Überblick Kantonsrat beschliesst tiefrotes Budget – Taskforce warnt: «Jeder Tag zählt» 

Agenturen/red

15.12.2020

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag innerhalb von 24 Stunden 4271 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 103 neue Todesfälle und 187 Spitaleinweisungen.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 16,3 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 640,4 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.

Experten warnen

Experten des Bundes haben auf einer Medienkonferenz am Nachmittag härtere Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus gefordert. So erklärte Patrick Mathys vom BAG, dass der Trend wieder eine Zunahme von Infizierten und Verstorbenen zeige. Auch die Hilferufe aus den Spitälern müsse man ernst nehmen. Aus Sicht «eines einfach gestrickten Epidemiologen» bittet Mathys darum, nun dringend Kontakte zu verhindern. Nur so könne erreicht werden, dass die Schweiz halbwegs glimpflich durch die zweite Welle komme.

Auch Martin Ackermann, Präsident der Science-Taskforce, hält die per letzten Freitag erlassenen Massnahmen aus wissenschaftlicher Sicht für nicht ausreichend.  Man habe auch den Bundesrat darüber informiert, dass schweizweit ein Lockdown nach Genfer Modell – mit geschlossenen Gastrobetrieben und Homeoffice-Pflicht – anzustreben sei. «Jeder Tag zählt.»

Deutschland und die USA stark gebeutelt

Die Corona-Lage in Deutschland ist nach Einschätzung des staatlichen Robert Koch-Instituts (RKI) so ernst wie nie zuvor in der Pandemie. Die Fallzahlen hätten Rekordwerte erreicht, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Dienstag in Berlin – einen Tag vor dem Beginn eines weitgehenden Lockdowns in Deutschland.

Die Zahl der Corona-Toten in den USA hat inzwischen die 300’000-Marke überschritten. Das ging am Montag (Ortszeit) aus den Daten der Johns Hopkins University in Baltimore hervor. Die Marke wurde am selben Tag überschritten, an dem in den USA die Impfungen gegen Covid-19 begonnen haben. In keinem anderen Land der Welt sind – in absoluten Zahlen – so viele Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus bekannt.

Das Wichtigste im Überblick

  • Das BAG meldet 4271 Neuinfektionen bei 41'043 Tests an einem Tag. Das entspricht einer Positivitätsrate von 10,4 Prozent. 103 Personen sind an Covid-19 gestorben, 187 wurden hospitalisiert.
  • Der Direktor des Universitätsspitals Zürich (USZ), Gregor Zünd, kann sich aufgrund der hohen Infektionszahlen nicht vorstellen, dass die Schweiz um einen Lockdown herumkommt.
  • Der Kanton Graubünden verlängert den Lockdown für Beizen und Restaurants – auch in Skigebieten – bis zum 22. Dezember.
  • Seit Beginn der Pandemie in den USA sind mehr als 300’000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben.

22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Ticker am Dienstag

21.46 Uhr: USA genehmigen rezeptfreien Corona-Schnelltest für Privatgebrauch

Die USA haben einen ersten rezeptfreien Corona-Schnelltest für den Privatgebrauch zu Hause genehmigt. Die Arzneimittelbehörde FDA erteilte am Dienstag eine Notfallzulassung für den Schnelltest des Herstellers Ellume, der binnen 20 Minuten ein Ergebnis liefern soll. Ellume will allein im kommenden Januar drei Millionen der Tests mit einem Stückpreis von rund 30 Dollar (25 Euro) herstellen.

FDA-Chef Stephen Hahn sprach von einem «Meilenstein» bei der Diagnose der durch das Coronavirus verursachten Lungenerkrankung Covid-19. «Mit der Zulassung eines rezeptfreien Tests, kann er (der Test) an Orten wie Drogeriemärkten verkauft werden. Patienten können ihn kaufen, einen Abstrich in ihrer Nase nehmen, den Test anwenden und in nur 20 Minuten ein Ergebnis haben.» Dadurch hätten die US-Bürger mehr Test-Optionen. Ausserdem würden Labore entlastet.

21.39 Uhr: Kreise: Corona-Impfkampagne soll zeitgleich in allen EU-Ländern starten

Die Corona-Impfkampagne soll offenbar zeitgleich in allen EU-Ländern starten. Der genaue Termin stehe aber noch nicht fest, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag aus dem Umfeld des französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Macron informierte am Dienstag die Fraktionsvorsitzenden der französischen Nationalversammlung über die geplante EU-weite Impfkampagne. Mehrere Fraktionschefs bestätigten im Anschluss den vorgesehenen zeitgleichen Start. Die EU-Kommission plant derweil einem Medienbericht zufolge den Kauf von zusätzlichen 180 Millionen Corona-Impfstoffdosen.

Die europäische Arzneimittelagentur (EMA) hatte am Dienstag angekündigt, bereits am 21. Dezember über die Zulassung des Impfstoffs von Biontech und Pfizer zu entscheiden - acht Tage vor dem bislang anvisierten Termin. Damit könnten noch in diesem Jahr in der EU die ersten Impfungen anlaufen.

20.58 Uhr: Nach vier Tagen Debatte: Kantonsrat beschliesst tiefrotes Budget

Auch nach vier Tagen Debatte wurde das Minus nicht deutlich kleiner: Der Kantonsrat hiess am Dienstag das Budget mit einem Defizit von 525 Millionen Franken gut. Gespart wird im kommenden Jahr wenig, gerade wegen des Coronavirus – sehr zum Missfallen der SVP.

Der Kantonsrat hiess das Budget mit 127 zu 44 Stimmen gut. Dagegen stimmte nur die SVP, die damit ausgerechnet ihrem eigenen Finanzdirektor Ernst Stocker in den Rücken fiel.

Man müsse diesen «linksgrünen Wunschzettel» stoppen, begründete Jürg Sulser (Otelfingen) das Nein in der Schlussabstimmung. Sein Parteikollege Martin Hübscher (Wiesendangen) störte sich zudem daran, dass nach vier Tagen gerade einmal 17 Millionen Franken aus dem Vorschlag der Regierung heraus gekürzt wurden.

Dies entspricht angesichts des Gesamtaufwandes von 17 Milliarden bloss einem Promille. «Wir haben lediglich Kosmetik betrieben», sagte Hübscher.

Auch nach vier Tagen Budget-Debatte sind die Zahlen tiefrot: Der Kanton Zürich rechnet für das kommende Jahr mit einem Minus von über 500 Millionen Franken. (Archivbild)
Auch nach vier Tagen Budget-Debatte sind die Zahlen tiefrot: Der Kanton Zürich rechnet für das kommende Jahr mit einem Minus von über 500 Millionen Franken. (Archivbild)
Bild: Keystone//Ennio Leanza 

20.06 Uhr: Dänemark weitet Teil-Lockdown auf das ganze Land aus

In Dänemark werden die in den meisten Städten und Gemeinden geltenden Corona-Massnahmen ab Mittwoch auf das gesamte Land ausgeweitet. «Wir werden den Teil-Lockdown auf das ganze Land ausweiten», erklärte Verkehrsminister Benny Engelbrecht am Dienstag im Online-Netzwerk Facebook. Die Regelung soll bis mindestens 3. Januar gelten.

«Das Coronavirus hat in Dänemark zu viel Boden gewonnen», erklärte der Minister. Die Infektionsraten seien zu hoch, und die Zahl der Einweisungen von Corona-Patienten in die Krankenhäuser steige ebenfalls «viel zu schnell», schrieb Engelbrecht.

Seit dem 7. Dezember sind in der Hauptstadt Kopenhagen, in Aarhus und Odense Schulen, Bars, Restaurants, Sportanlagen und Kulturzentren geschlossen. Drei Tage später wurden die Massnahmen auf 31 weitere Gemeinden ausgeweitet. Die Ausweitung des Teil-Lockdowns auf die restlichen Teile des Landes soll nun am Mittwoch ab 16.00 Uhr in Kraft treten.

19.15 Uhr: Kanada erwartet 168’000 Moderna-Impfstoffdosen vor Ende 2020

Nach ersten Impfungen mit dem Corona-Mittel von Biontech und Pfizer rechnet Kanada noch vor Jahresende mit einer Lieferung eines zweiten Vakzins. Bis Ende Dezember würden gemäß Vertrag bis zu 168’000 Dosen des US-Pharmakonzerns Moderna erwartet, sobald die kanadische Arzneizulassungsbehörde grünes Licht gebe, teilte Premierminister Justin Trudeau am Dienstag mit. Demnach könnten die Lieferungen binnen 48 Stunden nach der Zulassung beginnen. Gesundheitsbeamte erklärten, dass es bald soweit sein dürfte.

Am Montag war ersten Bürgern in Kanada der Corona-Impfstoff der deutschen Firma Biontech und des US-Konzerns Pfizer verabreicht worden. Diese Woche gab es zunächst eine Charge von 30’000 Dosen für das Land, kommende Woche werden laut Trudeau 200’000 Dosen erwartet. Dann sollen an 70 Einrichtungen Impfungen möglich sein, in dieser Woche sind es noch 14.

Der Impfstoff des US-Pharmakonzerns Moderna wird derzeit schnellstmöglich in die Länder ausgeliefert.
Der Impfstoff des US-Pharmakonzerns Moderna wird derzeit schnellstmöglich in die Länder ausgeliefert.
Bild: AFP/Archives

18.45 Uhr: Besuchsverbot für St. Galler Spitäler bleibt bestehen

Spitalbesuche sind im Kanton St. Gallen wegen der Corona-Pandemie weiterhin nur in Ausnahmesituationen möglich. Das Besuchsverbot gilt für unbestimmte Zeit. Dies teilte das Kantonsspital St. Gallen am Dienstagabend mit.

Das Besuchsverbot umfasse sämtliche Räumlichkeiten des Spitals, einschliesslich Gemeinschaftsräume wie Cafeterien und Andachtsräume oder Kapellen.

Das St. Galler Gesundheitsdepartement hatte Ende Oktober ein Besuchsverbot in Spitälern und Kliniken beschlossen. Die St. Galler Regierung habe am 12. Dezember entschieden, die zunächst bis zum 16. Dezember geltende Befristung für das Besuchsverbot in St. Galler Spitälern aufzuheben, schreibt das Kantonsspital St. Gallen weiter. Damit bleiben Besuche auch am Kantonsspital auf unbestimmte Zeit verboten.

18.19 Uhr: Dutzende Verletzte nach Ausschreitungen bei Corona-Protest in Kiew

Bei Protesten gegen die Corona-Beschränkungen ist es in der ukrainischen Hauptstadt Kiew zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Polizisten gekommen. Wie die Behörden am Dienstag mitteilten, wurden 40 Polizisten verletzt. Angaben über verletzte Demonstranten wurden nicht gemacht. Vergangene Woche hatte die ukrainische Regierung angekündigt, ab dem 8. Januar alle nicht lebensnotwendigen Geschäfte sowie die Schulen zu schliessen.

Tausende Demonstranten versammelten sich auf dem zentralen Maidan-Platz, um gegen die angekündigten Massnahmen zu protestieren. Einige Teilnehmer versuchten, Zelte auf dem Platz aufzubauen, die Polizei verhinderte dies jedoch. Die Demonstranten warfen der Polizei vor, Tränengas eingesetzt zu haben, wie örtliche Medien berichteten.

17.50 Uhr: Samichlaus-Superspreader im Altenheim

Gut gemeint, aber schlecht herausgekommen: Ein Mann, der als Samichlaus verkleidet ein wenig Freude in ein Altenheim in Mol in Belgien bringen wollte, hat unabsichtlich 75 Personen mit Sars-Cov-2 infiziert.

Drei Tage nach seinem Auftritt wurde das Coronavirus bei dem Mann festgestellt, woraufhin die Behörden Tests in der Seniorenresidenz anordneten. 14 Pflegekräfte und 61 Bewohner waren positiv. Eine Person muss nun beatmet werden, berichtet «The News Span».

Erst hiess es noch, Samichlaus wie Bewohner hätten Abstand gehalten und Masken getragen. Der Mann habe aber mehrere Gemeinschaftsräume besucht und Aufnahmen zeigten, dass nicht immer jeder einen Schutz trug. Belgien hatte bisher knapp 18'000 Todesopfer in der Pandemie zu beklagen.

17.25 Uhr: USA vor Zulassung von zweitem Impfstoff

In den USA steht womöglich bald die Zulassung eines zweiten Corona-Impfstoffs bevor. Eine vorläufige Analyse bestätige die Verträglichkeit und Wirksamkeit des von Moderna und den National Institutes of Health entwickelten Mittels, so die Arzneimittelbehörde FDA. Krankenhäuser bereiteten sich in den USA unterdessen darauf vor, den ersten dort zugelassenen Impfstoff von Biontech und Pfizer ihrem Personal zu geben. 

In der ersten Impfrunde werden in den USA drei Millionen Dosen verabreicht, die streng rationiert sind. Zunächst sollten medizinisches Personal und Altenpflege-Patientinnen und -Patienten geimpft werden. Ein Schutz vor dem Virus ist erst nach zwei Spritzen gegeben, die beim Biontech-Mittel im Abstand von etwa drei Wochen verabreicht werden.

Biontech, Pfizer und Moderna haben ihre Impfstoffe mit der mRNA-Technologie entwickelt, die Teile des Erbguts des Virus einsetzt, um die Bildung von Antikörpern im menschlichen Organismus zu bewirken. Dieses Verfahren gilt als sicherer als wenn ein Impfstoff aus dem Virus selbst hergestellt wird.

Mit der positiven Einschätzung der FDA rückt nun eine Zulassung des zweiten Impfstoffs näher. Es wird erwartet, dass ein Ausschuss externer Fachleute am Donnerstag seine Empfehlung abgibt und die FDA bald danach endgültig entscheidet.

16.45 Uhr: Fauci fordert Impfung von Biden und Harris

Der US-Chefvirologe Anthony Fauci hat eine rasche Corona-Impfung des gewählten Präsidenten Joe Biden und seiner Stellvertreterin Kamala Harris empfohlen. «Aus Sicherheitsgründen bin ich ganz klar der Meinung, dass wir sie impfen sollten, so bald wir können», sagte Fauci am Dienstag in der Sendung «Good Morning America» des Senders «ABC».

Besonders beim 78-jährigen Biden wäre es wünschenswert, wenn er am 20. Januar mit vollem Schutz sein Amt antreten könnte. Auch für den scheidenden Amtsinhaber Donald Trump und dessen Vizepräsidenten Mike Pence sei eine rasche Impfung anzuraten, um die Entscheidungsträger zu schützen, sagte Fauci weiter.

Trump, der Anfang Oktober an Covid-19 erkrankt war, habe dadurch zwar vermutlich noch zumindest für einige Monate Antikörper gegen das Virus. Aber auch er sollte die Impfung bekommen, um sich doppelt abzusichern, sagte Fauci.

16.20 Uhr: Russland impft

Russland hat am Samstag in seiner Hauptstadt Moskau mit grossangelegten Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. In 70 Kliniken wurde der von russischen Wissenschaftlern entwickelte Impfstoff «Sputnik V» verabreicht. Zuerst wurden Mitarbeiter des Bildungs- und des Gesundheitswesens sowie sozialer Dienste gegen die Lungenkrankheit Covid-19 geimpft. In der Zwölf-Millionen-Einwohner-Metropole hatten sich Tausende dafür einen Termin geben lassen.

Die Impfungen sind kostenlos und freiwillig. Zugelassen waren aber zunächst nur Menschen im Alter zwischen 18 und 60 Jahren. Impfen lassen kann sich, wer in seinem Beruf viel Kontakt mit anderen hat und deshalb einem besonderen Risiko ausgesetzt ist. Nach der ersten Impfdose ist nach 21 Tagen eine zweite Injektion erforderlich. Moskau verzeichnete am Samstag 7993 neue Corona-Fälle – so viele wie noch nie an einem Tag.

Laut Wladimir Putin sollen noch im Dezember rund zwei Millionen Impfdosen verabreicht werden. Allerdings hat Russland Probleme, das Vakzin in grossen Mengen zu produzieren. Der 68-jährige Kremlchef hat sich nach Kremlangaben bisher nicht selbst impfen lassen. Die Impfungen in Moskau nahmen pro Person etwa eine Stunde in Anspruch, wie die Behörden mitteilten.

In den ersten zehn Minuten gab es demnach eine medizinische Bestandsaufnahme, 15 Minuten dauerte die Vorbereitung des Präparats, das in gefrorenem Zustand aufbewahrt wird. Die frisch Geimpften mussten dann noch etwa eine halbe Stunde unter medizinischer Beobachtung bleiben. Es dauere 42 Tage, bis sich nach der Impfung eine Immunität gegen das Coronavirus bilde. In Russland gab es zuletzt mehrere Fälle, in denen sich etwa geimpfte Ärzte dann doch infizierten und an Covid-19 erkrankten.

15.24 Uhr: Graubünden lässt Beizen länger geschlossen

Die Bündner Regierung verlängert den Anfang Dezember verfügten kantonalen Beizen-Lockdown um vier Tage. Die Restaurants werden damit bis am 22. Dezember geschlossen bleiben, auch jene in den Skigebieten.

Der Gastro-Lockdown ist Teil des Gesamtschutzkonzeptes, das die Bündner Regierung Anfang Dezember erlassen hatte. Die Verlängerung diene dem Ziel, die Tage über Weihnachten und Neujahr weitgehend ohne Einschränkungen begehen zu können, wie Volkswirtschaftsdirektor Marcus Caduff (CVP) am Dienstag in Chur sagte.

Regierungsrat Peter Peyer (SP) sprach davon, dass die Restaurants danach womöglich bis 23 Uhr geöffnet bleiben dürften. Dazu müssten aber die diversen Indikatoren mit Blick auf die Eindämmung des Coronavirus stimmen. Vor allem müssen die Fallzahlen sinken.



15.20 Uhr: Nochmal Schule – und Schluss

Sollten die Schulen in der Westschweiz am Freitag schliessen und nicht erst m 23.12.? Ackermann meint, Fernunterricht könne eine Option sein. Ausserdem sei es möglich, dass die Schulen erst später wieder mit dem Unterricht beginnen, um keine Infektionen aus den Familien in die Schule zu tragen.

Und damit endet diese Medienkonferenz: Wir danken Ihnen an dieser Stelle für Ihre Aufmerksamkeit.

15.19 Uhr: Spitalbetten für Skiunfälle

Bergkantone würden nach zusätzlichen Spitalkapazitäten suchen für Patienten, die Skiunfälle erlitten haben. Ist das noch möglich? Das würde bedingen, dass die Patienten in andere Kantone verlegt würden, sagt Andreas Stettbacher. Es sei aber sicher nicht wünschenswert, wenn Sportunfälle die Spitäler und das Personal noch zusätzlich belasten.

Hauri ergänzt, dass es einen Ausgleich zwischen den Spitälern gebe. Schwere Verletzungen könnten zu einem Problem werden – diese Personen könnten dann nicht einfach in ihre Heimatkantone verlegt werden. Dafür müssten sich die Pistenbetreiber überlegen, ob sie gefährliche Abschnitte gleich ganz für die Wintersportler sperren. 

15.16 Uhr: Schelltest – und dann zur Weihnachtsfeier?

«Man schützt seine Angehörigen, wenn man nahe Kontakte vermeidet», so Ackermann. Er werde seinen Vater an Weihnachten nur im Garten mit Abstand treffen. Mathys ergänzt, ein Schnelltest vor dem Fest könne dazu führen, sich zu sicher zu fühlen und Massnahmen wie Abstand halten zu vernachlässigen. Dann sei der Schnelltest sogar gefährlich. Ein Schnelltest am Morgen könne zudem negativ sein, und man könne am Abend dennoch positiv sein. Mathys rät, jedwede Kontakte Weihnachten so weit wie möglich einzuschränken. Es gebe auf der Website des BAG Empfehlungen für das Weihnachtsfest.

15.12 Uhr: Lockerungen an Weihnachten vertretbar?

Sind die Lockerungen, die für Weihnachten gelten, aus Sicht der Taskforce überhaupt noch haltbar? Aus wissenschaftlicher Sicht sei der Fall klar: Es gebe ein grosses Risiko, dass alles noch schlimmer werde. Das Ziel müsse sein, die Kontakte zu vermeiden. Er könne jedoch nicht abschätzen, ob diese kurzfristigen Lockerungen dazu beitragen, dass die Leute die Massnahmen auf lange Sicht besser mittragen. Wenn dies der Fall wäre, wären Ausnahmen für Weihnachten unter dem Strich positiv zu sehen.

Zur Erinnerung: Bis zum 23. Dezember soll für private Veranstaltungen eine maximale Zahl von fünf Personen aus zwei Haushalten gelten. Zwischen dem 24. und 26. Dezember sowie am 31. Dezember dürfen sich bis zu zehn Personen treffen. Sofern der Bundesrat nicht noch neue Regeln erlässt. 

15.10 Uhr: Fürchtet Wirtschaft Lockdown?

Es sei im Interesse aller Unternehmen, dass die zweite Welle eingedämmt wird, sagt Scheidegger. Das gelte international wie national. Weiss das Seco denn, wieviel ein Lockdown im Dezember die Schweiz zu stehen komme? Nein, so der Seco-Mann. Der letzte Lockdown habe rund 25 Milliarden gekostet.

15.08 Uhr: Wird die Wissenschaft zu wenig gehört?

Nochmals eine Frage an Ackermann: Die Forscher hätten eine Rolle als Warner, würden aber zu wenig gehört – wie nimmt er das auf? Natürlich würde von der Politik nicht immer so entschieden, wie die Taskforce dies wünsche, sagt Ackermann. Man habe aber einen guten Zugang zur Politik und gerade in den letzten Tagen, so habe er das Gefühl, sei das Bewusstsein gewachsen, dass es nun einschneidende Massnahmen brauche.

15.06 Uhr: Was sagt Ackermann dazu?

Ackermann weiss, «klare Signale» seien wichtig, die auf die Grösse eines Risikos hinweisen. Ausserdem müsse man der Bevölkerung Perspektiven wie die Aussicht auf eine schrittweise Lockerung bieten, meint er.

15.05 Uhr: Chaotische Kommunikation?

Fast täglich kommen neue Massnahmen ins Gespräch, was viele Leute verwirre. Haben die Behörden da ein Kommunikationschaos angerichtet? Mathys vom BAG bestätigt: Man habe mittlerweile keinen Überblick mehr darüber, welche Regeln in welchen Kantonen gelten. Von einem Kommunikationschaos würde er aber nicht reden. Mathys gibt zu bedenken, dass mit dem Wunsch nach schweizweit einheitlichen Regeln dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Er wiederholt aber: Wenn man versuche, in nächster Zeit die Kontakte zu vermeiden, sei schon viel erreicht. Kantonsarzt Hauri bestätigt, dass bei 26 Kantonen ein verwirrender Eindruck entstehen könne.

14.58 Uhr: Führt am Lockdown kein Weg mehr vorbei?

Es seien drastische Forderungen geäussert worden: Denken alle Experten, dass ein erneuter Lockdown der richtige Weg wäre, will ein Journalist wissen? Es brauche «weitgehende Schliessungen», sagt Ackermann von der Wissenschaftler-Taskforce. Mathys vom BAG sagt, zu konkreten Massnahmen könne er sich nicht äussern – aber die Situation sei angespannt und die Zeit dränge. «Es braucht Massnahmen, deutliche Massnahmen, aber wie die aussehen sollen, das ist ein politischer Prozess.» Auch Kantonsarzt Hauri schliesst sich dieser Ansicht an. Er hoffe auf entschlossene Schritte der Politik. 

14.55 Uhr: Schliessung an Feiertagen kontraproduktiv?

Wird es nicht einen Ansturm auf Lebensmittelläden am 28. Dezember geben? Das befürchtet Mathys auch. Aber: Die Schliessung am Sonntag mache dennoch Sinn, weil es um die Einschränkung von Kontakten gehe.

14.53 Uhr: Frage zu den Spitalbetten

Der Hilferuf der Spitäler – am Unispital Zürich weist nur noch ein freies Intensivbett aus, die vorhin vorgestellten Zahlen zeigen ein anderes Bild. Wie geht das zusammen? Andreas Stettbacher erklärt, dass er die schweizweiten Kapazitäten aufgezeigt habe. Lokal könne das Bild natürlich ganz anders aussehen. Zudem verändere sich die Situation auch im Verlaufe der Zeit. Schweizweit gebe es noch eine Reserve von 22 Prozent, was eine extrem grosse Belastung für das Personal bedeute.

14.50 Uhr: Aber heute sind die Zahlen doch besser?

»Wir haben eine Zeitverzögerungen bei den Meldungen», erklärt Mathys. Er glaube, dass die Fallzahl oberhalb von 5000 liegt. Er warnt: «Das Wachstum ist langsam, aber es ist ein exponenzielles Wachstum. Dessen müssen wir uns bewusst sein.» Er rechne damit, dass die Zahlen schnell stark zunehmen. Auch Ackermann betont, dass es eine bis zu zweiwöchige Verzögerung bei der Statistik gebe, «die wir dann erst sehen, wenn es zu spät ist».

14.45 Uhr: Stichwort Kontaktbeschränkungen

Fordert die Taskforce keine Beschränkung privater Kontakte? Sehr wohl, meint Ackermann. Aus wissenschaftlicher Sicht seien alle Massnahmen «wertvoll», die private Kontakte reduzieren. Mathys ergänzt, entsprechende Regeln müssten anwendbar und kontrollierbar sein, was einen grossen Eingriff in die Privatsphäre bedeute. Empfehlungen seien da verständlicher als Verordnungen.

14.43 Uhr: Präsenzunterricht

Empfiehlt die Taskforce ein Aussetzen des Präsenzunterrichts bis in den Januar hinein – und bis es die epidemiologische Lage zulasse? Das will ein Journalist wissen. Das stimme, erklärt Ackermann. Es gehe darum, zu verhindern, dass Infektionen in die Schulen gelangten.

14.40 Uhr: Fragerunde

Journalisten stellen nun Fragen: Einer erinnert daran, dass Alain Berset Freitag sagte, er wolle einen Lockdown verhindern. Taskforce-Ackermann antwortet, er befürchtet ein Zunehmen der sozialen Kontakte an Weihnachten. Deshalb müsse man jetzt eingreifen. Er wisse aber auch, dass das «ein komplizierter Entscheidungsprozess» sei, doch die Schweiz brauche nun «entschlossenes Handeln».

14.35 Uhr: Folgen für die Wirtschaft

Jetzt spricht Eric Scheidegger vom Seco zu den Aussichten für die Schweizer Konjunktur. Die Auswirkungen der Pandemie werde die Wirtschaft bestimmt noch bis im kommenden Frühjahr belasten. Er stellt hierfür drei verschiedene Szenarien vor. 

Wie sich die Schweizer Konjunktur entwickelt, hängt auch vom Verlauf der Pandemie ab. 
Wie sich die Schweizer Konjunktur entwickelt, hängt auch vom Verlauf der Pandemie ab. 
Screenshot/Seco

14.29 Uhr: Auch Kantonsärzte sind alarmiert

Rudolf Hauri, Präsident der Kantonsärztinnen und -ärzte, spricht jetzt über die Impfstrategie. Das Ziel bleibe, dass im Januar mit Impfungen begonnen werden könne. Zum Contact Tracing sagt er, dass es sich immer noch zeige, dass viele Ansteckungen im privaten Rahmen erfolgten, doch auch beim Essen, bei angeregten Gesprächen und in kleinen Fahrzeugen. Es sei daher auch aus Sicht der Kantonsärzte unumgänglich, dass die persönlichen Kontakte noch weiter reduziert werden müssten.

14.24 Uhr: Einheitliche Regeln nötig

Als Grund für diese Haltung führt Ackermann aus, dass die Kapazitäten im Gesundheitswesen – wie eben gehört – knapp seien. Zudem habe sich gezeigt, dass die Zeit dränge. Gerade mit Blick auf die Festtage sei eine weitere Verschlechterung der epidemiologische Lage zu befürchten. Und: Es brauche jetzt schweizweit einheitliche Regeln, denn: «Das Virus kennt keine Kantonsgrenze.» Der R-Wert zeige nach oben, dieser Entwicklung müsse man nun dringend entgegenwirken. Auch aus wirtschaftlicher Sicht wäre es besser, jetzt harte Massnahmen zu ergreifen, so Ackermann. 

14.22 Uhr: Taskforce rät zu einem Lockdown

Nun hat Martin Ackermann, Präsident der Science-Taskforce, das Wort. Aus Sicht der Wissenschaftler sei klar: Die per letzten Freitag erlassenen Massnahmen seien nicht ausreichend. Man habe auch den Bundesrat darüber informiert, dass schweizweit ein Lockdown nach Genfer Modell – mit geschlossenen Gastrobetrieben und Homeoffice-Pflicht – anzustreben sei. «Jeder Tag zählt.»

14.17 Uhr: Intensivbetten zu 80 Prozent ausgelastet

Die beiden obersten Streifen auf dieser Grafik zeigt, wie viele Kapazitäten bei den Intensivbetten noch frei seien. Stand heute Mittag seien nur noch 22 Prozent der Kapazitäten frei gewesen. Erste Kantone hätten bereits gemeldet, dass ihre zertifizierten Intensivbetten bereits voll belegt seien.

Eine Auslastung von 80 Prozent bedeute eine extrem hohe Auslastung, gerade mit Blick auf das nötige Personal, sagt Stettbacher. Aktuell stünden schweizweit noch 215 freie Intensivbetten zur Verfügung – nur drei davon seien zertifiziert. Es gebe noch Reserven, bilanziert Stettbacher – aber man müsse zum Personal Sorge tragen. «In dieser Situation ist es besonders wichtig, dass die Fallzahlen sinken.»

Screenshot

14.12 Uhr: Spitalbetten werden knapper

Nun hat Andreas Stettbacher das Wort. Ab morgen könnten die Fallzahlen live abgefragt werden, kündigt der Delegierte des Bundesrates für den Koordinierten Sanitätsdienst KSD an. Dann gibt er einen Überblick über die aktuellen Bettenkapazitäten in den Spitälern. Es zeige sich aber bereits eine Erhöhung der Auslastung bei den Akut- wie auch bei den Intensivbetten.

Screenshot

14.07 Uhr: Mathys: Es braucht dringend Massnahmen

Der Trend zeige wieder eine Zunahme, so Mathys – ob man nun von einem Anschwellen der zweiten Welle oder schon von einer dritten Welle reden wolle, «das ist Semantik». Auch bei den Todeszahlen sei bedauerlicherweise eine weitere Zunahme zu befürchten. Jetzt brauche es dringend Massnahmen, die eine Wirkung zeigten. 

Die Hilferufe aus den Spitälern müsse man ernst nehmen, so Mathys. Mit Blick auf die Lage im Gesundheitsbereich hält er fest: «Wir müssen uns bewusst sein, dass wir uns an den Grenzen des Möglichen befinden.» Im besten Fall könne man nun von einer Stagnation auf «viel zu hohem Niveau» sprechen. Im schlimmsten Fall aber seien im Januar massiv höhere Fallzahlen zu befürchten. 

Auch mit Blick auf das Ausland sei die Schweiz sicherlich keine Musterschülerin, so Mathys. Zudem erinnert er daran, dass im Ausland vielerorts bereits schärfere Massnahmen in Kraft seien. Aus Sicht «eines einfach gestrickten Epidemiologen» bittet Mathys darum, nun dringend Kontakte zu verhindern. Nur so könne erreicht werden, dass die Schweiz halbwegs glimpflich durch die zweite Welle komme. 

14.03 Uhr: Ziele werden verfehlt

«Grundsätzlich zeigt die Tendenz nach oben», so Mathys. Eine rasche und anhaltende Abnahme der Fallzahlen, das zeige sich mittlerweile, werde verfehlt. Im Gegenteil: «Wir müssen ernsthaft damit rechnen, dass die Fallzahlen deutlich zunehmen können.»

Die Reproduktionszahl liege derzeit bei 1,13 – das bedeute, dass sich die Fallzahlen bei unveränderter Entwicklung in knapp unter einem Monat verdoppeln würden, so Mathys. 

14.00 Uhr: Beginn der Medienkonferenz

Und los geht’s. Die heutige Medienkonferenz in Bern ist eröffnet. Als erstes spricht Patrick Mathys vom BAG. «Ich wäre eigentlich gerne mit guten Neuigkeiten ins Medienzentrum gekommen», erklärt er – gerade mit Blick auf die anstehenden Festtage. Jedoch sei die aktuelle Situation anders als erwünscht. Von daher müsse er einmal mehr «den Mahnfinger heben». 

13.49 Uhr: Fachexperten treten vor die Medien

In wenigen Minuten informieren wieder die Fachexpertinnen und -experten des Bundes über den aktuellen Stand in der Pandemie. Angekündigt sind Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit (BAG), Martin Ackermann, Präsident der Science-Taskforce, Rudolf Hauri, Zuger Kantonsarzt und Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte, Eric Scheidegger, Leiter der Direktion für Wirtschaftspolitik, Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), sowie Andreas Stettbacher, Delegierter des Bundesrates für den Koordinierten Sanitätsdienst KSD.

13.30 Uhr: Neue Virus-Variante wirft Fragen auf

Britische Behörden haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) über eine in Grossbritannien gefundene neue Variante des Coronavirus Sars-CoV-2 informiert. Studien dazu seien eingeleitet worden, wie eine Sprecherin der WHO am Dienstag in Genf sagte.

«Bislang wissen wir sehr wenig über diese Variante», sagte Richard Neher, der am Biozentrum der Universität Basel die Evolution von Viren und Bakterien erforscht, der Nachrichtenagentur DPA. Unklar sei etwa, ob eine der Mutationen mit einer reduzierten Erkennung durch das Immunsystem einhergehe. Die britischen Behörden erforschten dies zur Zeit, so die WHO.

Weil die neue Virusvariante in kurzer Zeit bei mehr als 1000 Menschen im Südosten Englands nachgewiesen wurde, prüfen die britischen Behörden auch, ob sie ansteckender ist als die bekannten Varianten. «Ob sich die Variante tatsächlich schneller ausbreitet, kann man zu diesem Zeitpunkt nicht sagen», meinte Neher. «Das plötzliche Auftreten könnte auch durch Superspreader-Anlässe zu erklären sein.»

Nach Angaben der WHO haben die schon bekannten Varianten des Virus im Hinblick auf Ansteckungswege oder Schwere der Krankheit Covid-19, die es auslösen kann, sich kaum oder gar nicht anders verhalten als das zuerst identifizierte Virus. Es gebe aus Grossbritannien bislang auch keine Hinweise, dass dies bei der neuen Variante anders sei.

Der britische Premierminister Boris Johnson beobachtet einen Impfvorgang im Guy's Hospital in London.
Der britische Premierminister Boris Johnson beobachtet einen Impfvorgang im Guy's Hospital in London.
Bild: AP Photo/Frank Augstein, Pool

13.04 Uhr: Situation in Deutschland so ernst wie noch nie

Die Corona-Lage in Deutschland ist nach Einschätzung des staatlichen Robert Koch-Instituts (RKI) so ernst wie nie zuvor in der Pandemie. Die Fallzahlen hätten Rekordwerte erreicht, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Dienstag in Berlin – einen Tag vor dem Beginn eines weitgehenden Lockdowns in Deutschland.

Mit zwischen 12'000 und 29'000 gemeldeten Neuinfektionen pro Tag lägen die Fallzahlen im Dezember deutlich höher als im November, führte Wieler aus. Aktuell seien 325'000 Menschen in Deutschland mit Sars-CoV-2 infiziert, in den Sommermonaten seien es wenige Tausend gewesen.

Am Mittwoch tritt ein weitgehender Lockdown in Deutschland in Kraft, der zunächst bis 10. Januar gelten soll. Gesundheitsminister Jens Spahn rechnet jedoch nicht mit schnellen Effekten für die Eindämmung der Pandemie. «Auch eine Vollbremsung wird eine lange Bremsspur haben», sagte er.

Spahn verteidigte zudem die Entscheidung, keine Notfallzulassung für den von der deutschen Firma Biontech und ihrem US-Partner Pfizer entwickelten Impfstoff anzustreben, sondern ein reguläres Verfahren der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Dies sei wichtig für das Vertrauen in Impfstoffe, sagte Spahn am Dienstag.

In den USA und in Grossbritannien haben die zuständigen Zulassungsbehörden den Impfstoff von Biontech und Pfizer bereits per Notfallzulassung genehmigt. In beiden Ländern wird mittlerweile geimpft.



12.41 Uhr: Italien plant strengere Regeln für Weihnachten 

Italien plant nach den Worten von Ministerpräsident Giuseppe Conte strengere Corona-Regeln für Weihnachten. «Wir haben schon einen Plan vorbereitet, der sich speziell an die Weihnachtsfeierlichkeiten richtet», sagte der Chef der Mitte-Links-Regierung im Interview mit der Zeitung «La Stampa» (Dienstagsausgabe). Jetzt seien weitere restriktive Massnahmen notwendig. Eine dritte Welle müsse um jeden Preis verhindert werden, weil sie verheerend sein könnte, auch in Bezug auf den Verlust von Menschenleben, erklärte der parteilose Anwalt weiter.

Anfang Dezember hatte die Regierung in Rom für das Land mit rund 60 Millionen Einwohnern bereits schärfere Regeln für die Zeit um Weihnachten und Neujahr vereinbart, wie zum Beispiel eine verlängerte Ausgangssperre für die Nacht von Silvester zu Neujahr. Die Regeln sollen vom 21. Dezember an bis 6. Januar gelten. Auch das Reisen innerhalb Italiens wurde stark reglementiert.

Der italienische Ministerpräsident hat für die Festtage in Italien härtere rRegeln angekündigt. (Archiv)
Der italienische Ministerpräsident hat für die Festtage in Italien härtere rRegeln angekündigt. (Archiv)
Bild: Keystone

11.46 Uhr: 4271 neue Ansteckungen innert 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Dienstag 4271 Coronavirus-Ansteckungen bei 41'043 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 10,4 Prozent. 103 Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 187 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 16,3 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 640,4 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.

Vor einer Woche waren dem BAG am Dienstag 4262 bestätigte Fälle gemeldet worden. Damit lag die Zahl der Neuinfektionen innert Wochenfrist auf praktisch dem gleichen Niveau.

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 3'136'655 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 388'828 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.

15'771 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich auf 5692. Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung befanden sich laut Angaben des BAG 30'312 Menschen in Isolation und 32'153 Menschen in Quarantäne. Zusätzlich befanden sich 209 Personen in Quarantäne, die aus einem Risikoland heimgekehrt waren.

11.22 Uhr: Aufruf zum Testen

Gregor Zünd beendet die Medienkonferenz der Spitäler mit einem Aufruf: «Wenn sie Symptome aufweisen, kommen sie bitte vorbei und lassen sie sich testen.»

Prof. Dr. Gregor Zünd äussert sich auf der gemeinsamen Pressekonferenz des Universitätsspitals Zürich (USZ) der Stadtspitäler Triemli und Waid (STW) und dem Kantonsspital Winterthur (KSW)
Prof. Dr. Gregor Zünd äussert sich auf der gemeinsamen Pressekonferenz des Universitätsspitals Zürich (USZ) der Stadtspitäler Triemli und Waid (STW) und dem Kantonsspital Winterthur (KSW)
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11.19 Uhr: Bei Notfällen weiterhin ins Spital kommen 

Rolf Zehnder vom Winterthurer Spital richtet sich an die Allgemeinheit und meint, auch künftig sollten Personen, die krank sind, in die Spitäler kommen. Während der ersten Welle seien viele aus falsch verstandener Rücksichtnahme fernbleiben – und das auch, wenn sie schwere Symptome gezeigt hätten, die etwa auf Schlaganfälle oder Herzinfarkte hingewiesen hätten. 

11.15 Uhr: Zweite Welle zu lang

Rolf Zehnder, Direktor des Winterthurer Spitals, hat eine interessante Ergänzung: Sein Personal sei zwar auf das Ansteigen der Infektionen vorbereitet gewesen. «Aber es ist die Länge der zweiten Welle, die uns grosse Sorgen bereitet.» 14 der dortigen 18 Intensivbetten seien am Wochenende mit Covid-Patienten belegt gewesen.

11.02 Uhr: Zünd hält Lockdown für wahrscheinlich

Über den Beginn der Skisaison und die Entwicklung der Fallzahlen sind die Zürcher Spitäler nicht glücklich. «Wir brauchen die Unterstützung der Politiker», sagte dazu CEO Gregor Zünd. «Der R-Wert ist für Zürich ist heute Morgen 1,16. Wir können uns nicht vorstellen, dass wir um den Lockdown herumkommen.» 

11 Uhr: Lage in den Zürcher Spitälern

Medienkonferenz in Zürich: Die Stadtspitäler Waid und Triemli führen pro Woche 5000 Tests durch, von denen durchschnittlich 13,3 Prozent positiv sind. Direktor André Zemp sagte, dass wegen der Pandemie schon über 100 Operationen verschoben worden seien. 21 Mitarbeiter seien in Isolation, vier weitere in Quarantäne.

In den Spitälern hätten sich fünf Patienten infiziert, die alle wieder genesen sind. Das wissen die Spitäler, weil sie beim Eintritt der Patienten Tests durchführen. André Zemp sorgt sich ausserdem um sein Personal. Der Unterbestand habe zehn Prozent betragen, als die zweite Welle begann: Der Direktor sorgt sich, dass seine Leute kündigen.

Eine Pflegerin misst Mitte November am Universitätsspital USZ in Zürich den Puls eines Covid-Patienten. (Archiv)
Eine Pflegerin misst Mitte November am Universitätsspital USZ in Zürich den Puls eines Covid-Patienten. (Archiv)
Keystone

10.55 Uhr: Kanton Freiburg lockert Massnahmen

Der Kanton Freiburg teilt mit, dass er seine Massnahmen mit denjenigen des Bundes abstimmt und somit «Erleichterungen vorgenommen werden» können. Das bedeute, dass Unterhaltungs- und Freizeitanlagen und -einrichtungen, Fitnesszentren sowie Museen, Galerien und Bibliotheken ihre Türen wieder bis 23 Uhr öffnen können, solange es die gesundheitliche Situation erlaubt.

Ebenfalls werde die Ausübung der Prostitution und verwandter Aktivitäten bis 23 Uhr und am Sonntag während der üblichen Zeiten wieder bewilligt. Andere der Öffentlichkeit zugängliche Einrichtungen und Anlagen würden jedoch gemäss Bundesrecht weiterhin geschlossen bleiben, insbesondere Theater, Kinos und Schwimmbäder.

Thermal- und Wellnessbäder seien lediglich für Hotelgäste zugänglich. Zudem sei die Altersgrenze für sportliche Aktivitäten von 12 auf 16 Jahre angehoben wurde, damit sie mit dem Bundesrecht übereinstimme. Die neuen Regeln gelten ab dem 18. Dezember, vorbehaltlich neuer Massnahmen durch den Bund. 

Behandlung einer Covid-Patientin Ende November im Spital Freiburg HFR. (Archiv) 
Behandlung einer Covid-Patientin Ende November im Spital Freiburg HFR. (Archiv) 
Bild: Keystone

9.30 Uhr: Swissport lanciert Hotline für Reisebestimmungen 

Die Flugbranche leidet unter den Reisebeschränkungen und der Unsicherheit wegen Corona. Nun will Swissport mit einer Hotline für Passagiere die Unsicherheit senken und die Reiselust wieder ankurbeln. Die Swissport-Tochter Checkport Schweiz bietet seit dem heutigen Dienstag telefonische Auskünfte für Reisende zu den geltenden Covid-19-Einreisebestimmungen in Transit- und Zielländern an, wie das Unternehmen mitteilte. Die Auskünfte erfolgen in deutscher, französischer und englischer Sprache.

Dabei nimmt Swissport pro Minute 2,50 Franken ein. Mit dem neuen Angebot wittert Swissport eine Lücke: Bisher habe es in der Schweiz keine Hotline für Reisende gegeben, die umfassende Auskünfte über die aktuell gültigen Einreisebestimmungen suchten. Sie hätten sich ihre Informationen bei Botschaften, auf der Website des Bundes und von Fluggesellschaften zusammensuchen müssen. Das habe immer wieder zu Problemen geführt. Von März bis November hätten rund 5000 Passagiere aufgrund der Nichterfüllung der Einreisebestimmungen ihre Reise am Flughafen Zürich nicht antreten können.

Mit einer Hotline für Reisebestimmungen will Swissport die Reiselust wieder ankurbeln. (Symbolbild)
Mit einer Hotline für Reisebestimmungen will Swissport die Reiselust wieder ankurbeln. (Symbolbild)
Bild: Keystone

8.58 Uhr: Nationalrat bewilligt Nachtrag für Härtefälle

Der Nationalrat hat bei der Budgetberatung am Dienstag den Nachtragskredit von 1,5 Milliarden Franken für die Härtefälle genehmigt. Der Bundesrat hatte diesen Betrag am vergangenen Freitag vorgeschlagen – im Hinblick auf strengere Corona-Massnahmen in den nächsten Wochen.

In den Diskussionen um das Bundesbudget für das kommende Jahr hat der Nationalrat zudem in der zweiten Runde der Differenzbereinigung drei von fünf Differenzen ausgeräumt. So bleiben bei der Landwirtschaft die Direktzahlungen etwa auf dem Niveau vom vergangenen Jahr und werden nicht gekürzt – wie vom Bundesrat vorgesehen. Mit den verbleibenden Differenzen geht das Geschäft zurück an den Ständerat.

Parlamentarier debattieren während der Wintersession der Eidgenössischen Räte am 15. Dezember 2020 im Nationalrat in Bern.
Parlamentarier debattieren während der Wintersession der Eidgenössischen Räte am 15. Dezember 2020 im Nationalrat in Bern.
Bild: Keystone

8.45 Uhr: «Coronavirus» ist die Gebärde des Jahres

Der Schweizerische Gehörlosenbund hat «Coronavirus» zur Gebärde des Jahres 2020 gewählt. Die Wahl mag wenig überraschen, doch: Es sei bemerkenswert, dass die gleiche Gebärde sich in den verschiedensten Gebärdensprachen weltweit durchgesetzt habe, hiess es am Dienstag.

Trotz kleiner Variationen in der Ausführung sei die Idee für die Gebärde überall gleich: Die Form des Virus wird angedeutet, indem eine Hand mit der Faust den runden Körper bildet, und die gespreizten Finger der anderen Hand symbolisieren die Stacheln. Das schnelle Aufspreizen der Finger zeigt die rasche Verbreitung des Virus.

So geht die Gebärde für das Coronavirus.

sgb-fss.ch

Der Schweizerische Gehörlosenbund hat eine Gebärde des Jahres zum fünften Mal in Folge gewählt – nach «Trump» 2016, «Roger Federer» 2017, «Alain Berset» 2018 und «Greta Thunberg» 2019.

8.05 Uhr: Stark steigende Fallzahlen auch in Israsel

In Israel sind erstmals seit zwei Monaten mehr als 2000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Binnen 24 Stunden wurden 2279 neue Fälle verzeichnet, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte. Höher lag der Wert zuletzt am 13. Oktober mit 2336 Fällen.

Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will neue Verschärfungen umsetzen, sollte die Zahl der Neuinfektionen die Marke von 2500 übersteigen. Sollte dies die Neuinfektionen binnen drei Wochen nicht deutlich senken, würde ein neuer Teil-Lockdown verhängt.

In dem 9-Millionen-Einwohner-Land hatten die Infektionszahlen nach einem vergleichsweise milden Pandemie-Beginn im Sommer massiv zugenommen. Als Grund gelten unter anderem verfrühte Lockerungen.

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu schhliesst einen Teil-Lockdown nicht aus. 
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu schhliesst einen Teil-Lockdown nicht aus. 
Bild: AP/Marc Israel Sellem

7.24 Uhr: Chefs streichen Angestellten den Bonus

Viele Angestellte von Schweizer Firmen erhalten um diese Jahreszeit traditionell ein Geschenk in Form eines Weihnachtsgeldes oder eines Bonus. Doch dieses Jahr sieht es schlecht aus: Viele Chefs streichen ihren Angestellten wegen der Pandemie den Bonus.

Besonders bei Personen mit mittleren Einkommen von 4000 bis 8000 Franken im Monat wurde das Weihnachtsgeld gestrichen. Das zeigt eine am Dienstag publizierte repräsentative Umfrage des Vergleichsdienstes Comparis.

Letztes Jahr hatten noch 38,2 Prozent von dieser Gruppe eine Gratifikation erhalten. Ende November 2020 sei dagegen erst 29,0 Prozent von ihnen ein Bonus zugesagt worden, teilte Comparis mit. Dagegen hätten jedoch bereits gleich viele wie im letzten Jahr gewusst, dass sie mit Sicherheit nichts bekommen würden (61,3 %).

Über alle Einkommensgruppen hinweg gaben Ende November gar nur 24,4 Prozent der Befragten an, 2020 einen Bonus zu bekommen. «Bei Personen mit einem hohen Einkommen ist der Bonus oft ein fixer Lohnbestandteil. Anders als bei mittleren und tiefen Einkommen. Hier wird in Krisenzeiten schneller der Rotstift angesetzt», wird Michael Kuhn, Consumer-Finance-Experte bei Comparis, in der Meldung zitiert.

Ein Handschlag muss reichen: Detailaufnahme einer 1000-Franken-Note
Ein Handschlag muss reichen: Detailaufnahme einer 1000-Franken-Note
Keystone/Gaetan Bally

6.24 Uhr: Muss Graubünden Bergbahnen schliessen?

Graubünden ist mit dem Vorhaben gescheitert, verunfallte Wintersportler in Spitäler in ihren Wohnkantonen zu verlegen. Da der wichtigste Tourismuskanton davon ausgeht, dass seine bereits an ihre Grenzen stossenden Spitäler in den Weihnachtsferien nur begrenzt verunfallte Wintersportler behandeln können, sollten die Kantone im Flachland «den Bündnern eine Art Rücknahmegarantie für ihre Einwohner abgeben», schreibt der «Tages-Anzeiger». Doch die anderen Kantone winkten offenbar ab, da ihre Spitäler wegen Corona ebenfalls schon ausgelastet sind.

«Wir haben mehrere Spitäler in den Herkunftskantonen unserer Touristen angefragt, ob sie für verunfallte Skitouristen Kapazitäten hätten. Doch die Antworten waren ernüchternd», sagte der Bündner Gesundheitsdirektor Peter Peyer (SP), der Zeitung auf Anfrage.

Laut Peyer ist nicht auszuschliessen, dass der Betrieb der Bergbahnen eingeschränkt oder ganz eingestellt werden muss, wenn Graubünden «nicht genügend Reserven in den Intensivstationen hat».

Skifahrer mit Schutzmaske beim «Hörnli» in Arosa.
Skifahrer mit Schutzmaske beim «Hörnli» in Arosa.
Bild: Keystone/Gian Ehrenzeller

Der Bundesrat hatte am 4. Dezember entschieden, dass die Schweizer Skigebiete trotz der Pandemie weiter betrieben werden dürfen – ab dem 22. Dezember allerdings nur noch mit einer speziellen Bewilligung ihres Kantons. Die Kantone dürfen die Lizenz für den Wintersport gemäss der bundesrätlichen Verordnung nur dann erteilen, wenn in ihren Spitälern ausreichend Kapazitäten für die Behandlung sowohl von Covid-19-Patienten als auch von anderen Personen, namentlich solchen mit Sportverletzungen, zur Verfügung stehen.



6 Uhr: Experten des Bundes informieren über Corona

Heute Nachmittag geben erneut verschiedene Fachexperten des Bundes Auskunft über die epidemiologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation bei der Bewältigung des Coronavirus.

Der Bund diskutiert derzeit mit den Kantonen über einen «Eskalationsmechanismus» während der Festtage. Zentrales Kriterium ist dabei die Kapazität in den Spitälern. Der Verordnungsentwurf, der sich derzeit in der Vernehmlassung befindet, skizziert drei Massnahmenpakete – von Restaurantschliessungen bis zum kompletten Lockdown. Der Bundesrat will am Freitag weitere Entscheide treffen.



5.25 Uhr: Weihnachtsmann ist «immun» gegen Coronavirus

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine beruhigende Weihnachtsbotschaft an die Kinder ausgesandt: Der Weihnachtsmann kann trotz der Corona-Pandemie um den Globus reisen, um seine Geschenke zu verteilen. Sie verstehe die Sorgen um den Weihnachtsmann, da dieser von «höherem Alter» sei, sagte die für die Bekämpfung der Pandemie zuständige WHO-Expertin Maria Van Kerkhove am Montag bei einem Pressebriefing in Genf. Doch sei der Weihnachtsmann «immun» gegen das neuartige Virus. Sie und ihre WHO-Kollegen hätten kurz mit dem Weihnachtsmann gesprochen – ihm und seiner Frau gehe es «sehr gut», sie seien derzeit «sehr beschäftigt», erzählte Van Kerkhove.

Auch berichtete sie, dass die WHO von zahlreichen Regierungen erfahren habe, dass diese ihre wegen der Pandemie verhängten Einreise- und Quarantäneregeln speziell für den Weihnachtmann gelockert hätten. Dies bedeute, dass der Weihnachtsmann und seine fliegenden Rentiere durch den Luftraum ein- und ausreisen und den «Kindern Geschenke bringen» könnten, versicherte die WHO-Expertin, die selber zwei Söhne hat.

4.28 Uhr: Gedämpfte Hoffnungen der Asia-Börsen

Die Sorge über steigende Infektionszahlen überschattet am Dienstag den Impf-Optimismus der asiatischen Anleger der vergangenen Wochen. Die Zahl der Todesfälle in den USA überschritt mit Beginn der Impfungen die Marke von 300'000. «Der Zeitplan für die Einführung ist mit erheblichen Unsicherheiten behaftet, aber wichtige Meilensteine könnten bis Mitte 2021 erreicht sein», sagten die Ökonomen von Westpac. «In der Zwischenzeit kämpfen mehrere Staaten weiterhin mit grösseren Ausbrüchen, wobei die Zahl der Fälle in den USA besonders deutlich zunimmt.»

Die Märkte reagierten kaum auf positive Wirtschaftsdaten aus China: Die Industrieproduktion der Volksrepublik wuchs im November erwartungsgemäss und expandierte den achten Monat in Folge. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,3 Prozent tiefer bei 26.649 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,5 Prozent und lag bei 1782 Punkten.

Die Börse in Shanghai lag 0,4 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,3 Prozent. Der MSCI-Index für asiatische Aktien ausserhalb Japans fiel um 0,4 Prozent. Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,1 Prozent auf 104,09 Yen und legte 0,1 Prozent auf 6,5537 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er kaum verändert bei 0,8864 Franken. Parallel dazu stieg der Euro um 0,1 Prozent auf 1,2155 Dollar und zog um 0,1 Prozent auf 1,0776 Franken an. Das Pfund Sterling gewann 0,1 Prozent auf 1,3337 Dollar.

3.45 Uhr: Chinas Wirtschaftsaufschwung setzt sich fort

In China hellt sich die Lage der Wirtschaft nach dem Corona-Schock weiter auf. Drei wichtige Indikatoren, die das Pekinger Statistikamt am Dienstag veröffentlichte, belegen den anhaltenden Aufwärtstrend. So legte die Produktion in den Industriebetrieben im November im Vorjahresvergleich um 7 Prozent zu, womit das Wachstum aus dem Vormonat (6,9 Prozent) noch leicht übertroffen werden konnte. Einen erneuten Sprung machten auch die Einzelhandelsumsätze, die nach einem Plus von 4,3 Prozent im Oktober im November um 5 Prozent zulegten. Die Investitionen in Sachanlagen stiegen derweil im Zeitraum von Januar bis Ende November um 2,6 Prozent. Alle Daten lagen im Rahmen der Erwartungen von Analysten.

Infolge der Corona-Pandemie hatte China im Frühjahr mit einem Einbruch der Wirtschaft um 6,8 Prozent das erste negative Wachstum seit dem Jahr 1992 hinnehmen müssen. Doch weil das bevölkerungsreichste Land das Virus in den Griff bekommen zu haben scheint, nimmt die Wirtschaft bereits seit Monaten wieder Fahrt auf. Im dritten Quartal wuchs die zweitgrösste Volkswirtschaft im Vorjahresvergleich um 4,9 Prozent. Schon das reichte, um den vorangegangenen Einbruch im Frühjahr mehr als auszugleichen.

Der Internationale Währungsfonds schätze zuletzt, dass die chinesische Wirtschaft in diesem Jahr um 1,9 Prozent zulegen wird. Damit wäre sie die einzige grosse Volkswirtschaft, die überhaupt ein Plus schaffen würde.

2.54 Uhr: Mehrheit der Deutschen bis Ende Sommer geimpft?

Deutschlands Gesundheitsminister Jens Spahn geht davon aus, dass bis Ende Sommer 2021 rund 60 Prozent der Bürger in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft sein könnten. Stand heute könne im Sommer mit einer solch grossen Zahl an Impfdosen gerechnet werden, dass dann im Sommer weite Teile der Bevölkerung geimpft werden könnten, sagte der CDU-Politiker am Montagabend im ZDF-«heute-journal» auf die Frage, wann 60 Prozent der Bevölkerung geimpft sein könnten. Jedem, der wolle, solle bis dahin ein Impfangebot gemacht werden können. Laut Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine Durchimpfungsrate von 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung für eine wirkungsvolle Bekämpfung der Corona-Pandemie nötig.

Spahn sagte weiter: «Unser Ziel ist, dass es noch vor Weihnachten eine Zulassung gibt und dass wir dann auch noch in diesem Jahr beginnen können zu impfen, auch hier in Deutschland – entscheiden muss am Ende die (Europäische Arzneimittel-Agentur) Ema.» Das Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer hatten bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (Ema) die Zulassung des Corona-Impfstoffs beantragt. Spätestens am 29. Dezember soll das Gutachten des Expertenausschusses vorliegen.

Spahn fügte hinzu, eine ordentliche Zulassung mache Sinn, damit sich viele Bürger impfen liessen. «Aber ja, sie (die Impfung) sollte zügig kommen.» Stand heute sei für das erste Quartal mit 12 bis 13 Millionen Impfdosen zu rechnen. Wenn es eine zusätzliche Zulassung von Astra Zeneca oder Johnson & Johnson in diesem ersten Quartal gäbe, «hätten wir auch zusätzliche Impfdosen verfügbar». Das sei «durchaus realistisch, aber eben auch noch nicht sicher». Er könne jedenfalls versichern, dass Deutschland durch die Notfallzulassung des Impfstoffes in den USA keine Nachteile haben werde. «Wir haben Verträge als Europäische Union, Grossbritannien hat Verträge, die Vereinigten Staaten haben Verträge – und jeder hat sich eben fürs erste Quartal in diesen Verträgen auch entsprechende Mengen gesichert.» Von den EU-Verträgen werde nichts weggenommen oder früher woanders hin ausgeliefert, «das ist nicht der Fall».

2.35 Uhr: Japans berühmtes Schneefestival fällt erstmals aus 

Wegen der andauernden Pandemie fällt Japans weltberühmtes Schneefestival von Sapporo im hohen Norden des Landes erstmals aus. Wie die Organisatoren am Dienstag auf ihrer Internetseite mitteilten, plane man stattdessen, online über das für Sapporo so wichtige Ereignis zu informieren. Normalerweise zieht das um Februar herum stattfindende Festival mit seinen zahlreichen imposanten Skulpturen aus Schnee und Eis jährlich mehr als zwei Millionen Menschen an. Das «Sapporo Yukimatsuri» gehört neben dem Eis- und Schneefestival im chinesischen Harbin zu den grössten Schneefestivals der Welt und fand erstmals 1950 statt. Doch die Pandemie zwang die Veranstalter, das Festival nun erstmals abzusagen. Die Infektionszahlen sind in Japan jüngst wieder deutlich gestiegen. Sapporo auf Japans nördlichster Hauptinsel Hokkaido gehört dabei zu den Regionen, die besonders stark betroffen sind.

1.55 Uhr: Mehrheit der Japaner gegen Olympia 2021

Eine Mehrheit der Japaner findet einer Umfrage zufolge, dass die wegen der Pandemie auf 2021 verschobenen Olympischen Spiele und Paralympics in Tokio abgesagt werden sollten. Wie aus der am Dienstag veröffentlichten landesweiten Telefonumfrage des japanischen Fernsehsenders NHK hervorgeht, sprachen sich 32 Prozent der Befragten für eine Absage der Spiele aus. Nach Meinung von 31 Prozent der Umfrageteilnehmer sollten die Spiele nochmals verschoben werden. 27 Prozent finden, dass die Spiele wie geplant stattfinden sollten. An der vom 11. bis 13. Dezember durchgeführten Umfrage hatten sich 1249 Personen im Alter von über 18 Jahren beteiligt.

Bei einer vorherigen Umfrage im Oktober hatten sich laut NHK noch 40 Prozent für die geplante Austragung der Olympischen Spiele und der Paralympics ausgesprochen. Nur 23 Prozent votierten für eine Absage, 25 Prozent für eine weitere Verschiebung. Die ursprünglich für dieses Jahr geplanten Sommerspiele waren Ende März wegen der Corona-Pandemie auf das nächste Jahr verlegt worden.

Japan erlebt in jüngster Zeit wieder eine deutliche Zunahme der Neuinfektionen. Dennoch haben sich Japans Olympia-Macher genauso wie das Internationale Olympische Komitee (IOC) bisher nicht von ihren Planungen abbringen lassen.

1 Uhr: Mehr als 300’000 Corona-Tote in den USA

Seit Beginn der Corona-Pandemie in den USA sind mehr als 300’000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das ging am Montag (Ortszeit) aus den Daten der Johns Hopkins University in Baltimore hervor. Die Marke wurde am selben Tag überschritten, an dem in den USA die Impfungen gegen Covid-19 begonnen haben. In keinem anderen Land der Welt sind – in absoluten Zahlen – so viele Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus bekannt.



Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Opfer in Italien, Spanien, Grossbritannien und Argentinien höher als in den USA, wo rund 330 Millionen Menschen leben. In Italien kommen laut Johns-Hopkins-Universität 107 Tote auf 100’000 Einwohner, in Spanien 102. In den USA waren es bislang 91 pro 100’000 Einwohner. In Deutschland kommen 27 Todesfälle auf 100’000 Einwohner.

Die USA sind auch das Land mit den meisten nachgewiesenen Ansteckungen mit dem Erreger Sars-CoV-2, betrachtet man die absoluten Zahlen. Der JHU zufolge sind es mehr als 16,3 Millionen, in Indien sind 9,8 Millionen und in Brasilien mehr als 6,9 Millionen Infektionen erfasst worden.

Am Sonntag waren in den USA 190’920 Neuinfektionen binnen 24 Stunden verzeichnet worden. An den fünf Tagen zuvor hatte diese Zahl jeweils deutlich über 200'000 gelegen. Für Sonntag meldete die JHU zudem 1389 Tote im Zusammenhang mit Corona, am Samstag waren 2352 Todesfälle verzeichnet worden. Am Freitag war mit 3300 Toten der bisherige Höchstwert registriert worden.

Die Johns-Hopkins-Website wird regelmässig aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen werden die Zahlen – unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber auch die der Toten – nachträglich aktualisiert.

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