Schweizer SchulenWenn Schüler beissen – «Lehrer sollen das Kind rausschicken»
tmxh
23.11.2018
Für Erziehungsberechtigte sind es verstörende Vorfälle. Immer mehr Kinder in Schweizer Schulen werden gewalttätig – und beissen sogar ihre Lehrer.
Dass kleine Kinder bisweilen zubeissen, erleben alle Eltern mal. Schwierig wird es bei jenen Sprösslingen, die bereits in die Schule gehen und dort ihre Lehrer mit Bissen attackieren. So geschehen zuletzt an drei Schulen in Basel.
Es trifft vor allem die Lehrerinnen, die in den genannten Fällen unter anderem in die Hand und den Arm gebissen wurden. Eine Lehrperson wurde dabei direkt attackiert, die anderen beiden, weil sie andere Schüler schützen wollten. Die gewalttätigen Kinder sind im Alter zwischen vier und acht Jahren.
Die Betroffenen beliessen es nach den Vorfällen dabei, lediglich den Rechtsdienst der Freiwilligen Schulsynode (FSS) zu informieren. Dessen Präsident, Jean-Michel Héritier, beschreibt im Lehrer-Organ «Schulblatt» eine «nie da gewesene Hilflosigkeit» der Lehrer, die vor allem nach den Sommerferien mit der mangelnden Erziehung der Kinder zu Hause konfrontiert sind. Es sei auch ein gesellschaftliches Problem: «Die Unterschiede zwischen den Kindern werden immer grösser.»
«Mangelnder Respekt»
Das Beissen hält er nicht für normal: «Dass Kinder unter zwei Jahren beissen, ist in der Entwicklungspsychologie bekannt. Wenn sie jedoch bis ins Primarschulalter beissen, dann hat das Kind wichtige Entwicklungsschritte nicht vollzogen», warnt Héritier. Viele Kinder kämen schon früh mit Horrorfilmen und Ballerspielen in Berührung. Das darin erfahrene Wissen über Gewalt würden sie oft in die Tat umsetzen.
Prof. Allan Guggenbühl, Experte für Jugendgewalt und Gründer des Instituts für Konfliktmanagement in Zürich, erklärt im Gespräch mit bluewin.ch: «Wenn Schüler ihre Lehrer beissen, dann ist das Ausdruck mangelnden Respektes. Es ist eine Form von Aggression, die nicht akzeptiert werden darf. Es gibt auch immer wieder Fälle, wo Kinder ihre Eltern beissen. Erwachsene müssen natürlich reagieren und zwar so, dass die Kinder wirklich beeindruckt sind. Massregelungen mit Worten genügen meist nicht».
Der 66-jährige Psychologe weiss: «Unsere Gesellschaft verpasst es zum Teil Kindern mitzuteilen, welches Verhalten von ihnen erwartet wird. Man glaubt, dass sie sich soziale Kompetenzen selbstständig aneignen. Aber auch hier gilt, dass es manchmal besser ist, Grenzen zu setzen und Erwartungen zu formulieren.»
Was hilft, wenn Kinder beissen?
Doch wie sollen Lehrer in bei Biss-Attacken reagieren? «Konkret soll der Lehrer das Kind rausschicken und ihm so verständlich machen, dass es mit so einer Tat nicht ein Teil der Gemeinschaft sein darf», meint Guggenbühl. «In solch einer Situation hilft reden alleine nicht. Das Kind muss ganz klar merken, dass es hier eine Grenze überschritten hat. In einem zweiten Schritt sollte dann der Lehrer mit dem Kind sprechen, damit es auch die Realität seines Handels versteht», so der Experte.
Auch Héritier schlägt Lösungsansätze vor. Der FSS-Chef fordert die Bildung sogenannter «Schulinseln». Hier werden die auffällig gewordenen Kinder aus der Klasse genommen, wenn sie Gewalt aussüben oder stören. Auf diesen «Inseln» würden sie dann ausserhalb ihrer normalen Klasse unterrichtet. Eine Idee, die aus Zürich stammt – dort wird sie bereits von einigen Primar- und Sekundarschulen eingesetzt.
Zehntausende Kinder werden weltweit in Konflikten als Kämpfer eingesetzt. Im Bild: Diese ehemaligen Kindersoldaten im Südsudan wurden kürzlich freigelassen.
Bild: Sam Mednick/AP/dpa
Eine Befreiung stellt aber nicht sofort ein Ende der Odyssee dar. Für die meisten Ex-Kindersoldaten ist es extrem schwierig, in die Normalität zurückzukehren.
Bild: Sam Mednick/AP/dpa
Und: Durch die Straftaten, die sie begehen mussten, sind die Kinder in vielen Gesellschaften mit einem Stigma behaftet.
Bild: Sam Mednick/AP/dpa
Im Südsudan gehören dem UN-Kinderhilfswerk zufolge immer noch etwa 19 000 Kinder bewaffneten Gruppen an.
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Bild: Keystone
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
Bild: Keystone
Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
Bild: Keystone
Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
Bild: Keystone
Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
Bild: Keystone
Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
Bild: Keystone
Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
Bild: Keystone/Peter Schneider
Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
Bild: Keystone
Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
Bild: Keystone
Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
Bild: Keystone
Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
Bild: Keystone
Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
Bild: Keystone
In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
Bild: Keystone
Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
Bild: Keystone
Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
Bild: Keystone/dpa
Auf der Autobahn A7 bei Frauenfeld ist eine 26-Jährige mit ihrem Fahrzeug mit einem Signalisationsanhänger kollidiert. Die verletzte Frau musste mit dem Rettungswagen ins Sputal gebracht werden. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.
Bild: Kapo TG
Detailaufnahme vom Füdli des Asiatischen Elefantenbullen «Maxi» im Zürcher. Das Tier feiert irgendwann diese Tage – ganz genau kennt man das Datum nicht – seinen 50. Geburtstag und ist damit ältester «Mitarbeiter» des Zoos.
Bild: Keystone
Wollgras in der herbstlichen Abendsonne in Vals.
Bild: Keystone
Ein Mann liegt auf einem riesigen Landartgemälde des französisch-schweizerischen Künstlers Saype im «Parc de la Grange» in Genf. Die 165 Meter lange und 30 Meter breite, biologisch abbaubare Malerei aus Pigmenten von Holzkohle, Kreide, Wasser und Milcheiweiss entstand auf einer Gesamtfläche von 5'000 Quadratmetern. Die Kunstinstallation ist Bestand des «Beyond Walls Project» und soll menschliche Werte wie Zusammengehörigkeit, Freundlichkeit und Weltoffenheit fördern.
Neuer Trend aus Hollywood // Mit Zahnstocher zum Nichtraucher? So haben wir wirklich aufgehört
Promis schwören darauf, dass ein Zahnstocher die Nikotin-Sucht beenden kann. blue News Redaktorin Jamila Rota wollte wissen, was die Mitarbeiter*innen in der Redaktion von dieser Methode halten.
23.04.2024
Deutschland will Grenzkontrollen ausweiten
Deutschland will die Grenzkontrollen ausweiten, um die illegale Migration zu bekämpfen. Dies sagte die deutsche Innenministerin an einem Ministertreffen in Basel. Bundesrat Beat Jans hat den Unmut des Bundesrats über die deutschen Grenzkontrollen erneut zum Ausdruck gebracht. «Wir wünschen uns immer noch, dass die Grenzkontrollen zu Deutschland beendet werden,» sagte er vor den Medien.
22.04.2024
Schweizer Wetterflash
Wie wird das Wetter in der Schweiz in den nächsten 24 Stunden? Hier erfahren Sie alles Wichtige!
20.04.2024
Neuer Trend aus Hollywood // Mit Zahnstocher zum Nichtraucher? So haben wir wirklich aufgehört