Corona-Überblick Grenzwert noch nicht erreicht: Schweiz ist knapp noch kein Risikoland

Agenturen/red

14.9.2020

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag 257 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages gemeldet worden. Am Sonntag waren es 475 und am Samstag 465. Es gab 8 neue Spital-Einweisungen, aber keinen neuen Todesfall.

Insgesamt wurden in der Schweiz und in Liechtenstein bisher 1'192'180 Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, durchgeführt. Davon waren nach Angaben des BAG 4,7 Prozent positiv. Für die vergangenen sieben Tage betrug die Positivitätsrate 3,6 Prozent.

Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung blieb gleich wie am Vortag bei 1’747. Seit Anfang der Pandemie mussten 4’673 Personen wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden.

Die Schweiz ist nah an der Schwelle zum Coronavirus-Risikoland mit Quarantänepflicht bei der Einreise. 60 Neuansteckungen bei 100'000 Einwohnern über 14 Tage ist das Kriterium gemäss dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) – 59,623 betrug der Wert am Montag.

Die Corona-Pandemie hat nach Einschätzung eines von WHO und Weltbank gegründeten Gremiums nie da gewesene zerstörerische Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft weltweit. Die Kosten der Pandemie beliefen sich auf mehr als elf Billionen US-Dollar (umgerechnet etwa 9,3 Billionen Euro), bezifferten die Mitglieder des Global Preparedness Monitoring Board (GPMB) in einem am Montag veröffentlichten Bericht.

Unterdessen wollen Britische Wissenschaftler in einer kleinen Studie herausfinden, ob experimentelle Impfstoffe gegen das Coronavirus besser wirken, wenn sie inhaliert werden. Forscher des Imperial College London und der Universität Oxford teilten mit, 30 Probanden würden testen, ob von beiden Institutionen entwickelte Impfstoffe besser wirken, wenn sie statt injiziert inhaliert werden.

Das Wichtigste im Überblick

  • Die Schweiz ist nah an der Schwelle zum Coronavirus-Risikoland mit Quarantänepflicht bei der Einreise.
  • Corona-Update: Das BAG meldet 257 neue Fälle bei 6'536 Tests. Zuvor waren es noch 475 und 465 Neuninfektionen.
  • Negativrekord: Die WHO verzeichnete weltweit am Sonntag 307'930 neue Fälle. 94'372 davon entfielen auf Indien, gefolgt von den USA und Brasilien mit 45'523 und 43'718.
  • Hotspot: Israels Regierung hat als erster Staat einen zweiten, landesweiten Lockdown verhängt.
  • Übertragung im Klassenlager: In Sins AG müssen 130 Schüler sowie zwölf Lehrpersonen für zehn Tage in Quarantäne

21:45 Uhr: Wir beenden unsern heutigen Ticker

21.33 Uhr: Emirate geben Corona-Impfstoff zum Notfallgebrauch für Helfer frei

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben einen Corona-Impfstoff zur eingeschränkten Notfallverwendung freigegeben. Der Impfstoff werde vorerst «für diejenigen zur Verfügung stehen, die am meisten mit Covid-19-Patienten zu tun haben», sagte Gesundheitsminister Abdul Rahman Mohammed Al-Owais am Montag. Sie seien durch ihre Arbeit am stärksten gefährdet, sich mit dem Virus zu infizieren. «Die Notfallverwendung des Impfstoffs entspricht voll und ganz den Vorschriften und Gesetzen, die eine schnellere Überprüfung der Genehmigungsverfahren ermöglichen», fügte der Minister hinzu.

20.49 Uhr: Jordanien schliesst Schulen, Moscheen und Restaurants

Im Kampf gegen das Coronavirus werden in Jordanien Restaurants, Moscheen, Strassenmärkte und die meisten Schulen für zwei Wochen geschlossen bleiben. Diese «präventiven Massnahmen» sollen ab Donnerstag gelten und dazu beitragen, eine totale Abriegelung zu vermeiden, wie ein Regierungssprecher am Montag in Amman sagte. In den vergangenen Tagen hatte Jordanien jeweils mehr als 200 neue Infektionen und mehrere Todesfälle gemeldet.

In dem Königreich sind insgesamt mehr als 5’300 Corona-Fälle registriert. Mindestens 26 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Bereits im März hatte Jordanien strikte Ausgangssperren verhängt, die aber nach und nach wieder gelockert wurden. Seit Mitte August hat sich die Zahl neuer Fälle fast verdoppelt.

20.28 Uhr: Bund kann Arbeitslosenversicherung finanziell unterstützen

Wegen der Corona-Krise sind die Kosten für Kurzarbeitsentschädigungen in die Höhe geschnellt. Um diese zu decken, bewilligte das Parlament im Juni 14,2 Milliarden Franken für die Arbeitslosenversicherung (ALV). Nach dem Nationalrat hat am Montag auch der Ständerat die gesetzliche Grundlage für die Zusatzfinanzierung gutgeheissen.

Der Entscheid fiel in beiden Räten einstimmig. Der ausserordentliche Bundesbeitrag soll verhindern, dass der Ausgleichsfonds der ALV Ende 2020 die Schuldenobergrenze von 8 Milliarden Franken erreicht. Dadurch würde die Schuldenbremse ausgelöst, was eine Erhöhung der Lohnbeiträge um bis zu 0,3 Prozentpunkte ab 2021 zur Folge hätte. Es herrscht breite Einigkeit darüber, dass das die wirtschaftliche Krise noch vertiefen würde.

Die Milliarden sind schon beschlossen, sie stehen der ALV aber erst zur Verfügung, wenn es dafür eine gesetzliche Grundlage gibt. Mit der nun vom Nationalrat genehmigten Vorlage wird auch gleich die rechtliche Grundlage dafür geschaffen, dass der Bund die Arbeitslosenversicherung nötigenfalls 2021 weiter unterstützen könnte.

20.09 Uhr: Britische königliche Paläste streichen mehr Stellen

Die Corona-Pandemie zwingt die britischen Royals weiter zum Sparen: Wegen fehlender Einnahmen sind nach Angaben der königlichen Paläste knapp 150 weitere Stellen gefährdet. Mit «tiefem Bedauern» müsse man mitteilen, dass 86 Vollzeitstellen – und damit 145 Betroffene – infolge der Pandemie ihre Jobs verlieren könnten, hiess es in einer Mitteilung der Historic Royal Palaces von Montag.

Die Stiftung verwaltet neben dem Tower of London etwa den Kensington-Palast und den Kew-Palast und hat bislang mehr als 1’100 Beschäftigte. Die finanziellen Mittel der Stiftung lagen den Angaben zufolge mit zehn Millionen Pfund (umgerechnet rund 10,8 Millionen Euro) in diesem Jahr fast 90 Prozent unter den Erwartungen, da viele Veranstaltungen ausfielen und Eintrittsgelder ausblieben.

Queen Elisabeth muss wegen der Corona-Pandemie Personal entlassen. (Archivbild)
Queen Elisabeth muss wegen der Corona-Pandemie Personal entlassen. (Archivbild)
Bild: Keysdtone/EPA/Buckingham Palace/Handout 

19.11 Uhr: Traditionelle Thanksgiving-Parade in New York nur online

Wegen der Coronavirus-Pandemie wird die traditionelle Thanksgiving-Parade in New York in diesem Jahr nur online stattfinden. Das Spektakel solle diesmal «neu gedacht» werden, teilten die Organisatoren der Kaufhauskette Macy's am Montag mit. «Es wird nicht dieselbe Parade werden, die wir kennen», sagte New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio. Aber auch bei der Online-Version würden die Menschen «den Geist und die Freude dieses Tags spüren» können.

Normalerweise werden zum Feiertag Thanksgiving im November jedes Jahr riesige Heliumballons mehr als drei Kilometer durch die Strassen der Millionenmetropole getragen. Rund 8’000 Tänzer, Fahnenträger, Musiker und Verkleidete nehmen an der Parade teil. Mehr als drei Millionen Zuschauer stehen am Streckenrand, etwa 50 Millionen Menschen schauen das seit mehr als 90 Jahren stattfindende Spektakel im Fernsehen an.

Digitale Thanksgiving-Parade: Der Bundesstaat und vor allem die Millionenmetropole New York waren im Frühjahr ein Zentrum der Coronavirus-Pandemie. (Archivbild)
Digitale Thanksgiving-Parade: Der Bundesstaat und vor allem die Millionenmetropole New York waren im Frühjahr ein Zentrum der Coronavirus-Pandemie. (Archivbild)
Bild: Andres Kudacki/AP

18.36 Uhr: Experten: Welt ist dramatisch schlecht auf nächste Pandemie vorbereitet

Während die Welt derzeit gegen das Coronavirus kämpft, tut sie nach Ansicht eines internationalen Expertengremiums zu wenig, um sich auf die nächste Pandemie vorzubereiten. Die nächste Pandemie werde «auf jeden Fall» kommen und womöglich noch gefährlicher sein, heisst es in dem am Montag veröffentlichten Bericht des Global Preparedness Monitoring Board (GPMB) – einem von Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Weltbank ins Leben gerufenen internationalen Expertengremium.

«Die Coronavirus-Pandemie stellt einen harten Test für die Bereitschaftsplanung der Welt dar», heisst es in dem Bericht, an dem unter anderem die ehemalige WHO-Chefin Gro Harlem Brundtland mitarbeitete. Sollten nicht die richtigen Lehren daraus gezogen und entsprechend gehandelt werden, «dann wird die nächste Pandemie, die auf jeden Fall kommt, noch verheerender sein».

Auch WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus warnte bei der virtuellen Pressekonferenz zur Vorstellung des Berichtes, dass Corona «nicht die letzte Pandemie, nicht der letzte weltweite Gesundheitsnotstand» sein werde. Die internationale Gemeinschaft müsse zusammen gegen das Virus kämpfen – und sich zusammen auf kommende Pandemien vorbereiten.

17.40 Uhr: Schweiz ist knapp noch kein Risikoland bei 57 neuen Coronavirus-Ansteckungen

Die Schweiz ist nah an der Schwelle zum Coronavirus-Risikoland mit Quarantänepflicht bei der Einreise. 60 Neuansteckungen bei 100'000 Einwohnern über 14 Tage ist das Kriterium gemäss dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) – 59,623 betrug der Wert am Montag.

Das ist das Ergebnis einer Berechnung von Keystone-SDA, gestützt auf Zahlen des Bundesamtes für Statistik zur Schweizer Gesamtbevölkerung und des BAG zu den Coronavirus-Neuansteckungen. Zuvor hatten verschiedene Medien – darunter der «Tages-Anzeiger» und der «Blick» – die Behauptung vom Risikoland Schweiz hinausposaunt. Das BAG bestätigte noch am Montagabend, dass der Wert darunterliege. Auch «bluewin» hatte die Meldung der Kollegen anfangs so weitergegeben. Wir haben die Meldung jedoch schnellstmöglich richtiggestellt.

17.15 Uhr: Forscher testen Impfstoffe zum Inhalieren

Britische Wissenschaftler wollen in einer kleinen Studie herausfinden, ob experimentelle Impfstoffe gegen das Coronavirus besser wirken, wenn sie inhaliert werden. Forscher des Imperial College London und der Universität Oxford teilten mit, 30 Probanden würden testen, ob von beiden Institutionen entwickelte Impfstoffe besser wirken, wenn sie statt injiziert inhaliert werden.

Forschungsleiter Chris Chiu sagte, es gebe Nachweise, dass Influenza-Impfstoffe als Nasenspray besseren Schutz gegen Erkältungen geben und die Übertragung der Krankheit reduzieren könnten. Man wolle herausfinden, ob das bei Covid-19 auch der Fall sein könnte. «Es könnte gut sein, dass eine Gruppe das richtige Impfmittel hat, aber die falsche Verabreichungsmethode», erklärte der Leiter des Entwicklungsteams vom Imperial College, Robin Shattock. «Nur mit Versuchen wie diesem wird das zu klären sein.»

16.30 Uhr: Strengere Regeln in Bordeaux

Im Kampf gegen das Coronavirus haben die Behörden in Bordeaux strengere Regeln verhängt. Private Treffen im Freien seien auf zehn Personen beschränkt, kündigte die Präfektin Fabienne Buccio am Montag an. Sie forderte Familien ausserdem auf, Familienfeiern wie Hochzeiten auf ebenfalls maximal zehn Personen zu beschränken. Tanzpartys, Flohmärkte oder Nachbarschaftsfeste seien nicht erlaubt, Schulausflüge abgesagt. Die Behörden haben ausserdem den Konsum von Alkohol auf öffentlichen Plätzen in der Stadt verboten.

Die Begrenzung für öffentliche Veranstaltung im Département Gironde an der Atlantikküste liege nun bei 1'000 statt 5'000 Menschen, so die Präfektin Buccio. «Die Situation ist nicht alarmierend, aber besorgniserregend», sagte sie mit Blick auf Krankenhäuser. Man müsse das Bewusstsein der Bevölkerung schärfen. Wenn nötig, werde man noch härtere Maßnahmen ergreifen.

Frankreichs Premier Jean Castex hatte die Städte Bordeaux, Marseille und das französische Überseegebiet Guadeloupe aufgefordert, strengere Regeln einzuführen. Grund dafür ist, dass die Corona-Lage in diesen Regionen besonders ernst ist. Frankreich hat am Wochenende mehr als 10'000 Corona-Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden verzeichnet - die Lage ist aber regional unterschiedlich. Die Regierung hatte zuletzt vor allem auf regionale Massnahmen gesetzt und an das Verantwortungsbewusstsein der Menschen im Land appelliert.

Weinernte bei Bordeaux: Weil die Fallzahlen in den Höhe gehen, werden die Regeln in der französischen Rehion verschärft. (Archiv)
Weinernte bei Bordeaux: Weil die Fallzahlen in den Höhe gehen, werden die Regeln in der französischen Rehion verschärft. (Archiv)
Bild: Keystone

16.15 Uhr: Billionenverluste vor allem für jüngere Generation

Die Corona-Pandemie hat nach Einschätzung eines von WHO und Weltbank gegründeten Gremiums nie da gewesene zerstörerische Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft weltweit. Die Kosten der Pandemie beliefen sich auf mehr als elf Billionen US-Dollar (umgerechnet etwa 9,3 Billionen Euro), bezifferten die Mitglieder des Global Preparedness Monitoring Board (GPMB) in einem am Montag veröffentlichten Bericht.

Dem Pandemiebericht zufolge sind die gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen von Covid-19 «katastrophal». Die Langzeitfolgen werden noch über Jahrzehnte zu spüren sein, wie es heisst. Die Weltbank rechnet in einer konservativen Schätzung in den nächsten Jahren mit einem Verdienstverlust der jüngeren Generation als Folge pandemiebedingter Bildungsdefizite in Höhe von etwa zehn Billionen US-Dollar.

Die Weltgemeinschaft habe trotz zahlreicher Warnungen versagt, sich entsprechend auf den Fall einer Pandemie vorzubereiten, bemängeln die Experten. Davor hatten sie in ihrem Vorjahresbericht eindringlich gewarnt und die weltweiten Vorsichtsmassnahmen für «völlig unzureichend» erklärt. Das Coronavirus habe die Welt in einem Zustand von Unordnung getroffen und der Menschheit einen irreparablen Schaden zugefügt, heisst es im Bericht.

Um die Auswirkungen der derzeitigen Pandemie abzumildern und einer künftigen vorzubeugen, fordern die Experten die Weltgemeinschaft auf, in Massnahmen zur Vorbeugung zu investieren. «Es würde 500 Jahre dauern, um so viel in die Prävention zu investieren wie die Welt aufgrund von Covid-19 verliert.» Ausserdem ruft das Gremium zu einer stärkeren internationalen Zusammenarbeit auf. «Niemand ist sicher, bis alle sicher sind.» Eine Pandemie sei ein weltweites Ereignis und erfordere entsprechende Handlungsmassnahmen.

Schülerinnen und Schüler in Rom: Vor allem die jüngere Generation dürfte finanziell durch die Corona-Pandemie schwer getroffen werden.
Schülerinnen und Schüler in Rom: Vor allem die jüngere Generation dürfte finanziell durch die Corona-Pandemie schwer getroffen werden.
Bild: dpa

15.30 Uhr: Pandemie trifft Frankreich weniger hart

Die Corona-Pandemie dürfte die französische Wirtschaft weniger hart treffen als bisher befürchtet: Die Nationalbank Banque de France rechnet mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 8,7 Prozent in diesem Jahr, wie aus einer neuen Prognose vom Montag hervorgeht. Bisher hatte sie ein Minus von 10,3 Prozent vorausgesagt.

«Der Schock im zweiten Quartal ist weniger stark ausgefallen als erwartet», erklärte die Notenbank mit Blick auf den Lockdown zwischen März und Mai. Zudem ziehe die Wirtschaft seit einigen Monaten wieder stärker an. «Wir sind auf einem guten Weg», erklärte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire dazu.

Mit ihrer Voraussage ist die Banque de France etwas optimistischer als das Statistikamt Insee, das mit einer Rezession von neun Prozent in diesem Jahr rechnet. Die Regierung prognostiziert bisher ein Minus von elf Prozent, will die Zahl aber korrigieren. Für das kommende Jahr rechnet die Nationalbank in Frankreich mit einem starken Wachstum von 7,4 Prozent. Bis 2022 soll sich das BIP mit drei Prozent dann wieder auf Vor-Krisen-Niveau einpendeln.

15 Uhr: Zweiter Coronafall in Heim in Hurden SZ

Nach dem Coronafall von vergangener Woche im Behindertenheim und Hospiz St. Antonius in Hurden SZ ist nun noch eine mitarbeitende Person positiv auf das Virus getestet worden. Diese begab sich in Isolation. Bei sämtlichen Bewohnerinnen und Bewohnern fiel der Test negativ aus. Der positiv getesteten Personen gehe es gut, teilte das Schwyzer Departement des Innern mit.

Nachdem im St. Antonius letzte Woche ein positiver Corona-Fall verzeichnet worden war, wurden sämtliche Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeitende auf Covid-19 getestet. Zudem erliess die Heimleitung ein generelles Besuchsverbot. Dieses soll aber «baldmöglichst schrittweise» wieder aufgehoben werden, wie es weiter heisst.

14.20 Uhr: WHO warnt vor heissem Herbst

Europa muss sich nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO auf eine Zunahme der täglichen Corona-Todesfälle im Herbst einstellen. «Es wird härter werden», sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, der Nachrichtenagentur «AFP». «Im Oktober und November werden wir eine höhere Sterblichkeit beobachten.» Derzeit steigt die Zahl der Neuinfektionen mit dem Virus in Europa stark an, die Zahl der täglichen Todesfälle blieb hingegen bisher relativ stabil.

Der in Kopenhagen ansässige WHO-Funktionär warnte davor, zu grosse Erwartungen in Impfstoffe zu setzen. «Ich höre die ganze Zeit: ‹Der Impfstoff wird das Ende der Pandemie sein›. Natürlich nicht!», sagte der Belgier. Bisher sei noch unklar, ob ein Impfstoff allen Bevölkerungsgruppen helfen könne. Es gebe Anzeichen dafür, dass ein Impfstoff möglicherweise einigen Gruppen helfen könne, anderen wiederum nicht. «Wenn wir dann auch noch verschiedene Impfstoffe bestellen müssen, was für ein logistischer Alptraum!», sagte Kluge.

Die Zahl der Corona-Infektionsfälle in Europa ist in den letzten Wochen stark gestiegen, vor allem in Spanien und Frankreich. Allein am Freitag wurden in den 55 Ländern der WHO in  Europa mehr als 51'000 neue Fälle gemeldet – mehr als auf dem bisherigen Höhepunkt der Infektionszahlen im April. Die Zahl der Todesfälle pro Tag liegt mit zwischen 400 und 500 seit Anfang Juni auf dem gleichen Niveau.

Trotz der wieder steigenden Infektionszahlen müsse die Reaktion angesichts des inzwischen gesammelten Wissens über das Virus nicht mehr ein totaler Lockdown sein wie im Frühjahr, sagte WHO-Europadirektor Kluge. Stattdessen könnten die Massnahmen örtlich stärker begrenzt sein. «Wenn es ein gutes Überwachungssystem gibt, sollten wir in der Lage sein, die Lage lokal innerhalb weniger Wochen unter Kontrolle zu bringen und anschliessend wieder zu lockern», sagte er.

13.20 Uhr: Berlusconi entlassen

Italiens früherer Regierungschef Silvio Berlusconi ist nach seiner Corona-Infektion aus dem Spital entlassen worden. «Es ist die schlimmste Erfahrung meines Lebens», sagte der fast 84-Jährige nach dem Verlassen der Klinik San Raffaele in Mailand am Montag.

Berlusconi trug Anzug und Krawatte und einen Mund-Nasen-Schutz, winkte seinen Anhängern zu und gab eine kurze Erklärung ab. «Auch dieses Mal bin ich davongekommen», sagte der Oppositionspolitiker. Berlusconi wurde wegen seiner Infektion mit dem Virus insgesamt zehn Tage im Krankenhaus behandelt.

Berlusconi spricht am 14. September in Mailand zur Presse.
Berlusconi spricht am 14. September in Mailand zur Presse.
Keystone

«Die Anteilnahme, die ich gespürt habe, hat mir geholfen auch die schwierigen Momente zu überstehen, von denen es in den ersten drei Tagen viele gab», sagte ehemalige Regierungschef. Er rief dazu auf, sich an alle Hygiene- und Abstandsregeln zu halten. Covid-19 sei eine «schwere und tückische Krankheit». Ob der Unternehmer vollständig von seiner Erkrankung genesen ist oder zu Hause weiter behandelt wird, blieb offen.

Bereits vergangene Woche hatte der viermalige Regierungschef von seinem Kampf gegen die «höllische Krankheit» berichtet. Der Chef der Partei Forza Italia hatte aus seinem Krankenhausbett auch telefonisch am Wahlkampf für die Regionalwahlen mitgewirkt, die in Teilen Italiens am kommenden Sonntag und Montag stattfinden.

12.55 Uhr: BAG meldet 257 Corona-Fälle bei 6'536 Tests 

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag 257 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages gemeldet worden. Am Sonntag waren es 475 und am Samstag 465. Es gab 8 neue Spital-Einweisungen, aber keinen neuen Todesfall.

Insgesamt wurden in der Schweiz und in Liechtenstein bisher 1'192'180 Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, durchgeführt. Davon waren nach Angaben des BAG 4,7 Prozent positiv. Für die vergangenen sieben Tage betrug die Positivitätsrate 3,6 Prozent.

Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung blieb gleich wie am Vortag bei 1747. Seit Anfang der Pandemie mussten 4673 Personen wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden.

Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie 47'436 laborbestätigte Fälle. Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung befanden sich am Montag nach Angaben des BAG 1918 Personen in Isolation und 5483 Menschen standen unter Quarantäne. Zusätzlich sassen 5343 Heimkehrerinnen und Heimkehrer aus Risikoländern in Quarantäne.

12.25 Uhr: 130 Schülerinnen und Schüler in Quarantäne

In Sins AG müssen 130 Schülerinnen und Schüler sowie zwölf Lehrpersonen wegen Coronavirus-Infektionen für zehn Tage in Quarantäne. Die Betroffenen aus dem Freiamt waren in einem Klassenlager gewesen. 



Schülerinnen und Schüler der zweiten Oberstufe waren nach dem Klassenlager positiv auf COVID-19 getestet worden, wie die Schule Sins mitteilte. Glücklicherweise zeigten alle nur Erkältungssymptome und seien sonst wohlauf. Da die betroffenen Personen die Woche davor im Klassenlager waren, verordnete das kantonale Departement Gesundheit und Soziales (DGS) für alle eine Quarantäne. 

Viele liessen sich gemäss Schule Sins auf COVID-19 testen. Die meisten dieser Tests seien negativ ausgefallen. Auch mit einem negativen Test müsse jedoch die Quarantänezeit eingehalten werden. 

Im Kanton Aargau müssen 130 Schülerinnen und Schüler nach einem Klassenlager in Quarantäne. 
Im Kanton Aargau müssen 130 Schülerinnen und Schüler nach einem Klassenlager in Quarantäne. 
Bild: Keystone

12.20 Uhr: Wie das Coronavirus Zellen überlistet

Forschende der ETH Zürich und der Universität Bern haben nachgewiesen, wie das Coronavirus die Kontrolle über eine infizierte Zelle übernimmt. Der entdeckte Mechanismus führt dazu, dass die Zellen statt eigenen fast nur noch Virusproteine produzieren.

Nachdem das Coronavirus eine menschliche Zelle gekapert hat, wird das Protein namens NSP1 als eines der ersten Virusproteine hergestellt. Von anderen Coronaviren wusste man bereits, dass NSP1 die Produktion von zelleigenen Proteinen hemmt. Die Wissenschaftler haben nun herausgefunden, wie das genau geschieht.

Die sogenannten Ribosomen lesen genetische Informationen ab und stellen darauf basierend Proteine her. Beim Ablesen durchläuft der Bauplan einen Kanal im Ribosom. Die Forschenden konnten in einer Studie im Fachmagazin «Nature Structural & Molecular Biology» zeigen, dass NSP1 innerhalb des Kanals bindet und so das Ribosom blockiert.

Mittels der Kryo-Elektronenmikroskopie konnte die Bindungsstelle von NSP1 mit atomarer Auflösung dargestellt werden. «Dieses detaillierte Abbild liefert wichtige Informationen zum Design eines möglichen künftigen Medikamentes, welches die Bindung von NSP1 verhindert, die ribosomale Funktion aber nicht beeinträchtigt», sagte Nenad Ban, Professor für Molekularbiologie an der ETH Zürich und Mitautor der Studie.

In Experimenten stellten die Forschenden abgeänderte NSP1-Varianten her, die ihre hemmende Wirkung verloren hatten. Sars-​CoV-2 Viren mit solchen inaktiven Varianten würden so abgeschwächt sein, dass sie sich nicht mehr vermehren und somit auch keine starke Krankheit mehr auslösen können. Solche abgeschwächte Viren könnten gemäss den Forschenden als Impfstoff verwendet werden.

11.50 Uhr: Zehnjähriger auf Guam gestorben

Auf der Pazifikinsel Guam, einem US-Territorium, ist am Sonntag im Spital der US Navy ein Zehnjähriger an Sars-CoV-2 gestorben, berichtet der «Guardian». Das Kind litt demnah unter einer Vorerkrankung und hat sich zehn Tage zuvor infiziert.

«Wenn ein Licht zu schnell erlischt, haben wir alle verloren», wird Gouverneur Lou Leon Guerrero zitiert. «Gerade einer Mutter oder Grossmutter erscheint es besonders sinnlos, wenn sie ein Kind verlieren. Aber das liegt daran, dass das Virus keinen Sinn, keine Unterschiede macht, niemanden diskiriminiert, dass es nicht nachlässt, müde, teilend oder selbstgefällig wird. Es wird sich holen, was es kann, und es liegt an uns, einander zu beschützen.»

Guam (rechts markiert) auf der Karte: China links oben im Bild vor der Insel Taiwan und darunter die Philippinen.
Guam (rechts markiert) auf der Karte: China links oben im Bild vor der Insel Taiwan und darunter die Philippinen.
Karte Google Earth

Es handelt sich bereits um das 26. Todesopfer auf der Insel, die gut 160'000 Einwohner zählt. Bei zuletzt breit gefächerten Tests lag die Positivitätsrate bei zehn Prozent: Von den insgesamt 1'890 nachgewiesenen Fällen dort wurden 70 Prozent im August und September diagnostiziert.

11 Uhr: Negativrekord – 307'930 Neuinfektionen weltweit

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat wieder einmal einen Negativrekord zu vermelden: Am Sonntag gab es in den 24 Stunden zuvor 307'930 Neuinfektionen weltweit. In Indien waren es 94'372 neue Fälle, in den USA 45'523 und in Brasilien 43'718 Ansteckungen. 

Blumenverkäuferinnen im indischen Ahmedabad am 14. September.
Blumenverkäuferinnen im indischen Ahmedabad am 14. September.
Bild: Keystone

Die Zahl der Todesopfer stieg um 5'537 auf insgesamt 45'523. Der bisherigen Rekord für weltweite Neuinfektionen an einem Tag lag bei 306'857, berichtet die Nachrichtenagentur «AP». Dieser wurde am 6. September aufgestellt.

10.40 Uhr: 276'000 Franken für Musiker

Die Charity-Kampagne #SolidarityForMusic hat 275'616 Franken für Schweizer Musikerinnen und Musiker eingebracht. Mit der Hilfsaktion wollen die Veranstalter des Lucerne Festival auf die wirtschaftliche Not der Musikerinnen und Musiker aufgrund der Corona-Pandemie aufmerksam machen und ihnen helfen. Das Geld werde über den Verband Sonart freischaffenden Musikerinnen und Musikern aller Genres in der Schweiz zugutekommen, teilte Lucerne Festival mit.

Bei Sonart werden zurzeit 175 Gesuche geprüft, die betroffene Künstler eingereicht hatten. Laien und Profis, Ensembles, Chöre, Orchester und Einzelpersonen, waren aufgerufen, Filme beim Interpretieren von Beethovens Ode an die Freude zu produzieren. Insgesamt beteiligten sich 1'710 Personen an der Aktion, die am Freitag endete. Dabei wurden 374 Videos produziert und auf solidarityformusic.ch hochgeladen.

Die Videos zur Aktion kamen vor allem von Teilnehmern aus der Schweiz, aber es wurden auch Beiträge aus Dresden, Dublin, Malta, New York, Peking, São Paulo, Sardinien, Sydney, Tromsø oder Wien hochgeladen, wie es weiter heisst. Neben dem Lucerne Festival Orchestra machte unter anderem ein Ensemble aus Lucerne Festival Alumni mit, das Luzerner  - sowie das Berner Sinfonieorchester, die Festival Strings Lucerne, der Intendant des Davos Festival oder das Opernstudio der Wiener Staatsoper.

Auch Schweizer Künstler wie Crimer, James Gruntz, Stefanie Heinzmann, Knackeboul oder Francine Jordi setzten sich für die Aktion ein. Die gesammelte Summe von 275'616 Franken setzt sich aus Spenden der Projekt-Partner, privaten Grossspenden und Direktspenden auf der Kampagnenwebsite zusammen.

10 Uhr: Negativer Corona-Test statt Einreisequarantäne 

Wer bei der Einreise in die Schweiz einen aktuellen, negativen Coronavirus-Test vorweisen kann, soll von der Einreisequarantäne befreit werden. Der Zürcher Kantonsrat hat ein Postulat für dringlich erklärt, dass den Regierungsrat auffordert, sich beim Bund für so eine Regelung einzusetzen.

Das von Marc Bourgeois (FDP, Zürich) eingereichte Postulat erhielt 77 Stimmen. Für die Dringlichkeitserklärung nötig sind 60 Stimmen. Bourgeois argumentierte vor allem mit gefährdeten Arbeitsplätzen in der Tourismusbranche. «Die Uhr tickt, der Tourismussektor steht vor dem Ruin», sagte er. Die Einreisequarantäne wirke wie eine Streubombe: Sie nütze bei einem Prozent der Fälle und richte 99 Prozent Kollateralschaden an.

In Zürich könnte ein negativer Corona-Test bald schon die Quarantänepflicht ersetzen, die für die Rückkehrer aus gewissen Ländern gilt.
In Zürich könnte ein negativer Corona-Test bald schon die Quarantänepflicht ersetzen, die für die Rückkehrer aus gewissen Ländern gilt.
Archivbild: Keystone

Wer symptomfrei sei, einen maximal 48 Stunden alten SARS-CoV-2-Test mit negativem Ergebnis vorweisen könne oder nach der Einreise einen Test machen lasse, soll deshalb von der 10-tägigen Einreisequaränte befreit werden.

Die SVP unterstützte die Dringlichkeitserklärung. Alle anderen Fraktionen äusserten sich hingegen ablehnend. Thomas Marthaler (SP, Zürich) kritisierte den Vorstoss als «typischen Politaktivismus des Freisinns». «Dass Anliegen der Wirtschaft im links-grünen Lager nie Priorität haben, wissen wir ja bereits», konterte Beatrix Frey-Eigenmann (FDP, Meilen).

Die GLP sei allenfalls dazu bereit, über eine Verkürzung der Quarantäne zu sprechen und bereite einen entsprechenden Vorstoss dazu vor, sagte Gabriel Mäder (GLP, Adliswil). Der Regierungsrat hat nun fünf Wochen Zeit, zu dem Postulat Stellung zu nehmen.

9.40 Uhr: Zur Maskenpflicht in Luzern

Eine Maskenpflicht in Geschäften soll im Kanton Luzern möglich sein. Der Kantonsrat hat ein Postulat aus den Reihen der SVP klar abgelehnt, das einen Verzicht auf eine generelle Maskentragpflicht gefordert hatte. Daniel Keller (SVP), der den Vorstoss eingereicht hatte, sagte im Rat, es gebe keinen Hinweis darauf, dass die Maskenpflicht in den Läden die Infektionsrate senke. Die Menschen wollten Selbstverantwortung übernehmen.

Der Regierungsrat lehnte das Postulat in einer Kurzantwort ab. Falls eine Maskentragpflicht aus epidemiologischen Gründen eingeführt werden müsste, würde diese differenziert angeordnet, hielt er fest. Der Postulant bemängelte die Antwort der Regierung, da diese nicht vorausschauend sei. Daher solle der Rat sich bereits jetzt klar für ein differenziertes Vorgehen im Detailhandel aussprechen.

Sämtliche Fraktionen lehnten den als dringlich überwiesenen Vorstoss ab. Adrian Nussbaum (CVP) sagte, die SVP schüre damit das Misstrauen gegenüber der Regierung, eine Überweisung käme einem Maulkorb gleich. Gesundheitsdirektor Guido Graf (CVP) sagte, die Regierung habe ein differenziertes Vorgehen versprochen. Eine Verschärfung der Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus werde man laut Graf etwa von den Fallzahlen, von der Belegung der Spitalbetten und von den Entwicklungen in Nachbarkantonen abhängig machen. Das Virus mache nicht Halt vor Kantonsgrenzen.

Man wolle sich aber nicht von einer Partei oder einem Verband stoppen lassen. Er verwies darauf, dass alleine am vergangenen Wochenende im Kanton Luzern eine Kita schliessen musste und eine infizierte Person in einem Club festgestellt worden sei, wobei sich die Nachverfolgung der Gäste als schwierig herausgestellt habe. Es gab zudem neue Ansteckungen und zwei Tote im Zusammenhang mit Covid-19.

In Luzerner Geschäften gilt anders als in anderen Kantonen keine Maskentragpflicht. Diese kennen etwa die Kantone Zürich, Basel-Stadt, Freiburg, Jura, Genf, Waadt, Neuenburg, Solothurn und Wallis.

9 Uhr: 11'700 Franken Busse für Party

«Wir müssen uns alle daran erinnern, dass wir noch inmitten der globalen Pandemie stecken und wir für unsere Handlungen die Verantwortung tragen müssen.» Wer liest, dass das Steve Cooper von der Nottinghamshire Police gegenüber «Nottinghamshire Live» gesagt hat, der ahnt, dass auf diesen Satz eine Standpauke folgt.

Der Grund für den Ärger des Ordnungshüters ist eine Party, die die Polizei am Freitagabend in Lenton beendet hat und der jetzt «mit der vollen Härte des Gesetzes» bestraft werden soll. In Grossbritannien sind Versammlungen von mehr als sechs Personen wegen der Pandemie verboten – der 19-Jährige hatte mehr als 50 Gäste bei sich zu Hause.

Der Teenager muss nun die Höchstbusse von 11'700 Franken berappen, so «Nottinghamshire Live». Die Polizei war zu Hilfe gerufen worden, nachdem ein Ordnungsdienst bei der Partymeute auf wenig Verständnis stiess, der zuerst vor Ort war. Das dürfte zur Höhe des Strafgeldes beigetragen haben.

6.10 Uhr: Globus zieht trotz Corona hohe Investitionen durch

Der Warenhauskonzern Globus will trotz Rückschlägen im Detailhandel durch die Coronapandemie am Investitionsprogramm von 300 Millionen Franken festhalten. Die Warenhäuser an den zehn Standorten in der ganzen Schweiz würden weitergeführt, sagte der CEO von Globus, Franco Savastano, in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung».

Die thailändische Central Group und die österreichische Signa hatten die Globus-Gruppe im vergangenen Februar von der Migros übernommen. Das Ziel sei es, die «ikonischen Globus-Warenhäuser für die nächsten Generationen optimal aufzustellen», sagte Savastano weiter. Die Globus-Gruppe wolle sich auf die zehn Warenhäuser und den Online-Kanal konzentrieren. Die Mittel im Umfang von 300 Millionen Franken würden dort investiert, wo es mit Blick auf die nächsten zwanzig bis dreissig Jahre sinnvoll sei.

Starten werde der Warenhauskonzern im März 2021 mit dem Umbau in Zürich. Genf werde der zweite Standort sein, wo umgebaut werde. Der grösste Teil der Investitionssumme entfalle auf das Gebäude in Basel. Globus plane dort, das Gebäude komplett auszuhöhlen und innen neu aufzubauen. Dieser Umbau dürfte 2022 beginnen.

Die neuen Besitzer wollen laut Savastano aus der Globus-Gruppe eine Luxus-Warenhausgruppe formen. Je nach Standort werde das eher Premium oder Luxus bedeuten. Es gebe noch viel Potenzial, so etwa bei Accessoires, Handtaschen oder Schuhen. Weit oben sei Globus bereits mit Delicatessa, Heim & Haushalt sowie im Beauty-Geschäft.

Ein Mitarbeiter des Dekorationsteams ist im Mai 2020, kurz vor der Öffnung nach dem Lockdown, mit Maske und Schaufensterpuppe im Globus an der Zürcher Bahnhofstrasse unterwegs.
Ein Mitarbeiter des Dekorationsteams ist im Mai 2020, kurz vor der Öffnung nach dem Lockdown, mit Maske und Schaufensterpuppe im Globus an der Zürcher Bahnhofstrasse unterwegs.
Bild: Keystone/Alexandra Wey

5.38 Uhr: Italien öffnet heute seine Schulen wieder

Nach sechs Monaten zu Hause können Millionen Kinder und Jugendliche in Italien ab heute wieder zur Schule gehen. Von einem normalen Unterricht ist man allerdings noch weit entfernt: Unter anderem besteht Maskenpflicht. Dafür wollen die Behörden jeden Tag landesweit kostenlos elf Millionen Masken für Schüler und Lehrer bereitstellen.

Regierungschef Giuseppe Conte hatte sich am Mittwoch in einer Fernsehansprache an die Schüler gewandt: «Danke, ihr habt den höchsten Preis in dieser Krise gezahlt.» Italien war als eines der ersten Länder in Europa massiv vom Coronavirus getroffen worden. Anfang März wurden alle Schulen geschlossen. Seitdem mussten die rund acht Millionen Schüler zu Hause bleiben.



5 Uhr: Trump-Wahlkampfveranstaltung in Halle – trotz Virus

Entgegen der Vorschriften des US-Bundesstaats Nevada und seiner eigenen Regierung im Kampf gegen das Coronavirus hat US-Präsident Donald Trump eine Wahlkampfveranstaltung in einer Halle abgehalten. Der dicht gedrängten Menge in Henderson, südlich von Las Vegas, sagte Trump am Sonntag, die USA seien kurz davor, das Virus zu besiegen. Es war die erste derartige Veranstaltung seit Juni, die nicht im Freien stattfand.

Relativ wenige Zuschauer in der Halle trugen Masken, mit einer deutlichen Ausnahme: Diejenigen, die direkt hinter Trump standen und im Fernsehen zu sehen sein würden, trugen einen Mund-Nasen-Schutz. Bei jedem Besucher wurde die Temperatur gemessen, das Tragen von Masken war nicht verpflichtend. Dass durch die Pandemie beinahe 200'000 US-Bürger gestorben sind und noch immer etwa 1'000 am Tag ums Leben kommen, erwähnte Trump am Sonntag nicht. Stattdessen sprach er sich gegen eine erneute Schliessung von Geschäften aus und nutzte wieder den als rassistisch aufgefassten Begriff «China-Virus».

Zuletzt hatte es nach einer Wahlkampfveranstaltung Trumps in Tulsa (Oklahoma) im Juni Kritik gegeben. Sie war für einen Anstieg von Neuinfektionen in der Region und unter Mitarbeitern Trumps verantwortlich gemacht worden. Anschliessend hatte Trumps Wahlkampfteam eher kleinere Veranstaltungen im Freien organisiert.



Der demokratische Gouverneur von Nevada, Steve Sisolak, hat Zusammenkünfte in geschlossenen Räumen und im Freien auf 50 begrenzt. Die seit Mai geltende Regelung beruht auf Richtlinien des Weissen Hauses. Kurz vor der Veranstaltung sprach Sisolak von «rücksichtslosem und eigennützigem Verhalten, das zahlreiche Leben hier in Nevada in Gefahr» bringe.

«Um es direkt zu sagen: Er hatte nicht den Mumm, starke Entscheidungen zu treffen», sagte Sisolak über Trumps Umgang mit der Pandemie. «Er hat das den Gouverneuren und den Bundesstaaten überlassen. Jetzt hat er entschieden, er müsse sich nicht an die Gesetze unseres Bundesstaates halten. Wie gewohnt, glaubt er, Regeln gälten nicht für ihn.»

4.47 Uhr: Merkel und EU-Spitzen beraten mit Xi

Im Rahmen einer Videokonferenz führen die EU und China heute Montag Gespräche auf Spitzenebene. Zu den Gesprächen wollen sich die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, EU-Ratspräsident Charles Michel und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit Chinas Präsident Xi Jinping zusammenschalten. Ein Thema wird das geplante Investitionsabkommen sein. Im Anschluss an die Videokonferenz werden die Medien informiert. Um 10:00 Uhr findet ferner eine Menschenrechtsaktion statt, die auf Verstösse Chinas namentlich beim Volk der Uiguren und in Hongkong aufmerksam macht.

Die deutsche Regierung hatte während ihrer EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr eigentlich einen grossen EU-China-Gipfel in Leipzig geplant. Wegen der Coronapandemie und Verzögerungen bei der Vorbereitung war das Treffen jedoch abgesagt worden.

4.12 Uhr: Neuseeland hebt Corona-Beschränkungen auf

Neuseeland hebt mit Ausnahme für die Stadt Auckland alle Beschränkungen zur Eindämmung des Virus ab dem 21. September auf. Die Massnahmen für Auckland würden kommende Woche überprüft, sagte Premierministerin Jacinda Ardern am Montag. Ab sofort seien alle Abstandsregeln in Passagierflugzeugen und öffentlichen Verkehrsmitteln aufgehoben.

3.52 Uhr: Japans Regierungspartei wählt Nachfolger für Abe

Nach dem Rücktritt von Japans Ministerpräsidenten Shinzo Abe wählt die regierende Liberaldemokratische Partei (LDP) am Montag seinen Nachfolger an der Parteispitze – und damit de facto den neuen Regierungschef des Landes.

Als Favorit gilt der 71-jährige Kabinettschef Yoshihide Suga, mit Ex-Verteidigungsminister Shigeru Ishiba und dem LDP-Fraktionsvorsitzenden Fumio Kishida gibt es aber zwei Gegenkandidaten. Da die LDP über eine klare Mehrheit im Parlament verfügt, dürfte ihr neuer Parteichef bei einer Parlamentsabstimmung am Mittwoch auch Regierungschef werden.

Abe hatte Ende August aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt angekündigt. Der 65-Jährige leidet an einer entzündlichen Darmerkrankung, die ihn bereits während seiner ersten Amtszeit im Jahr 2007 zu einem Rücktritt veranlasst hatte. Abe ist der am längsten amtierende Regierungschef in der Geschichte Japans. In der Coronapandemie stürzte er in den Umfragen aber ab. Seiner Regierung werden Versäumnisse bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Krise vorgeworfen.

3.26 Uhr: Israel beschliesst erneuten landesweiten Lockdown

Israels Regierung hat angesichts steigender Neuinfektionen mit dem Coronavirus die Verhängung eines zweiten landesweiten Lockdowns beschlossen. Das Kabinett stimmte am Sonntagabend gegen den Widerstand einiger Minister für neue drastische Ausgangsbeschränkungen. Diese sollen am Freitagnachmittag um 13:00 Uhr (MESZ) in Kraft treten, vor Beginn der jüdischen Feiertage, und zunächst für drei Wochen gelten.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, angesichts steigender Infektionszahlen hätten Klinikleiter «die rote Fahne erhoben». Es seien sofortige Massnahmen notwendig. «Unser Ziel ist es, den Anstieg zu stoppen.»

Schulen und Kindergärten sollen den Angaben zufolge geschlossen werden. Die Menschen dürfen sich ausser in Ausnahmefällen nur bis zu 500 Meter von ihrem Zuhause entfernen. Auch Hotels, Restaurants und Einkaufszentren sowie Freizeiteinrichtungen sollen nach Medienberichten geschlossen bleiben. Lebensmitteleinkäufe und Arztbesuche sind weiter erlaubt. Behörden und Privatunternehmen sollen unter Einschränkungen arbeiten. Ausserdem gelten Versammlungsbeschränkungen: Bis zu 20 Menschen dürfen sich im Freien und bis zu zehn Menschen in Innenräumen versammeln.

Der streng religiöse Wohnungsminister und frühere Gesundheitsminister Jakov Litzman von der Partei Vereinigtes Tora-Judentum erklärte aus Protest gegen die Massnahmen seinen Rücktritt. Litzman ist ein wichtiger Koalitionspartner Netanjahus.

Die Anzahl der Neuinfektionen in Israel ist zuletzt dramatisch gestiegen. An vier Tagen in Folge wurden in der abgelaufenen Woche jeweils Rekordwerte verzeichnet. Die Zahl der Fälle seit Beginn der Pandemie hat inzwischen 150'000 überschritten, 1'108 Menschen sind nach einer Infektion gestorben.

Es gab aus wirtschaftlichen Gründen starken Widerstand gegen neue Corona-Beschränkungen. Denn die Coronakrise hat der Wirtschaft des Landes bereits schwer zugesetzt. Die Arbeitslosigkeit lag im Sommer bei mehr als 20 Prozent.

2.17 Uhr: Weniger Neuinfektionen in den USA

Die Zahl der täglichen neuen Virus-Opfer in den USA schwächt sich im Vergleich zum Vortag ab. Innerhalb von 24 Stunden gab es nach Angaben der Seuchenschutzbehörde CDC 40'423 Neuinfektionen, nach 46'047 am Vortag. Damit stieg deren Zahl auf insgesamt knapp 6,47 Millionen. Es gab zudem 807 weitere Tote, nach 1'035 am Samstag. Die Gesamtzahl der am Coronavirus verstorbenen Amerikaner beläuft sich damit auf 193'195.

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