «Das wird zahlreiche Menschenleben retten und noch viel mehr vor lebenslangen Langzeitfolgen durch Covid bewahren», erklärte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx. Er warnte: «Wir rennen sehenden Auges ins Verderben.»

Laut DIVI-Intensivregister sind deutschlandweit noch 1644 Betten auf Intensivstationen für Corona-Patienten frei. Seit dem 10. März sei die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten von 2727 auf 3448 hochgeschnellt, teilte die Vereinigung mit. «Diese Zahl wird die kommenden zweieinhalb Wochen weiter exponentiell wachsen, egal was wir jetzt tun», erklärte Christian Karagiannidis, der medizinisch-wissenschaftliche Leiter des DIVI-Intensivregisters. Bei mehr als 5000 COVID-19-Patienten werde es wirklich langsam kritisch. «Das heisst, es muss jetzt etwas passieren.»

16.16 Uhr: Italien hofft auf Corona-Impfung in Apotheken bis Ende April

Italien will künftig auch in Apotheken Menschen gegen das Coronavirus immunisieren. «Ich hoffe, ab Ende April bis Mai», sagte Gesundheitsminister Roberto Speranza im Interview der Zeitung «Il Messaggero». Eine Übereinkunft mit den Apothekern sei auf der Zielgeraden.

In Italien beteiligen sich Apotheken schon lange am Testen. Online können dort Termine etwa für Corona-Schnelltests vereinbart werden, die dann oft in einem Zelt oder Container vor der Apotheke erfolgen. Bislang gibt es laut Gesundheitsministerium landesweit rund 1990 Stellen, an denen geimpft wird. Insgesamt wurden den Angaben vom Sonntagmorgen zufolge knapp 9,26 Millionen Dosen verabreicht. Italiens Impfziel ist, 500'000 Dosen am Tag zu spritzen.

15.45 Uhr: Restaurants in Finnland bleiben für drei weitere Wochen geschlossen

Der Grossteil der Restaurants, Kneipen und Cafés bleibt in Finnland coronabedingt weiterhin dicht. Das Parlament in Helsinki beschloss, die Schliessung der Lokale in den meisten finnischen Regionen um drei Wochen bis zum 18. April zu verlängern. Ansonsten wäre die Massnahme an diesem Sonntag ausgelaufen. Sie gilt für die Regionen, in denen sich das Coronavirus zunehmend ausbreitet — das trifft derzeit auf die meisten Landesteile des nördlichsten Landes der EU zu. Essen zum Mitnehmen dürfen die Restaurants weiterhin anbieten.

Finnland hat weiterhin eine der niedrigsten Neuinfektionsraten der gesamten EU. Allerdings nehmen auch die finnischen Corona-Zahlen seit einiger Zeit zu. Bislang hat das Land mit seinen knapp fünf Millionen Einwohnern rund 75'000 Infektionen mit dem Coronavirus sowie knapp 820 damit in Verbindung stehende Todesfälle registriert.

15.02 Uhr: Serbien impft Tausende aus Nachbarländern gegen Covid-19

Serbien hat am Wochenende Tausende Menschen aus den Nachbarländern Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien, Montenegro und Kroatien gegen Covid-19 geimpft. Am Samstag seien in der Hauptstadt Belgrad Ausländern aus der Region 9600 Impfungen verabreicht worden, sagte Nikola Nikodijevic, der Präsdent des Belgrader Stadtparlaments, dem serbischen Kabelfernsehen Vesti. Für den heutigen Sonntag waren demnach weitere 8500 Impfungen geplant.

Menschen aus den Nachbarländern wurden Medienberichten zufolge auch in den Städten Novi Sad und Nis gespritzt. Nach Berichten bosnischer Medien hatten sicn bereits am Samstagmorgen an den Grenzübergängen zwischen Bosnien und Serbien lange Staus gebildet. Zahlreiche Bürger Bosniens und Nordmazedoniens brachten in den sozialen Medien ihre Dankbarkeit gegenüber Serbien zum Ausdruck. In den beiden kleineren Balkanländern sind die Impfungen zum Schutz gegen Erkrankungen durch das Coronavirus noch kaum in Gang gekommen.

Die serbische Regierung bemühte sich, die Impfaktion als geplante Massnahme für Geschäftsleute aus der gesamten Region darzustellen, um die regionalen Handelsbeziehungen anzukurbeln. Die Serbische Handelskammer habe zu diesem Zwecke entsprechende Vereinbarungen mit den Partnerorganisationen geschlossen.

Dem widersprachen Medienmeldungen und Erlebnisberichte in Internet- Plattformen. Demnach habe es genügt, an den Impfstationen etwa einen bosnischen Reisepass vorzuweisen, um ohne Voranmeldung eine Impfung zu erhalten. Der Kommunalpolitiker Nikodijevic räumte ein, dass viele «Geschäftsleute» ihre Angehörigen mitgebracht hätten und dass am Ende niemand abgewiesen worden sei.

Serbien steht bei den Corona-Impfungen verhältnismässig gut da. Bis zum Sonntag hatten 20 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfung, 13 Prozent auch eine zweite erhalten. Das Land mit knapp sieben Millionen Einwohnern setzt neben den westlichen auch massiv russische und chinesische Impfstoffe ein.

14.11 Uhr: Feiernde greifen bei illegaler Geburtstagsfeier in Deutschland Polizisten an

In Deutschland hat die Polizei in der Stadt Düren eine Geburtstagsfeier mit 30 bis 40 Gästen aufgelöst. Dabei griffen die Gastgeberin und einige Gäste die Beamten am Samstagabend an, wie die Polizei mitteilte. Demnach mussten sämtliche Streifenwagenbesatzungen des Kreises Düren eingesetzt werden.

Anwohner hatten sich bei der Polizei über Lärm beschwert. Als die Beamten ankamen, sahen sie eine Geburtstagsfeier in einer Wohnung «auf engstem Raum», bei der die Corona-Schutzmassnahmen nicht eingehalten wurden. Einige Gäste flüchteten laut Mitteilung über den Balkon und das Treppenhaus.

Die Gastgeberin, Familienmitglieder und vereinzelt auch Gäste hätten Beamte getreten, geschlagen und beleidigt, teilte die Polizei weiter mit. Die Beamten hätten Platzverweise mithilfe von Pfefferspray durchgesetzt, wobei einige Menschen leicht verletzt worden seien.

Drei Gäste wurden vorläufig in Gewahrsam genommen, gegen einen Gast wird wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt. Die Gastgeberin muss sich nun wegen Verstosses gegen die Corona-Schutzverordnung verantworten. Ein Gast erstattete ausserdem Strafanzeige gegen die Polizei.

13.16 Uhr: Grosse Unterschiede bei Härtefall-Hilfen — Zug zahlt am schnellsten

Die schleppende Auszahlung von Härtefallgeldern steht in der Kritik. Eine Umfrage des «SonntagsBlick» zeigt nun, dass der Kanton Zug am schnellsten solche Hilfen auszahlt. Hier sind 89 Prozent aller eingereichten Gesuche bewilligt worden. Zum Vergleich: über alle Kantone hinweg liegt dieser Anteil bei nur 44 Prozent.

Im Gegensatz dazu hat der Kanton Thurgau noch keinen Franken gesprochen. Er vergibt die Hilfen zunächst nur als Darlehen. Der Schwyzer Volkswirtschaftsdirektor Andreas Barraud (SVP) seinerseits befürchten laut «NZZ am Sonntag» (kostenpflichtiger Inhalt) exorbitante Mehrausgaben, weil es zu ungerechten und stossenden Überfinanzierungen von Firmen komme. Dies vor allem bei der Berechnung von Härtefallbeiträgen für Unternehmen mit einem Umsatz von über 5 Millionen Franken.

Bei der Auszahlung von Härtefallgeldern gibt es zwischen den Kantonen grosse Unterschiede.
Bei der Auszahlung von Härtefallgeldern gibt es zwischen den Kantonen grosse Unterschiede.
KEYSTONE/Ti-Press (Symbolbild)

13.01 Uhr: Papst startet unter Corona-Bedingungen in Osterwoche 

Papst Franziskus ist mit der Messe zum Palmsonntag in die Karwoche vor Ostern gestartet. Die Messe bildete den Auftakt zu den Feierlichkeiten der Karwoche. Wegen der Corona-Pandemie waren nur ungefähr 120 Gläubige und etwa 30 Kardinäle zum Gottesdienst im Petersdom zugelassen.

Bereits im vergangen Jahr hatte Franziskus den Palmsonntag wegen der Pandemie unter ungewöhnlichen Umständen gefeiert. Nur einige Priester, Nonnen und andere Gläubige sowie ein Chor hatten dem Gottesdienst hinter verschlossenen Türen beiwohnen können. Zum zweiten Mal erlebe man die Karwoche im Kontext der Pandemie, merkte der Pontifex am Sonntag an. «Letztes Jahr waren wir geschockter, dieses Jahr sind wir erprobter.» Die Wirtschaftskrise wiege schwer.

Auch in diesem Jahr gibt es wieder Einschränkungen für viele österliche Feiern. Am Karfreitag werde der traditionelle Kreuzweg am Kolosseum ausfallen, teilte der Heilige Stuhl in dieser Woche mit. Er werde wie im vergangenen Jahr auf den Platz vor dem Petersdom verlegt. Wegen der in Italien ab 22.00 Uhr geltenden Ausgangssperre soll auch die Osternacht am Karsamstag schon um 19.30 Uhr beginnen.

12.47 Uhr: Scheidungen in der Schweiz sinken im Corona-Jahr

Im Corona-Jahr ist die Zahl der Scheidungen in der Schweiz gesunken. So ist laut «SonntagsZeitung» am Bezirksgericht Zürich die Zahl der eingereichten Scheidungsanträge im letzten Jahr im Vergleich zu 2019 um 10 Prozent auf 876 Anträge zurückgegangen.

Im Kanton Bern ist diese Zahl ebenfalls leicht gesunken. Die Pandemie hat laut Guy Bodenmann, Paarforscher und Psychologie-Professor an der Universität Zürich, viele Paare zusammengeschweisst. Andere seien im Krisenmodus und versuchten mit allen Mitteln, eine Scheidung zu verhindern. Das sorge für Andrang bei Therapeuten und Beratungsstellen. In Basel nahmen die Beratungsfälle wegen Paarproblemen um 30 Prozent zu.



12.00 Uhr: Britische Corona-Variante nun auch in Afghanistan nachgewiesen

In Afghanistan ist erstmals die britische Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. Man habe sieben Fälle in der östlichen Provinz Nangarhar registriert, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums mit. Die Infizierten seien in der Vergangenheit in das Nachbarland Pakistan gereist. Sie und alle Kontaktpersonen befänden sich in Quarantäne.

Seit zehn Tagen haben die lokalen Behörden durch spezielle Test-Sets die Möglichkeit, unterschiedliche Virusvarianten nachzuweisen. Zurzeit gibt es in Afghanistan keine Coronavirus-Beschränkungen. Schulen, Geschäfte, Märkte, Restaurants, Moscheen oder Behörden sind geöffnet.

Bislang wurden in Afghanistan rund 56'000 Infektionen und mehr als 2450 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus nachgewiesen. Vermutet wird, dass die tatsächlichen Zahlen deutlich höher sind. Oft geben Familien etwa Corona-Todesfälle nicht bekannt, aus Sorge, dass niemand das Begräbnis besuchen würde. Bisher wurden zudem nur rund 335'000 Menschen des Landes mit geschätzt mehr als 30 Millionen Einwohnern getestet.

Afghanistan hat knapp eine Million Astrazeneca-Impfdosen von Indien und über das Projekt Covax, das vor allem ärmere Länder mit Impfstoffen versorgen soll, erhalten. Bisher wurden Behördenangaben zufolge 55'000 Zivilisten - Gesundheitspersonal, Lehrer und Journalisten — sowie 20'200 Sicherheitskräfte geimpft.

11.29 Uhr: EU-Tourismusverantwortliche beraten über «Grünen Pass»

Tourismusverantwortliche aus Deutschland und anderen EU-Ländern wollen auf Initiative Österreichs am Montag in einer Videokonferenz über den «Grünen Pass» beraten. Dieses geplante EU-Dokument soll Impfungen gegen das Coronavirus sowie Tests oder überstandene Infektionen fälschungssicher registrieren und unter anderem das Reisen erleichtern. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wollten die Voraussetzungen erörtern, die das Zertifikat mit Bezug auf den Tourismus erfüllen solle, berichtete die Nachrichtenagentur APA unter Bezug auf Tourismusministern Elisabeth Köstinger.

Ihre Teilnahme zugesagt hätten Deutschland, Dänemark, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, Slowenien, Kroatien, Zypern, Malta und Bulgarien, so das Ministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus in Wien. «Wir wollen uns mit den anderen Tourismusländern der EU koordinieren, damit wir möglichst bald zu einheitlichen Rahmenbedingungen kommen, unter denen der «Grüne Pass» eingesetzt werden kann», sagte Köstinger. Die EU-Kommission spricht von einem «Digitalen Grünen Nachweis».

Das Dokument soll nur für die Zeit der Pandemie gelten und nur die wichtigsten personenbezogenen Daten enthalten, so das Ministerium. Eine zentralisierte Datenbank auf EU-Ebene werde es nicht geben. Aufgeführt werden sollen etwa der verwendete Impfstoff und das Datum und der Ort der Impfung oder des Tests. Auch ohne das Zertifikat müsse Reisen aber möglich bleiben, betonte die Ministerin.

10.36 Uhr: Jugendliche in psychischer Not lassen Sorgentelefon heiss laufen 

Eine wachsende Zahl von Jugendlichen in psychischer Not lässt das Sorgentelefon heiss laufen. Bei der grössten Kinder- und Jugendorganisation der Schweiz gingen im Februar dieses Jahres allein 2000 Anfragen für Beratungen per Telefon, Chat und SMS ein.

Das sind 36 Prozent mehr als im Vorjahr, wie es in einem Bericht der «NZZ am Sonntag» heisst. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Jugendlichen, die sich melden, jünger, ihre Probleme jedoch heftiger, zitiert die Zeitung eine Telefonberaterin.

Bereits in der ersten Corona-Welle im Frühling 2020 hatten die Beratungen bei Pro Juventute stark zugenommen. Auch die Themen haben sich verändert. Es gab 70 Prozent mehr Gespräche zu häuslicher Gewalt.

10.01 Uhr: Grosse Unterschiede bei Massentests zwischen Kantonen

Beim Einsatz von Massentests auf das Coronavirus gibt es laut dem «SonntagsBlick» riesige Unterschiede. Mittlerweile haben 23 Kantone dem Bund ein Konzept für die Umsetzung geschickt. Nur Freiburg, Jura und Nidwalden fehlen noch. Einsamer Spitzenreiter bei den Massentests in Heimen, Schulen und Betrieben ist Graubünden.

Dort lassen sich unterdessen 40 Prozent der mobilen Bevölkerung testen. Im Kanton Basel-Landschaft sind es 20 Prozent. Am Ende der Rangliste stehen Appenzell Ausserrhoden, Genf, Jura, Neuenburg, Nidwalden, St. Gallen, Schaffhausen, Wallis und Waadt. Dort gibt es bisher keine Massentests. Keine Angaben dazu gibt es aus dem Kanton Tessin.

9.21 Uhr: Lange Staus vor Urlaubsgebiet in Rio am Corona-«Super-Feiertag»

Am ersten Wochenende des «Super-Feiertags» mit Lockdown als Anti-Corona-Massnahme haben sich vor einem beliebten Touristenziel in Rio de Janeiro Verkehrsstaus gebildet. Eine kilometerlange Fahrzeugschlange verstopfte am Samstag die Zufahrt zu einem Gebiet mit Seen, das sich im Osten Rios an der Küste entlangzieht. Der Stau erreichte zu Spitzenzeiten mehr als zehn Kilometer, wie etwas das brasilianische Nachrichtenportal «G1» berichtete. Die Wartezeit betrug demnach bis zu drei Stunden. Verschiedene Zugänge zu den Städten entlang der Strasse mit den Lagunen und Stränden waren versperrt, der Zugang zu den Stränden angesichts des erwarteten Ansturms verboten. Im Bundesstaat São Paulo blockierten Bewohner eine Bundesstrasse zu einem Touristenort mit brennenden Reifen.

Rio und die Zwillingsstadt Niterói hatten angesichts des rasanten Anstiegs der Corona-Zahlen und der Angst vor dem Kollaps des Gesundheitssystems die Massnahmen gegen die Ausbreitung des Virus verschärft. Von Freitag bis zum Ostersonntag sind nur essenzielle Aktivitäten erlaubt. Der Bundesstaat Rio de Janeiro legte Feiertage aus dem Jahr vor und schaffte einen «Mega-Feiertag» über diesen Zehn-Tages-Zeitraum.



Die Idee war, dass es mehr Bewohnern gelingen würde, sich an die Einschränkungen des öffentlichen Lebens zu halten. Das brasilianische Fernsehen berichtete jedoch auch von mehreren heimlichen Festen in Rio.

Der Corona-Hotspot Brasilien hatte am Freitag einen Tageshöchstwert bei den Corona-Toten registriert. Das Gesundheitsministerium in Brasília meldete 3650 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 innerhalb 24 Stunden. Zudem registrierte das Land vor kurzem erstmals mehr als 100'000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag. Das Gesundheitssystem ist inzwischen vielerorts zusammengebrochen oder dabei zusammenzubrechen. Medikamente, unter anderem zur Intubation von Covid-19-Patienten, gehen zur Neige.

08.59 Uhr: Selbsttests vorerst nur in Apotheken

Tests auf Covid-19 werden vorerst nur in Apotheken erhältlich sein. Wie die «NZZ am Sonntag"» berichtet, haben die Apotheker durchgesetzt, dass die Teste eher später auf den freien Markt kommen. Diese Selbsttests könnten nur über die Krankenkassenkarte gratis bezogen werden. Das ist laut einer Sprecherin des Bundesamtes für Gesundheit nur über Apotheken oder Testzentren möglich.

Ob der Detailhandel je Testkits verkaufen wird, ist noch ungewiss. Die Digitalagentur Mindnow will laut «SonntagsZeitung» dessen ungeachtet bereits im August den weltweit ersten digitalen Corona-Selbsttest auf den Markt bringen. Dabei werden die Testkits mit einem QR-Code versehen. Nach dem Test kann das Ergebnis mit dem Handy eingescannt werden. Eine App zeigt an, ob der Test negativ oder positiv war.

6.03 Uhr: Engelberger schlägt Pilotprojekte für grössere Veranstaltungen vor

Der Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektoren, Lukas Engelberger, unterstützt Bestrebungen, im Rahmen von Pilotprojekten grössere Veranstaltungen wieder zuzulassen. Sie müssten negativ getesteten oder geimpften Personen vorbehalten bleiben.

Solche Pilotprojekte sollten ab Ende April möglich sein, weil dann alle Risikogruppen geimpft sein dürften, die Test-Offensive Früchte trage und Selbsttests angewendet werden könnten, sagte Engelberger in einem Interview mit der «SonntagsZeitung».

Der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger kann sich grössere Veranstaltungen ab April wieder vorstellen.
Der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger kann sich grössere Veranstaltungen ab April wieder vorstellen.
KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Die Aussicht, wieder eine Theater- oder Kinovorstellung besuchen zu dürfen, könnte das Testen fördern. In Basel gebe es unter Kulturveranstaltern solche Überlegungen. Kantone und Gemeinden könnten ihrerseits sicher noch mehr Teststellen anbieten.

Selbsttests hätten das Potenzial, die Lage grundlegend zu verändern. Wenn jeder und jede regelmässig am Morgen im Badezimmer schnell einen Selbsttest durchführen könnte, falle viel Last von den Apotheken und Testzentren ab.

Er gehe davon aus, dass ab April präventive Tests so verbreitet seien, dass von einer echten Test-Offensive gesprochen werden könne. Sie werde sich dämpfend auf die dritte Corona-Welle auswirken, auch wenn es langsamer gehe, als manche sich das wünschten.

Grundlegend überdenken sollte man laut Engelberger das Modell der Grenzwerte. Höhere Fallzahlen sollten weniger stark gewichtet werden. Vor allem müsste der Fortschritt der Test-Offensive besser berücksichtigt werden. Die Test-Offensive werde höchstwahrscheinlich dazu führen, dass ein höherer Anteil der Ansteckungen entdeckt werde und die Fallzahlen entsprechend steigen dürften.