«Anmassende Boni-Exzesse» FDP-Präsident Burkart schiesst gegen Ermottis 14-Millionen-Lohn

Tobias Benz

28.3.2024

Der Aargauer Ständerat und FDP-Präsident Thierry Burkart ärgert sich über den Lohn von UBS-Chef Sergio Ermotti.
Der Aargauer Ständerat und FDP-Präsident Thierry Burkart ärgert sich über den Lohn von UBS-Chef Sergio Ermotti.
Bild: sda

Sergio Ermotti hat 2023 als UBS-Chef 14,4 Millionen Franken verdient. FDP-Präsident Thierry Burkart und anderen Politikern geht der hohe Lohn klar gegen den Strich.

Tobias Benz

28.3.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • UBS-Chef Sergio Ermotti hat vom 1. April bis Ende 2023 14,4 Millionen Franken verdient.
  • Für FDP-Chef Thierry Burkart ist das ganz klar zu viel. Auf X, vormals Twitter, ärgert er sich über den hohen Lohn des Managers und spricht von «zerstörtem Vertrauen» in die Wirtschaft.
  • Auch zahlreiche weitere Politiker äusserten sich am Donnerstag negativ zu den hohen Boni-Zahlungen der Schweizer Grossbank.

«Die anmassenden Boni-Exzesse einiger Top-Manager zerstören das Vertrauen der Bevölkerung in die Wirtschaft als Ganzes», ärgert sich FDP-Parteipräsident Thierry Burkart am Donnerstag auf der Plattform «X» und postet dazu den Link zu einem Artikel, der über UBS-Chef Sergio Ermottis Mega-Lohn im vergangenen Jahr informiert.

Seit seinem Amtsantritt am 1. April 2023 bis Ende des letzten Jahres hat Ermotti bei der UBS satte 14,4 Millionen Franken verdient – in nur neun Monaten. «Gerade bei Banken, deren Geschäftsrisiken faktisch die Bevölkerung trägt, wäre mehr Bescheidenheit angebracht», schiesst Burkart gegen die Grossbank und deren CEO. Insgesamt wurden bei der UBS im Geschäftsjahr 2023 140,3 Millionen Franken Gehalt an die Geschäftsleitung ausbezahlt.

«Der Krug ist zerbrochen»

Burkart ist längst nicht der einzige Politiker, der sich ob dieser Mega-Summen die Hände vors Gesicht hält. Auch SP-Nationalrat Matthias Aebischer meldet sich am Donnerstag zu Wort. «Die Schweizer Bürger:innen können Miete und Krankenkassenprämien nicht mehr bezahlen und Sergio Ermotti kassiert dank den Milliarden-Bürgschaften dieser Schweizer Bürger:innen einen 12,3 Mio.-Bonus. Der Krug ist zerbrochen, schon lange!», proklamiert Aebischer auf «X».

Dem schliesst sich Nationalratskollege Stefan Müller-Altermatt mit einem ironischen Post an: «Ermotti ist 64. Wenn er 90 wird, hat er noch 9'500 Tage zu leben. Aus den 14,4 Mio. CHF aus den letzten neun Monaten hat er also pro Tag nur gerade 1'500 Franken zur Verfügung. Leute, er braucht das Geld, versteht das doch», schreibt der Mitte-Nationalrat und fügt als Klammerbemerkung an: «Mein Kopf schmerzt vom Schütteln.»

«Ermotti hat noch gar nichts erreicht»

Der ehemalige Schaffhauser Ständerat Thomas Minder schlägt in dieselbe Kerbe und hält die ausbezahlten Boni für völlig unverhältnismässig. «Ermotti hat noch gar nichts erreicht, die Integration (der Credit Suisse, Anm. d. Red.) ist noch in vollem Gang», wird der 63-Jährige, der einst die Abzockerinitiative lancierte, von «Blick» zitiert.

Seitens der UBS heisst es: «Die Vergütungsstruktur für alle Mitarbeitenden, einschliesslich der Konzernleitung, blieb trotz der Übernahme der Credit Suisse im Jahr 2023 weitgehend unverändert.» Die finanziellen Auswirkungen durch die CS-Übernahme seien nicht berücksichtigt worden, weder die positiven noch die negativen.