Operation Libero «Es braucht uns noch – aber dafür braucht's 500'000 Franken»

Anna Kappeler

9.12.2020

Laura Zimmermann, Co-Präsidentin Operation Libero, freut sich mit Valentin Vogt, Präsident Schweizerischer Arbeitgeberverband, über das Abstimmungsergebnis zur Begrenzungsinitiative.
Laura Zimmermann, Co-Präsidentin Operation Libero, freut sich mit Valentin Vogt, Präsident Schweizerischer Arbeitgeberverband, über das Abstimmungsergebnis zur Begrenzungsinitiative.
Bild: Keystone

Alles oder nichts: Bis im Februar will die Operation Libero eine halbe Million Franken crowdfunden. Ansonsten sei's das gewesen mit der Operation. Geht das auf?

Was tun, wenn man kein Geld mehr hat? Genau, ein Crowdfunding gründen, und also darauf hoffen, dass viele Leute bereit sind, Geld für ein bestimmtes Anliegen zu spenden. 

Diesen beliebten Weg wählt jetzt auch die Operation Libero. Bis Februar will sie 500'000 Franken aus einem Crowdfunding erhalten. Es geht um alles oder nichts. Gelinge das nicht, sei die Operation in ihrer heutigen Form «tot», heisst es heute an einer digitalen Medienkonferenz der Operation. 

Das sind deutliche Worte – medienwirksam inszeniert. Die Operation Libero weiss, wie sie sich verkaufen muss.

«Es braucht uns noch – auch ohne SVP-Initiativen»

«Heute starten wir das Crowdfunding – es ist ein Plebiszit darüber, ob es die Operation Libero noch braucht», sagt Co-Präsident Stefan Manser-Egli. Auch wenn es in nächster Zeit keine SVP-Initiativen mehr gebe: «Es braucht uns noch.»



Man wolle namentlich in der Europapolitik, bei der Digitalisierung, beim Bürgerrecht und bei der Transparenz weiterhin eine wichtige Rolle im Schweizer Politbetrieb spielen. Es gehe um den Erhalt und Ausbau der liberalen Werte der Schweiz. Jüngstes Beispiel: Die Operation Libero unterstützt das Referendum gegen das neue Terrorgesetz.

Fixkosten belaufen sich auf 47'000 Franken

Laut Geschäftsführerin Isabelle Gerber finanziert sich die Operation Libero über Mitgliederbeiträge und vor allem über Spenden. «Allein unsere Fixkosten betragen 47'000 Franken», sagt sie. Man beschäftige sechs Mitarbeiter.



Operation will das Team nicht verkleinern

Doch was, wenn das Geld nicht zusammenkommt? «Wir wollen wachsen können und kampagnenfähig bleiben», sagt Co-Präsidentin Laura Zimmermann. Es sei also keine Option, das Team zu verkleinern.

Erreiche man das Fundraising-Ziel nicht, müssten Kündigungen ausgesprochen werden. «Das würde entsetzlich schmerzen», so Zimmermann.

Die Operation Libero wurde im Jahr 2014 von der ehemaligen Präsidentin Flavia Kleiner zusammen mit Freunden gegründet. Dies als Reaktion auf die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative, über die sie frustriert waren.

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