Corona-Übersicht 4262 Neuinfektionen — Bundesrat will verschärfte nationale Massnahmen

Agenturen/red

8.12.2020

Der Bundesrat greift in der Pandemie nach dem Heft: Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und Gesundheitsminister Alain Berset kündigen Pläne für verschärfte Massnahmen an.
Der Bundesrat greift in der Pandemie nach dem Heft: Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und Gesundheitsminister Alain Berset kündigen Pläne für verschärfte Massnahmen an.
KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Die Zahl der Ansteckungen mit dem Coronavirus steigen wieder. Der Bundesrat will deshalb das Heft wieder in die eigene Hand nehmen. Verschlechtert sich die Lage weiter, schliesst er einen neuen Lockdown nicht aus.

«Es wird noch einmal schwierig, ausgerechnet über die Festtage», sagte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga in Bern vor den Medien. Weitere Massnahmen seien unausweichlich.

«Wir müssen grösseren wirtschaftlichen Schaden abwenden. Wenn zu spät gehandelt wird, sind noch drastischere Massnahmen notwendig», sagte Sommaruga. Der Bundesrat hatte zuvor an einer ausserordentlichen Sitzung entschieden, die nationalen Massnahmen in zwei Stufen zu verschärfen.

Bei Kantonen in Konsultation

Ab kommendem Samstag (12. Dezember) will der Bundesrat die erste Stufe zünden. Die verschärften Massnahmen sollen vorerst bis am 20. Januar 2021 gelten. Der Bundesrat hat seine Vorschläge den Kantonen in Konsultation gegeben. Am Freitag will er darüber entscheiden.

Freizeitaktivitäten würden stark beschnitten. Unter anderem sollen Gastrobetriebe, Einkaufsläden und Märkte, Freizeitbetriebe und Sportaktivitäten ab 19 Uhr sowie an Sonntagen schliessen. Alle öffentlichen Veranstaltungen mit Publikum will der Bundesrat verbieten.



Ausgenommen wären Versammlungen von Legislativen, also Parlamenten oder Gemeindeversammlungen. Auch religiöse Feiern will der Bundesrat zulassen. Wintersport ist allerdings auch am Sonntag möglich. Denn: «Sport im Aussenbereich ist nicht betroffen», sagte Gesundheitsminister Alain Berset dazu.

Privat sollen sich höchstens noch fünf Personen aus höchstens zwei Haushalten treffen dürfen. Ausnahmen gelten für Heiligabend und die Weihnachtstage sowie für Silvester. An diesen Tagen wären Feiern bis zehn Personen möglich.

Kantone verschärften Massnahmen

Gleich mehrere Deutschschweizer Kantone haben am Dienstag ihre Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus verschärft - so etwa Graubünden, Zürich, Schaffhausen und Solothurn. Am Montag hatten bereits das Tessin, der Thurgau und die Waadt strengere Massnahmen angesichts der bevorstehenden Feiertage angekündigt. Lockerungen kündigte hingegen der Kanton Genf an. Keine zusätzlichen Massnahmen ergriffen hat der Kanton Aargau.

Die Corona-Zahlen in der Schweiz bleiben hoch. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) meldete am Dienstag für die Schweiz und Liechtenstein innerhalb von 24 Stunden 4262 neue Coronavirus-Ansteckungen. Gleichzeitig registrierte das BAG 92 neue Todesfälle und 195 Spitaleintritte.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Bundesrat will am Freitag schweizweit geltende, strenge Massnahmen beschliessen. Er unterbreitet den Kantonen entsprechende Vorschläge, darunter eine Sperrstunde um 19 Uhr.
  • Das BAG meldet 4262 Coronavirus-Ansteckungen bei 22'572 Tests. Die Positivitätsrate liegt bei 18,9 Prozent. 92 Personen sind an Covid-19 gestorben, 195 wurden hospitalisiert.
  • Mit Baselland, Solothurn und Zürich verschärfen weitere Kantone ihre Corona-Massnahmen.
  • Die grenzüberschreitenden Zugverbindungen zwischen der Schweiz und Italien werden ab dem 10. Dezember auf unbestimmte Zeit eingestellt.
  • Laut einer Studie von Genfer Forschenden klagt jeder dritte Covid-Patient mit einem leichten Verlauf über Langzeitfolgen wie Müdigkeit, Geruchs- oder Geschmacksverlust und Kurzatmigkeit.

21.50 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Dienstag

21.48 Uhr: Slowakische Regierung plant neuerlichen Lockdown

Auf die Slowakei kommt demnächst ein neuerlicher Lockdown zu, weil die Zahl der Corona-Neuinfektionen zuletzt wieder rasch angestiegen ist. Das bestätigte Innenminister Roman Mikulec nach einer sechsstündigen Beratung des Nationalen Krisenstabes in Bratislava. Weitere Details wolle die Regierung erst am Mittwoch bekannt geben.

Schon bisher waren in der Slowakei die Schulen für alle über zehn Jahre alten Schüler geschlossen, Restaurants durften keine Gäste einlassen, sondern Speisen und Getränke nur zum Mitnehmen oder für den Konsum im Freien verkaufen. Die meisten Geschäfte durften aber unter strengen Auflagen offen bleiben. Experten empfahlen seit Tagen einen «echten Lockdown» mit Schliessung aller Geschäfte mit Ausnahme jener für Lebensmittel und andere unentbehrliche Güter.

Dass auch der gewöhnlich sehr mitteilsame Ministerpräsident Igor Matovic die mehrere Stunden wartenden Journalisten weder über Termin noch Ausmass des neuerlichen Lockdowns informieren wollte, deuteten diese als Reaktion auf massive Kritik der Medien an seiner Corona-Politik.

Nach mehreren chaotisch anmutenden Ankündigungen und kurzfristigen Regeländerungen hatte am Montag allerdings auch Staatspräsidentin Zuzana Caputova den Regierungschef aufgefordert, das Krisenmanagement jemand anderem zu übergeben und sich stattdessen um die Koordination der vielen anderen Regierungsaufgaben zu kümmern. Oppositionspolitiker hatten zuvor bereits den Rücktritt von Matovic gefordert, dem die Pandemie-Bekämpfung entglitten sei.

21.31 Uhr: Wegen Corona: William und Kate wissen noch nicht, wie sie Weihnachten feiern

Prinz William und seine Frau, Herzogin Kate (beide 38), wissen noch nicht, wie sie die Weihnachtstage verbringen werden. «Es ist so schwierig, wir versuchen immer noch, Pläne zu schmieden», sagte William bei einem Besuch in der walisischen Hauptstadt Cardiff. «Es ist schwer zu sagen, was am besten ist», sagte er mit Blick auf Corona-Beschränkungen.

Das Paar traf sich mit Studentinnen und Studenten, die über psychische Herausforderungen wegen der Pandemie berichteten. Kate, in geblümter Maske, rotem Mantel sowie Schal und Rock mit Tartan-Muster, und William besichtigten zudem Weihnachtsstände, die in der Burg von Cardiff aufgebaut waren.

Der Besuch war Teil einer 1250 Meilen (mehr als 2000 Kilometer) langen Reise mit dem royalen Zug durch England, Schottland und Wales. Dabei wollte das Paar unter anderem Helden der Coronakrise treffen.

Der britische Premierminister Boris Johnson lobte Kate und William für ihre Fahrt durchs Land — dies hebe die Stimmung. Hingegen kritisierte der walisische Gesundheitsminister Vaughan Gething die Reise. Er hätte es begrüsst, wenn in dieser Zeit «niemand unnötige Besuche macht», sagte Gething bei BBC Radio 4. Zuvor hatte sich auch die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon, die die Unabhängigkeit ihres Land von London anstrebt, kritisch geäussert.

21.02 Uhr: Biden kündigt 100-Tage-Programm im Kampf gegen Corona-Pandemie an

Der künftige US-Präsident Joe Biden hat ein 100-Tage-Programm im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie angekündigt. Biden präsentierte den Plan und sein Team an Gesundheitsexperten in Wilmington im US-Bundesstaat Delaware. Er sagte, die drei zentralen Punkte des 100-Tage-Programms nach seiner Amtsübernahme im Januar seien die Wiedereröffnung der meisten Schulen, die Verabreichung von mindestens 100 Millionen Impfdosen sowie eine Anordnung zum Tragen von Masken in Gebäuden und an Orten, an denen die Bundesregierung das verfügen könne.

Biden forderte den Kongress dazu auf, ein seit Monaten geplantes Hilfspaket zu verabschieden und auch danach die notwendigen Mittel für den Plan zur Verfügung zu stellen. Er warnte, andernfalls könnten sich Impfungen für Millionen Amerikaner um Monate verzögern. Biden betonte, er könne nicht versprechen, dass die Pandemie in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit besiegt werde. «Aber ich bin absolut überzeugt, dass wir innerhalb von 100 Tagen den Verlauf der Krankheit ändern und das Leben in Amerika zum Besseren wenden können.»

Biden versprach Fortschritte ab dem ersten Tag seiner Amtszeit, die mit seiner Vereidigung am 20. Januar beginnt. Er warnte aber auch vor schwierigen Zeiten, die noch bevorstünden. «Wir befinden uns in einem sehr dunklen Winter. Es kann gut sein, dass es schlimmer wird, bevor es besser wird.» Biden nannte die Coronavirus-Pandemie eine der grössten Herausforderungen in der Geschichte der USA.

20.47 Uhr: Tessiner Regierung wehrt sich gegen Bahnunterbrechung

Der Tessiner Regierung wehrt sich gegen die Unterbrechung des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs. Italien führe anscheinend keine Gesundheitskontrollen in den Zügen durch, schiebe aber die «heisse Kartoffel» der Schweiz zu, kritisiert Regierungspräsident Norman Gobbi.

Die ab Donnerstag geplante Unterbrechung des Bahnverkehrs zwischen dem Tessin und Italien müsse unter allen Umständen abgewendet werden, sagte Gobbi auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Die vorübergehende Einstellung des Bahnverkehrs zwischen der Schweiz und Italien hätte «grosse Auswirkungen auf den Verkehr und die Lebensqualität in der Grenzregion», sagte Gobbi weiter.

20.28 Uhr: Keine Erleichterungen zu Weihnachten in den Niederlanden

Angesichts der deutlich steigenden Corona-Infektionen gibt es in den Niederlanden vorerst keine Erleichterung des Teil-Lockdowns. Auch zu Weihnachten dürfen Bürger höchstens drei Gäste pro Tag zu Hause empfangen, wie Ministerpräsident Mark Rutte in Den Haag mitteilte. Es laufe wirklich nicht gut, sagte der Premier. Sollten die Infektionszahlen nicht schnell sinken, dann drohten noch vor Weihnachten weitere Verschärfungen.

Das Institut für Umwelt und Gesundheit RIVM hatte einen «besorgniserregenden Trend» festgestellt. In den vergangenen sieben Tagen waren 43'103 Neu-Infektionen registriert worden, 27 Prozent mehr als in der Vorwoche. Die Zahl der Patienten in Krankenhäusern und auf Intensivstationen bleibt demnach hoch. Am Dienstag waren rund 6200 Infektionen in 24 Stunden gemeldet worden, rund 930 weniger als am Vortag.

Seit Mitte Oktober gilt ein Teil-Lockdown. Gaststätten sind geschlossen und persönliche Kontakte stark eingeschränkt. Reisen ohne dringenden Grund sind untersagt.

Die Niederlande gehen davon aus, dass im Januar die ersten Einwohner geimpft werden können. Als erste soll das Personal in der Altenpflege an der Reihe sein.

19.45 Uhr: SP, CVP und Grüne begrüssen Bundesrats-Vorstoss — SVP übt Kritik

SP, CVP und Grüne haben es begrüsst, dass der Bundesrat in der Corona-Pandemie das Heft wieder stärker in die Hand nehmen will. Kritik wird bei der SVP laut.

«Die SP begrüsst es, dass der Bundesrat jetzt seine Verantwortung wahrnimmt», heisst es von den Sozialdemokraten. Die Grünen begrüssen den Vorstoss ebenso, Präsident Balthasar Glättli wünscht sich allerdings mehr Tempo. Die SVP hingegen bemängelte, dass der Bundesrat in die Hoheit der Kantone eingreife, zumal die Lage nicht in allen Kantonen dieselbe sei.

19.38 Uhr: Zahl der Corona-Toten in Italien weiter hoch

Trotz sinkender Corona-Infektionszahlen in Italien äussern sich Experten des Gesundheitsministeriums beunruhigt über die vielen Todesfälle. Die Ansteckungszahlen fallen zwar langsam, aber die Totenzahlen bleiben weiter hoch, wie der Experte des Gesundheitsministeriums, Giovanni Rezza, sagte. Es brauche nicht viel, und der Trend könne sich wieder umkehren, warnte er.

Eine praktische Empfehlung hatte das Ministerium auch für die Bürger: Einmal pro Stunde für fünf bis zehn Minuten zu Hause lüften. Der Luftaustausch könne eine mögliche Konzentration des Virus in den Räumen verringern, sagte ein weiterer Experte.

Binnen eines Tages meldeten die Behörden knapp 15'000 Corona-Neuinfektionen und rund 630 Menschen, die mit dem Virus starben. Am selben Tag der Vorwoche lag der Wert der Neuinfektionen noch bei etwas mehr als 19'300 und der der Toten bei 785. Damit wurden seit Pandemie-Beginn bislang etwa 1,757 Millionen Corona-Infektionen registriert. Etwas mehr als 61'000 Menschen starben mit Sars-CoV-2.

19.27 Uhr: Nur noch Stammgäste auf dem Hoch-Ybrig

Wegen der Corona-Pandemie müssen sich viele Skigebiete für die Wintersaison etwas einfallen lassen. Das Gebiet Hoch-Ybrig geht nun einen Sonderweg und will nur noch Gäste auf die Piste lassen, die eine Saison- oder Jahreskarte haben.

«Bis auf Weiteres werden nur unsere sehr geschätzten Stammgäste mit Saison- oder Jahreskarten davon profitieren können», heisst es auf der Homepage. Zuerst hatte «Blick» darüber berichtet. Demnach dürfen beim Start am Samstag keine Tagesgäste mehr auf dem Schwyzer Hoch-Ybrig Skifahren.

Eine Saisonkarte könne allerdings weiterhin erworben werden. Es sei hingegen noch nicht klar, ob die Regelung auch über die Festtage gelten wird.

19.18 Uhr: Ende der Medienkonferenz

Eine einheitliche Regelung der Skigebiete im ganzen Alpenraum sei derzeit nicht mehr das Ziel, so Berset auf eine weitere Frage. Man konzentriere sich nun erst mal aufs eigene Land. Mit dieser Anmerkung endet die Medienkonferenz des Bundesrats. Wir danken für die Aufmerksamkeit.

19.15 Uhr: Einschneidende Einschränkungen im Privatraum

Die meisten Infektionen fänden ja im privaten Rahmen statt, sagt ein Journalist. Ob man hier denn auch noch weitere Verschärfungen plane? Der Hauptfokus liege nicht in diesem Bereich, so Berset. Die Erfahrungen der Westschweizer Kantone hätten gezeigt, dass bereits die Massnahmen in der Gastronomie einen erheblichen Erfolg bringen. Aber nun seien natürlich auch Einschränkungen im privaten Rahmen geplant – das sei bis vor Kurzem noch kaum denkbar gewesen, so Berset.

19.11 Uhr: Ausnahmen an Weihnachten und Silvester?

Am 24. und 31. Dezember soll es Ausnahmeregelungen bei der Sperrstunde geben, sagt Berset. Das soll mit den Kantonen abgeklärt werden. Das sei die Absicht des Bundes, die abgesprochen werden müsse.

19.10 Uhr: Zeitgrenze für Sportveranstaltungen noch unklar

Sportveranstaltungen sind weiterhin möglich, allerdings ohne Publikum. Bis wann diese Veranstaltungen gehen können, sei aber noch Gegenstand weiterer Diskussionen, sagt Michael Gerber vom BAG.

19.09 Uhr: Darf man noch skifahren?

Berset betont, für die Gastronomie und den öffentlichen Verkehr gälten die verschärften Massnahmen, aber auf der Piste könne sich jeder frei bewegen.

19.08 Uhr: Der Kulturbereich braucht Hifle

Die nächste Frage geht um kulturelle und sportliche Aktivitäten, insbesondere auch von Schulen: Was hier noch möglich sei, will ein Journalist wissen. Vor allem der Kulturbereich leide stark unter den aktuellen Massnahmen, sagt Berset. Darum brauche es nun in dem Bereich Hilfestellungen. In den Volksschulen sind nun ebenfalls Einschränkungen kultureller Aktivitäten geplant. Und vor allem bei Musikschulen seien nun Massnahmen geplant, ergänzt Michael Gerber vom Bundesamt für Gesundheit.

19.06 Unterbruch des Bahnverkehrs mit Italien 

Wurde mit Italien über den Zugverkehr gesprochen, der zwischen den Ländern eingestellt worden ist? Nein, sagt Sommaruga. Die Bahnen stünden in Kontakt, sie habe mit der Tessiner Regierung gesprochen und der binationale Austausch stehe nun an.

19.05 Uhr: Der Bundesrat drückt sich nicht

Die Situation mute jetzt drastischer an als im September, doch habe er den Eindruck, dass der Bundesrat sich aus Rücksicht auf das Weihnachtsgeschäft vor strengeren Massnahmen drücke, so ein Journalist. Berset weist diesen Eindruck zurück. Man stehe heute an einem ganz anderen Punkt als im Frühling, eine komplette Schliessung aller Geschäfte und Gastronomiebetriebe für mehrere Wochen dränge sich noch nicht unmittelbar auf.

19.03 Uhr: Boni für Pflegende?

Wird bei den staatlichen Hilfsleistungen auch an mehr Unterstützung für das Gesundheitspersonal gedacht? Sommaruga sagt, über einzelne Branchen sei noch nicht gesprochen worden, man sei aber offen dafür.

19.02 Uhr: Was tun gegen das Gedränge in den Läden?

Führt die geplante Schliessung der Läden und anderer Einrichtungen um 19 Uhr nicht dazu, dass sich die Menschen dann einfach kurz vor dieser Zeit drängen? Diese Gefahr sieht der Bundesrat als nicht sehr gross an, so Berset. Und Sommaruga ergänzt: Bereits vergangene Woche habe man ja die Schutzkonzepte für Läden verschärft, so dass man dort ein zu grosses Gedränge verhindern können sollte.

18.59 Uhr: Wie jetzt, Eskalation?

Was ist das Kriterium für eine solche nächste Stufe? Nach Konsultation mit Kantonen könne der Bundesrat in Regionen, aber auch schweizweit Massnahmen anordnen. Wenn ein Kanton nicht angemessen handele, könne Bern auch solche Massnahmen verfügen, so Sommaruga. Eine derartige «Eskalationsmöglichkeit» solle aber mit den Kantonen besprochen werden, sagt Sommaruga auch.

Berset ergänzt, der R-Wert sei in dem Zusammenhang «interessant», aber ein «Blick in die Vergangenheit». Die Situation bei den Intensivbetten sei ebenfalls ein Kriterium, führt er weiter aus.

18.55 Uhr: Nun braucht es eine strenge Massnahmen-Basis

Ob der Bundesrat nicht von den fehlenden Verschärfungen der Kantone enttäuscht sei, will ein Journalist wissen. Berset entgegnet darauf, dass ein föderalistisches System sehr anspruchsvoll sei, was Entschlüsse angehe. Darum brauche es nun strenge Basismassnahmen, die von den Kantonen weiterhin verschärft werden können. Sommaruga ergänzt, dass sich der Bundesrat weiterhin in den angedachten Bahnen bewege.

18.53 Uhr: Hohe Todesrate

Was sagt der Bundesrat zur hohen Sterblichkeit? Er nehme das «sehr ernst», sagt Sommaruga. Deshalb seien «gewisse Basismassnahmen» auch nötig und deshalb rede Bern auch mit den Kantonen über etwaige «Eskalationsmassnahmen». Der Bundesrat wolle mit den Abstufungen verhindern, das Land «plötzlich» mit harten Massnahmen zu schockieren.

18.51 Uhr: Skigebiete sollen weiter offen bleiben

Der Bundesrat will auch Sportanlagen am Sonntag schliessen – allerdings nicht im Aussenbereich, präzisiert Berset auf die Frage eines Journalisten. Für Skigebiete gelte diese Schliessung darum nicht, da sich die Leute da ja draussen betätigten und nicht in geschlossenen Räumen.

18.49 Uhr: Druck auf Kantone?

Von welchen Kantonen erwartet Berset weitere Massnahmen? «Die Kantone müssen wirklich die Situation auf den Intensivstationen und den R-Wert anschauen», mahnt Berset.

18.48 Uhr: Keine neuerliche ausserordentliche Lage

Die strengen Massnahmen würden doch nun vor allem nötig, weil einige Kantone bisher ihre Massnahmen nicht verschärfen wollten, merkt eine Journalistin an. Berset nimmt nicht direkt Stellung dazu, sagt aber, dass es nun darum gehe, schweizweit klare und strenge Massnahmen zu ergreifen. Für die neuerliche Ausrufung der ausserordentlichen Lage nach dem Epidemie-Gesetz fehle aber die rechtliche Grundlage, da mit dem Covid-19-Gesetz des Bundes hier Lücken geschlossen wurden. Darum ist dieser Schritt laut Berset derzeit keine Option.

18.45 Uhr: Was ist mit der Westschweiz?

In der Westschweiz waren die Zahlen hoch und sind gesunken. Dort sollte die Gastronomie deshalb wieder öffnen dürfen. Und nun rudere der Bundesrat wieder zurück, moniert ein Journalist. Berset widerspricht, die Zahlen seien dort zwar etwas besser geworden, stagnierten aber auch dort auf hohem Niveau. Weil die Schweiz auch international schlecht dastehe, müsse Bern diese Massnahmen ergreifen.

18.45 Uhr: Weiteren Lockdown verhindern

Der Bundesrat versuche seit jeher, einen weiteren Lockdown zu verhindern, sagt Berset. Und eröffnet die Runde für die Fragen der anwesenden Journalisten.

18.41 Uhr: Besorgniserregende Situation

Nun ergreift Berset das Wort: «Wir stehen nicht dort, wo wir uns das vor drei Wochen erhofft haben.» Man sei in einer besorgniserregenden Situation, sagt der Gesundheitsminister. Derzeit stagnierten die Fälle auf einem hohen Niveau. Würden sich die Fallzahlen nun wieder so schnell erhöhen wie im März, so seien die Spitäler innert kürzester Zeit überlastet.

Der Plan, Freizeit- und Sporteinrichtungen sowie Gastronomiebetriebe schon um 19 Uhr zu schliessen, soll ein klares Zeichen setzen. Auch sollen private Treffen so weit als möglich eingeschränkt werden. Zudem plant der Bundesrat bereits weitere Massnahmen, sollten die nun geplanten Verschärfungen nicht ausreichen, um die Pandemie-Lage unter Kontrolle zu bringen.

18.39 Uhr: Klare, einheitliche Einschränkungen

Der Bundesrat schlägt den Kantonen fürs Erste folgende Massnahmen vor: Schweizweit sollen Gastrobetriebe, Einkaufsläden und Märkte, Freizeitbetriebe und Sportaktivitäten um 19 Uhr schliessen und sonntags geschlossen bleiben. Für private Treffen soll eine maximale Zahl von fünf Personen aus zwei Haushalten gelten. Ausgenommen wären Feiern bis zehn Personen vom 24. bis zum 26. Dezember. Gelten sollen die Massnahmen bis mindestens zum 20. Januar.

«Es ist uns allen bewusst: Es wird noch einmal schwierig», sagt Sommaruga – und das ausgerechnet auf die Feiertage hin. Aber man müsse nun strenge Massnahmen treffen und so dafür sorgen, dass die Lage wieder ins Gleichgewicht komme.

18.33 Uhr: Schärfere Massnahmen kommen

Noch gibt es nicht unmittelbar schärfere Massnahmen. Doch der Bundesrat macht in seiner Medienmitteilung zur Sitzung klar: Die werden kommen. Er stellt den Kantonen verschiedene Massnahmen in Aussicht, zu denen sie sich nun äussern können. Am Freitag dann werden die definitiven Entschlüsse gefasst.

Als Erste ergreift Bundespräsidentin Sommaruga das Wort und stellt klar: «Der Bundesrat muss das Heft wieder stärker in die Hand nehmen.» Denn die Ansteckungen nähmen inzwischen wieder exponentiell zu, so die Bundesrätin. Man habe darum ein Paket mit drei Pfeilern beschlossen. Dieses umfasst Sofortmassnahmen, als zweites werden schon weitergehende Massnahmen geplant, und als drittes stellt die Landesregierung besonders betroffenen Branchen Unterstützung in Aussicht.

18.30 Uhr: Zwei Bundesräte treten vor die Medien

Nun informieren Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und Gesundheitsminister Alain Berset über die Beschlüsse, die der Bundesrat an seiner ausserordentlichen Sitzung gefällt hat. 

17.45 Uhr: 3100 Franken für Sekunden-Quarantänebruch

Ein Mann ist in Taiwan mit einer Busse über gut 3100 Franken belegt worden, nachdem er acht Sekunden lang die Quarantäne gebrochen hat, meldet «CNN». Der Delinquent philippinischer Abstammung war in einem Hotel untergebracht und kurz vor die Tür getreten, was von einer Kamera aufgezeichnet wurde. Das Hotelpersonal informierte die Behörden, die das Vergehen gnadenlos mit der hohen Geldstrafe quittierten. 

17.30 Uhr: Der Bundesrat informiert am Abend

Der Bundesrat hat heute eine ausserordentliche Sitzung abgehalten wegen der Corona-Pandemie. Um 18.30 Uhr sollen die Bundesräte Simonetta  Sommaruga und Alain Berset vor die Medien treten und über die gefällten Entscheide informieren. Wir werden die Medienkonferenz im Stream zeigen und live mittickern.

17.10 Uhr: Impfstoff-Studie veröffentlicht

Zum ersten Mal sind Resultate zur Wirksamkeit eines Covid-19-Impfstoffs in einer begutachteten Fachzeitschrift veröffentlicht worden. Das Vakzin AZD1222 sei sicher und biete nach Gabe zweier Dosen einen Schutz von etwa 70 Prozent gegen die Erkrankung, schreibt das Team um Andrew Pollard von der Universität Oxford im Fachblatt «The Lancet».

Die vorläufigen Resultate bestätigen weitgehend die Daten, die die Universität und der schwedische Pharmakonzern Astrazeneca schon im November vorgelegt hatten. Bislang erwies sich die Impfung, die in Grossbritannien, Brasilien und Südafrika getestet wird, als sicher: Nur drei der knapp 24'000 Teilnehmer entwickelten im Zeitraum von zunächst 3,4 Monaten schwere Nebenwirkungen, bei denen allerdings unklar ist, ob sie vom Impfstoff stammen.

Einer der Teilnehmer zählt zur Kontrollgruppe, die die Covid-19-Impfung nicht erhalten hatte. Bei einem zweiten ist die Zugehörigkeit unklar. Alle drei seien genesen oder auf dem Weg der Besserung, hiess es. Die Daten zur Wirksamkeit beruhen den Angaben zufolge nur auf Daten von 11'600 Probanden, die zur Sicherheit auf Daten von knapp 24'000.

Die bisherige Schutzwirkung hängt der Auswertung zufolge stark von der Dosis ab: Von jenen 4440 Teilnehmern, die zwei volle Dosen bekommen hatten, erkrankten 27 an Covid-19, was 0,5 Prozent entspricht. In der ähnlich grossen Kontrollgruppe waren es 71 (1,6 Prozent). Daraus errechnet sich ein Schutzeffekt von 62 Prozent.

Bei den deutlich weniger Teilnehmern, die versehentlich zunächst eine halbe und erst beim zweiten Mal die volle Dosis bekamen, betrug der Schutz dagegen 90 Prozent: In der tatsächlich geimpften Gruppe erkrankten 3 von knapp 1367 Menschen (0,2 Prozent), in der ähnlich grossen Kontrollgruppe waren es 30 (2,2 Prozent).

16.40 Uhr: US-Behörden ohne Bedenken wegen Impfstoff

Die Biotechfirma BioNTech und ihr US-Partner Pfizer haben eine wichtige Hürde bei der Notfallzulassung ihres Corona-Impfstoffes in den USA genommen. Die Arzneimittelbehörde FDA äusserte in einem am Dienstag veröffentlichten Dokument keine Bedenken gegen den Einsatz des Impfstoffes.

Bei Untersuchungen hätten sich keine neuen Probleme hinsichtlich Sicherheit und Wirksamkeit ergeben. Eine Impfung mit zwei Impfdosen habe sich als hochwirksam erwiesen, um bestätigte Fälle von Covid-19 mindestens sieben Tage nach der letzten Dosis zu verhindern, erklärten die Mitarbeiter der Behörde.

Es gebe allerdings noch nicht genug Daten, um Rückschlüsse auf die Sicherheit des Impfstoffs bei Personen unter 16 Jahren, Schwangeren und Personen mit einem geschwächtem Immunsystem zu ziehen. Es wird erwartet, dass die FDA innerhalb der nächsten Tage oder Wochen über die Notfallzulassung des Impfstoffes entscheidet.

15.40 Uhr: Transparente Masken im Kanton Waadt

Im Waadtland erhalten Lehrpersonen, die mit gehörlosen Schülern und Schülerinnen arbeiten, transparente Masken, wie Bildungsdirektorin Cesla Amaralle (SP) bekannt gab. Solche Masken, deren Qualitätssicherung mehrere Wochen gedauert habe, dürften noch im Dezember zur Verfügung stehen. Für gehörlose Schülerinnen und Schüler war es seit Einführung des Maskenobligatoriums im Unterricht nicht mehr möglich, von den Lippen der Lehrpersonen zu lesen. Amarelle fügte hinzu, dass transparente Masken auch an andere Berufsgruppen verteilt werden könnten.

15.18 Uhr: Bund sichert sich mehr Impfstoff von Moderna

Der Bund hat sich beim Pharamkonzern Moderna weitere drei Millionen Dosen eines möglichen Corona-Impfstoffes gesichert. Das teilte das Bundesamt für Gesundheit in einem Communiqué mit. Bereits im August hatte Bern eine Bestellung von 4,5 Millionen Impfdosen unter Dach und Fach gebracht. Insgesamt hat der Bund nun Verträge mit drei Impfstoffherstellern unterschrieben, deren Produkte in der klinischen Entwicklung weit fortgeschritten sind: Nebst Moderna sind dies auch Pfizer/Biontech (3 Millionen Impfdosen) und AstraZeneca (rund 5,3 Millionen Impfdosen).

15.15 Uhr: Und auch in Zürich ist jetzt Schluss

Damit ist die Medienkonferenz in Zürich beendet. Vielen Dank für das Interesse, der Ticker wird natürlich weiterhin laufend mit nationalen und internationalen News aufdatiert. 

15.10 Uhr: Auch an Silvester ist um 22 Uhr Schluss

Kommen die Massnahmen nicht zu spät? Nein, sagt Rickli. Wenn die Massnahmen rasch greifen, könne eine Entspannung bei den Fallzahlen vor Weihnachten erreicht werden. Doch müsse das erreicht werden, sonst drohe eine Überlastung der Spitäler.

Mario Fehr hält fest: Auch an Silvester wird im Kanton Zürich die Sperrstunde um 22 Uhr gelten. 

15.07 Uhr: Weitere Fragen

Auf eine Nachfrage, ob auch eine Verschärfung der Homeoffice-Empfehlung ein Thema gewesen sei, sagt Steiner: Da gelte nach wie vor die dringende Empfehlung des Bundes. Das müsse reichen. Ausserdem dürfe man nicht vergessen, dass viele Arbeitnehmerinnen gar nicht von zu Hause aus arbeiten dürften. 

Eine Journalistin will wissen, ob eine komplette Schliessung der Restaurants ebenfalls diskutiert worden sei. Steiner beteuert, dass jegliche denkbaren Massnahmen zigfach besprochen worden seien. Fehr ergänzt, dass ein gewisses Gastroangebot auch wichtig sei für Leute, die alleine lebten. Es sei besser, wenn diese sich in einer Beiz mit Schutzkonzept treffen als unkontrolliert im privaten Rahmen. 

15 Uhr: Polizei überwacht die Haushalte nicht 

In der Fragerunde für die Journalistinnen und Journalisten betont Mario Fehr, dass es sich bei der Empfehlung, Treffen im privaten Kreis auf zwei Haushalte zu beschränken, um eine «dringende Empfehlung» handle. Das bedeute: Die Einhaltung dieser Empfehlung werde nicht durch die Polizei durchgesetzt. Kantonsärztin Meier betont nochmals die Bedeutung des regelmässigen Lüftens. 

14.50 Uhr: Es braucht Disziplin

Alle seien Corona-müde, sagt nun Silvia Steiner. Dennoch müsse man nun diszipliniert bleiben, denn würden weitere Schritt nötig, käme das de facto einem Lockdown gleich, sagt Steiner. Der Regierungsrat behalte sich die Option vor, noch vor Weihnachten neue Schritte zu beschliessen. 

14.45 Uhr: Jetzt geht es um Impfungen

Rickli informiert nun über Fragen zu einem Corona-Impfstoff. Eine solche werde dazu dienen, Todesfälle und eine Überlastung des Gesundheitswesens zu verhindern. Ein Ersatz für Schutzmassnahmen sei eine Impfung aber nicht, so Rickli. Für Lagerung und Verteilung des Impfstoffs sei die Kantonsapotheke verantwortlich. Geplant sei auch die Schaffung von Impfzentren. 

Vieles sei noch nicht abschliessend geklärt, eines aber schon: Gesundheitspersonal und ältere Personen würden als erstes geimpft werden, jüngere Leute erst am Schluss. Zum Schluss appelliert Rickli nochmals an die Bevölkerung, die Schutz- und Hygienemassnahmen einzuhalten, um Infektionen zu verhindern und die Spitäler zu entlasten. 

Die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli zu Beginn der Medienkonferenz. 
Die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli zu Beginn der Medienkonferenz. 
Bild: Keystone/Alexandra Wey

14.38 Uhr: Folgen der Pandemie

Mario Fehr hat nun das Wort. Die Festtageszeit sei in diesem Jahr sehr speziell, sagt der Sicherheitsdirektor. Wenn man neue Massnahmen erlasse, müsse man sich immer vorstellen, was das für das Leben der Menschen bedeute. Deshalb blieben Restaurants und Museen offen, wenn auch unter strengen Auflagen. Mit jeder Einschränkung des öffentlichen Lebens steige auch der Druck im familiären Umfeld: Im Kanton Zürich sei eine Zunahme von 10 Prozent bei Fällen häuslicher Gewalt festgestellt worden, so Fehr. Mit Unterstützungen an Organisationen wie die Dargebotene Hand und Kirchen soll dazu beigetragen werden, dass sozial benachteiligte Personen über die Festtage nicht vergessen gingen. 

14.35 Uhr: Aufnahmeprüfungen

Der Blick der Regierung richte sich schon auf den Frühling, wenn Aufnahmeprüfungen anstehen. Dort werde jetzt nach Möglichkeiten gesucht, wie verhindert werden kann, dass zu viele Schülerinnen und Schüler gleichzeitig in einem Raum sein werden. Entscheide hierzu würden Anfang 2021 folgen. Das Ziel sei es, dass die Schülerinnen und Schüler im Frühling wieder im Präsenzunterricht unterrichtet würden. 

14.31 Uhr: Details zur Vertiefungswoche

Niklaus Schatzmann, Leiter Mittelschul- und Berufsbildungsamt, hat das Wort. Die Maskenpflicht auf Sekundarstufe II habe sich bewährt, sagt er, die Schulen hätten sich auch nicht als Ansteckungsherd entpuppt. Jedoch zeige die Erfahrung, dass in den Schulen jeweils nach Festtagen eine Häufung der Fälle auftrete. Deshalb sei eine Vertiefungswoche nach den Weihnachtsferien beschlossen worden. Die Schülerinnen und Schüler sollen in dieser Zeit daheim selbständig an einem Projekt arbeiten. Es werde kein Präsenzunterricht stattfinden, so Schatzmann. Die Lehrer stünden den Schülern aber beratend und unterstützend zur Seite. 

14.26 Uhr: Steiner führt aus

Silvia Steiner führt nun die Details zu den neuen Bestimmungen aus. Die Regierung empfehle dringend, auch im privaten Rahmen Treffen auf zwei Haushalte zu beschränken. Ab dem 24. Dezember werden zudem Sonntags- und Festtagsverkäufe verboten. Dieses Verbot gilt bis am 10. Januar.

Auch in der Schule gibt es Anpassungen: Nach den Festtagen soll auf Sekundarstufe II – wozu Gymnasien und Mittelschulen zählen – eine Vertiefungswoche durchgeführt werden. 

14.23 Uhr: Sperrstunde ab 22 Uhr

Mittlerweile hat der Kanton Zürich seine neuen Massnahmen via Communiqué mitgeteilt. 

Ab Donnerstag, 10. Dezember, gilt für Gastrobetriebe eine Sperrstunde ab 22 Uhr. Versammlungen mit über zehn Personen sind verboten. In Restaurants können sich weiterhin vier Personen an einem Tisch versammeln, jedoch dürfen sie neu nur noch aus zwei verschiedenen Haushalten stammen.

Die Sperrstunde gilt auch für Tankstellenshops und 24-Stunden-Läden sowie Freizeitbetriebe. Casinos und Bordelle sowie Erotikbetriebe werden ganz geschlossen. 

14.18 Uhr: Rickli über Entwicklung beunruhigt

Nun spricht Rickli: «Seit letzter Woche zeigen alle Indikatoren in die falsche Richtung», erklärt die Gesundheitsdirektorin. Würden die Fallzahlen in diesem Tempo weiter ansteigen, würden in Zürich zu Weihnachten rund 1000 Fälle pro Tag gezählt. Deshalb brauche es nun weitere Massnahmen. Die Zahl der Hospitalisierten habe in den letzten Tagen einen neuen Höchststand erreicht, sogar mit Blick auf die erste Welle. 

Die Entwicklung der Fallzahlen im Kanton Zürich.
Die Entwicklung der Fallzahlen im Kanton Zürich.
Bild Screenshot

14.16 Uhr: «Wir müssen einen Gang höher schalten»

«Wir haben Sie früher als geplant zu einer Medienkonferenz gebeten», sagt Regierungsrätin Steiner zur Eröffnung der Medienkonferenz. Man habe sich dazu entschlossen, weil die Zahl der Neuinfektionen nach einer stabilen Phase wieder ansteige. «Wir müssen einen Gang höher schalten.»

14.10 Uhr: Zieht Zürich nach?

Der Appell des Bundesrats zeigt Wirkung: Graubünden, Thurgau und zuletzt Baselland und Solothurn haben ihre Corona-Massnahmen verstärkt. Was macht Zürich? Um 14.15 Uhr wird die Zürcher Regierung über weitere Schritte informieren. Vor die Medien treten sollen Regierungsrätin Silvia Steiner, Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli, Sicherheitsdirektor Mario Fehr, Kantonsärztin Christiane Meier sowie Bruno Keller, Leiter des kantonalen Covid-Sonderstabs. Wir berichten im Ticker über die Entscheide.

14.06 Uhr: Bars müssen schliessen – auch Solothurn handelt

Auch der Kanton Solothurn verschärft per Freitag, 11. Dezember, die Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus. Bars, Sportanlagen – also etwa Fitnesszentren, Tanzstudios und Hallenbäder – und Casinos werden geschlossen. In Restaurants dürfen sich maximal 50 Personen gleichzeitig aufhalten. Beizen müssen zudem bereits um 21 Uhr schliessen.

Bei Veranstaltungen gilt ab Freitag eine Beschränkung auf 15 Personen – mit Ausnahme der Feiertage, dann sind in öffentlich zugänglichen Einrichtungen maximal 30 Personen erlaubt. 

Auch bei den Schulen und Altersheimen setzt der Kanton an. Neu stehen die Schulanlagen ausschliesslich dem Schulbetrieb der Volksschule zur Verfügung, eine Fremdnutzung der Anlagen sowie der Zugang Dritter ist ausgeschlossen. Besuche in Altersheimen sind in Solothurn künftig verboten.

13.56 Uhr: Baselland verschärft die Massnahmen

Baselland reagiert auf die hohen Corona-Fallzahlen im Kanton und verschärft die Massnahmen. Demnach müssen vom 11. Dezember an Gastwirtschaftsbetriebe von 21 bis 6 Uhr schliessen. Veranstaltungen mit mehr als 15 Personen sind grundsätzlich verboten. Auch alle  Sportaktivitäten wie Trainingsaktivitäten und Wettkämpfe sind verboten. Freizeitinstitutionen müssen schliessen.

Die Verordnung gilt bis zum 17. Januar 2021, heisst es in einer Mitteilung. Die Massnahmen seien mit den Nachbarkantonen abgesprochen und in weiten Teilen deckungsgleich.

13.41 Uhr: Deutsche Nationalakademie für «harten Lockdown»

Angesichts anhaltend hoher Infektionszahlen fordert die Nationale Wissenschaftsakademie Leopoldina eine drastische Verschärfung der Corona-Beschränkungen bereits ab kommender Woche. Die Feiertage und der Jahreswechsel sollten für einen «harten Lockdown» genutzt werden, um die deutlich zu hohen Neuinfektionen schnell zu verringern, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme. In einem ersten Schritt sollte die Schulpflicht ab kommendem Montag (14. Dezember) bis zu den Weihnachtsferien aufgehoben werden. Ab 24. Dezember bis mindestens 10. Januar sollte dann «in ganz Deutschland das öffentliche Leben weitgehend ruhen».

In einem solchen «harten Lockdown» sollten alle Geschäfte bis auf die des täglichen Bedarfs mit Lebensmitteln, Medikamenten und anderen notwendigen Waren schließen. Homeoffice müsse, wo möglich, die Regel sein. Soziale Kontakte seien auf einen sehr eng begrenzten Kreis zu reduzieren. Die Weihnachtsferien in Bildungseinrichtungen und ein eingeschränkter Betrieb in Firmen und Behörden böten nun die Chance, in der Pandemie-Eindämmung ein großes Stück voranzukommen. Zwar erhöhten sich so kurzfristig Wertschöpfungsverluste. «Aber zugleich verkürzt sich der Zeitraum, bis die Neuinfektionen so weit gesunken sind, dass Lockerungen möglich sind», erläutern die Wissenschaftler.

13.32 Uhr: Inferno-Rennen im Berner Oberland fallen aus

Die 78. Internationalen Inferno-Rennen vom 20. bis 23. Januar 2021 sind abgesagt worden. Die Durchführung ist wegen Corona nicht möglich, wie die Veranstalter am Dienstag mitteilten.

Eine Verschiebung auf März oder April sei nicht vorgesehen: Die Corona-Lage bleibe unsicher, und manche Streckenabschnitte könnten im Frühling durch Nassschneelawinen gefährdet sein. Die bereits bezahlten Startgelder würden vollumfänglich rückerstattet, erklärten die Veranstalter.

Die Inferno-Rennen wurden 1928 von skiverrückten Briten ins Leben gerufen. Heute geltend sie als das grösste Amateurrennen im Skisport mit jährlich maximal 1850 Teilnehmenden. Für die Strecke vom Schilthorn nach Lauterbrunnen brauchen gute Skifahrer eine Dreiviertelstunde. Die Sieger sind in weniger als 15 Minuten im Ziel.

Die Rennen konnten erst zweimal nicht durchgeführt werden: 1964 und 1990 hatte es zu wenig Schnee. «Nun werden wir erstmals von einer Pandemie gestoppt», erklärte OK-Präsident Christoph Egger. Er setzt nun auf die nächste Auflage am 19. bis 22. Januar 2022.

Skifahrer am Schilthorn. Die Inferno-Skirennen 2021 wurden wegen Corona abgesagt. (Symbolbild)
Skifahrer am Schilthorn. Die Inferno-Skirennen 2021 wurden wegen Corona abgesagt. (Symbolbild)
Bild: Keystone

13.15 Uhr: Gratistests in Südbünden als erster Probelauf

Die Corona-Flächentests in Südbünden sind ein erster Probelauf für ein späteres periodisches, systematisches Testen im ganzen Kanton. Die Bündner Behörden haben eine Kampagne für die schweizweit ersten Corona-Flächentests lanciert.

Die freiwilligen Gratistests am kommenden Wochenende im südlichen Graubünden richten sich an Einheimische wie Touristen. Laut der Bündner Regierung sind sie zudem ein Zeichen für besonders gefährdete Personengruppen.

Die vorbereitenden Arbeiten an den 23 Teststationen in den 18 Gemeinden beginnen am (morgigen) Mittwoch. Durchgeführt werden sie in den Regionen Bernina, Unterengadin/Münstertal und Maloja. Resultate lägen am Montag vor, hiess es auf Anfrage bei der kantonalen Kommunikationsstelle Coronavirus.

Ausgesucht wurden die Regionen wegen hoher Fallzahlen wie in der Region Bernina oder deshalb, weil es sich um Tourismusgebiete handelt. Die Tests sollen auch eine Momentaufnahme liefern über die «asymptomatischen Personen», wie die Bündner Regierung am Dienstag mitteilte.

Ein Mann vor seinem Covid-Test in einem deutschen Corona-Schnelltest-Zentrum: In Südbünden soll ab dem Wochenende systematisch getestet werden. (Symbolbild)
Ein Mann vor seinem Covid-Test in einem deutschen Corona-Schnelltest-Zentrum: In Südbünden soll ab dem Wochenende systematisch getestet werden. (Symbolbild)
Bild: Keystone

12.35 Uhr: Staatsanwälte empfehlen einheitliche Bussen

Ohne Schutzmaske unterwegs, wo sie vorgeschrieben ist: Dafür empfiehlt die Schweizerische Staatsanwälte-Konferenz (SSK) eine landesweit einheitliche Busse von 250 Franken, wie sie am Dienstag mitteilte.

Die SSK hat das Strafmass bei Widerhandlungen gegen Massnahmen zum Schutz vor Covid-19-Ansteckungen definiert. Sie betonte, es handle sich um Empfehlungen, um unverbindliche Arbeitshilfen für die Strafverfolgungsbehörden.

Die Teilnahme an öffentlichen Versammlungen mit mehr als 15 Personen solle 100 Franken Busse kosten. Und 800 bis 1000 Franken Busse seien vorzusehen für Personen, die sich weigern, eine ärztliche Untersuchung oder Behandlung über sich ergehen zu lassen. Die Missachtung der BAG-Regeln im privaten Umfeld solle 500 Franken Busse nach sich ziehen.

Wer Quarantäne- oder Isolationsmassnahmen missachte, solle eine Busse zwischen 1000 und 1500 Franken erhalten, findet die SSK. Für Organisatoren von Anlässen mit mehr als 50 Personen ohne Schutzkonzept solle eine Busse von 2000 Franken vorgesehen sein. Wer Essen und Trinken an stehende statt sitzende Kundschaft austeile, solle 500 Franken Busse erhalten.

Die Polizei kontrolliert Corona-Skeptiker auf dem Bundesplatz, die am 31. Oktober eine unbewilligte Kundgebung durchführten. (Archiv)
Die Polizei kontrolliert Corona-Skeptiker auf dem Bundesplatz, die am 31. Oktober eine unbewilligte Kundgebung durchführten. (Archiv)
Bild: Keystone

11.53 Uhr: 4262 neue Ansteckungen innert 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Dienstag 4262 Coronavirus-Ansteckungen bei 22'572 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 18,9 Prozent. 92 Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 195 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

Die Posititivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 18,0 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 592,84 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 2'918'875 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 358'568 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.

14'563 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich auf 5116. Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung befanden sich laut Angaben des BAG 29'032 Menschen in Isolation und 28'888 Menschen in Quarantäne. Zusätzlich befanden sich 187 Personen in Quarantäne, die aus einem Risikoland heimgekehrt waren.

11.36 Uhr: Bahnverkehr von und nach Italien wird eingestellt

Die grenzüberschreitenden Zugverbindungen zwischen der Schweiz und Italien werden ab dem 10. Dezember auf unbestimmte Zeit eingestellt. Grund sind zusätzliche Kontrollmassnahmen der italienischen Regierung im Kampf gegen die Corona-Pandemie.

Der Entscheid basiere auf einem Dekret der italienischen Regierung, teilten die SBB am Dienstag mit. Dieses schreibe unter anderem Temperaturmessungen in den Zügen vor, hiess es bei den SBB auf Anfrage. Das Schweizer Bahnunternehmen könne diesen Anforderungen nicht nachkommen.

Deshalb habe es entschieden, das Angebot der EuroCity-Züge zwischen der Schweiz und Italien wird ab Donnerstag auf unbestimmte Zeit einzustellen. Betroffen ist neben den Verbindungen des Fernverkehrs auch das regionale Angebot von Tilo. Die Züge der SBB verkehren bis zur Landesgrenze. Die Züge im Regionalverkehr zwischen Brig und Domodossola sind nicht betroffen.

Der Online-Fahrplan werde schnellstmöglich angepasst, schreiben die SBB. Bei ihr gekaufte Billette werden an den SBB Verkaufsstellen oder über den RailService (0848 44 66 88) rückerstattet.

Auch der Giruno-Zug verkehrt ab Donnerstag vorläufig nicht mehr zwischen der Schweiz und Italien. (Archiv)
Auch der Giruno-Zug verkehrt ab Donnerstag vorläufig nicht mehr zwischen der Schweiz und Italien. (Archiv)
Bild: Keystone

11.31 Uhr: Jeder dritte Patient zeigt Long-Covid-Symptome

Ein Drittel der Covid-19-Patienten mit milden Verläufen litt sechs Woche nach der Diagnose noch immer unter Müdigkeit, Geruchs- oder Geschmacksverlust, Kurzatmigkeit oder Husten, wie ein Genfer Forschungsteam bei der Beobachtung von fast 700 Personen festgestellt hat.

Long-Covid nennen Fachleute die Beschwerden, die nach einer überstandener Corona-Infektion anhalten. Oft trifft es diejenigen Patienten, die nicht schwer krank waren. Erforscht ist dieses Leiden aber noch wenig.

Ein Team von Ärzten und Epidemiologen der Uni Genf und der Genfer Universitätskliniken (HUG) beobachtete nun insgesamt 669 Covid-19-Patienten, die nicht im Spital waren. Demnach verspürten 33 Prozent nach sechs Wochen noch immer ein oder mehrere Symptome: 14 Prozent berichteten über Müdigkeit, 9 Prozent über Kurzatmigkeit und 12 Prozent über Geruchs- und Geschmacksverlust, wie die Forschenden im Fachmagazin «Annals of Internal Medicine» berichten.

Ebenfalls litten 6 Prozent nach wie vor unter Husten und 3 Prozent hatten anhaltende Kopfschmerzen. Das Team wird die Patienten nun weiterhin beobachten, um etwa Aussagen darüber zu gewinnen, was "long" bei Long-Covid tatsächlich bedeutet.

Soldaten der Schweizer Armee helfen im November im Universitätsspital in Genf (HUG) bei der Therapie eines  Covid-19-Patienten. 
Soldaten der Schweizer Armee helfen im November im Universitätsspital in Genf (HUG) bei der Therapie eines  Covid-19-Patienten. 
Bild: Keystone

10.26 Uhr: Südkorea sichert sich Impfstoff für 44 Millionen

Südkorea hat sich nach Regierungsangaben den frühen Zugriff auf ausreichend Corona-Impfstoff für bis zu 44 Millionen Menschen gesichert. Damit könnten 85 Prozent der Bevölkerung mit Impfstoffen versorgt werden, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag mit. Gesundheitsminister Park Neung Hoo betonte jedoch, die Behörden würden dabei nicht übereilt vorgehen. Einen konkreten Termin für den Beginn flächendeckender Impfungen nannte er nicht.

Da die Entwicklung der Impfmittel noch nicht abgeschlossen sei und es immer noch Bedenken wegen der Sicherheit und Wirksamkeit gebe, werde Südkorea flexibel über den Impf-Zeitplan entscheiden, sagte Park. Es würden mögliche Nebeneffekte der Impfstoffe in anderen Ländern, in denen die Menschen bereits früher geimpft würden, genau beobachtet. Die ersten Impfdosen sollen demnach von Februar oder März an in Phasen ausgeliefert werden.

Südkorea handelte den Angaben zufolge die Lieferung von 64 Millionen Impfdosen von vier Herstellern einschliesslich AstraZeneca, Pfizer, Johnson & Johnson's Janssen sowie Moderna aus. Damit könnten 34 Millionen Menschen versorgt werden. Zusätzlich kämen Dosen für 10 Millionen Menschen von der internationalen Initiative zur Verteilung von Impfstoffen (Covax). Bei den meisten aktuellen Impfstoffen ist eine doppelte Verabreichung nötig, um einen Immunschutz zu erzeugen.

Eine Frau lässt sich am 7. Dezember in Seoul, Südkorea, auf Covid-19 testen. (Archiv)
Eine Frau lässt sich am 7. Dezember in Seoul, Südkorea, auf Covid-19 testen. (Archiv)
Bild: dpa

10.11. Uhr: EU hofft weiterhin auf Einigung zu Skigbieten

Die Europäische Union hofft weiterhin auf eine Einigung mit der Schweiz über gleiche Bedingungen bei der Eröffnung von Skigebieten, sagte der französische Staatssekretär für europäische Angelegenheiten, Clement Beaune im französischen Radiosender RMC.

Während die Schweiz unter Einhaltung bestimmter Regeln erlaubt, dass Skigebiete offen bleiben, wollen die Nachbarländer Italien, Frankreich und Deutschland den Wintersport über die Feiertage komplett eindämmen.

«In Bezug auf die Schweiz laufen derzeit Gespräche», sagte Beaune Radio RMC. Hier sei die Koordinierung noch nicht abgeschlossen. Man sei mit den Schweizer Behörden in Kontakt, «um jeglichen unlauteren Wettbewerb zu vermeiden». Man hoffe weiterhin, dass auch die Schweiz restriktive Massnahmen einführe.

in Italien etwa sollen die Skigebiete bis zum 6. Januar geschlossen bleiben. (Symbolbild) 
in Italien etwa sollen die Skigebiete bis zum 6. Januar geschlossen bleiben. (Symbolbild) 
Bild: Marco Alpozzi/Lapresse/Lapresse via ZUMA Press/dpa

9.50 Uhr: Mehr als 192'000 Neuinfektionen in den USA

In den USA breitet sich die Corona-Pandemie weiterhin aus. Am Montag meldeten die Behörden binnen eines Tages 192'299 nachgewiesene Neuinfektionen, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore vom Dienstagmorgen (MEZ) hervorging. Am Freitag war mit 227'885 Neuinfektionen der bislang höchste Wert registriert worden.

Die Zahl der Toten mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion binnen 24 Stunden belief sich am Montag auf 1404. Die bislang höchste Zahl war am Donnerstag mit 2879 Toten gemeldet worden.

Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern rund 14,95 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 283'000 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

Menschen mit Schutzmasken gehen Ende November in Ellenton, Florida, shoppen. 
Menschen mit Schutzmasken gehen Ende November in Ellenton, Florida, shoppen. 
Bild: Keystone

9.14 Uhr: Zahlen in Israel auf Acht-Wochen-Hoch

Vor geplanten nächtlichen Ausgangsbeschränkungen ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel auf den höchsten Stand seit acht Wochen gestiegen. Wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 1837 neue Fälle registriert. Dies ist der höchste Stand seit dem 14. Oktober, als 2117 Neuinfektionen verzeichnet worden waren. Von den 65'523 Tests fielen 2,8 Prozent positiv aus.

In den kommenden Tagen wird nach Angaben des Ministeriums mit dem Eintreffen der ersten Impfstoff-Dosen des Herstellers Pfizer gerechnet. Der genaue Tag steht noch nicht fest. In dem 9-Millionen-Einwohner-Land hatten die Infektionszahlen nach einem vergleichsweise milden Pandemie-Beginn im Sommer massiv zugenommen. Als Grund gelten unter anderem verfrühte Lockerungen.

8.36 Uhr: 90-Jährige erhält erste Impfung in Grossbritannien

Eine 90 Jahre alte Frau hat die erste Corona-Impfung in Grossbritannien erhalten. Margaret Keenan wurde am Dienstag im Universitätsspital in Coventry geimpft, wie der britische Gesundheitsdienst NHS mitteilte.

Grossbritannien hatte vergangene Woche als erstes Land der Welt dem Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer eine Notfallzulassung für deren Corona-Impfstoff erteilt. Noch in diesem Jahr sollen vier Millionen Impfdosen in dem Land eintreffen – insgesamt hat London 40 Millionen Impfdosen bestellt. In China und Russland sind bereits Produkte heimischer Hersteller im Einsatz.

Bewohner von Pflegeheimen, medizinisches Personal, alte und gesundheitlich gefährdete Menschen sollen als Erste geimpft werden. Es handelt sich nach Regierungsangaben um die grösste Impfkampagne in der Geschichte Grossbritanniens.

«Ich fühle mich so privilegiert, die erste Person zu sein, die gegen Covid-19 geimpft wird», sagte Keenan der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge. Sie freue sich darauf, im neuen Jahr Zeit mit ihrer Familie und Freunden zu verbringen, nachdem sie im laufenden Jahr meistens allein gewesen sei. Ihre Landsleute rief Keenan dazu auf, sich ebenfalls impfen zu lassen: «Wenn ich sie mit 90 bekommen kann, können Sie es auch.»

7.55 Uhr: Arbeitslosenquote steigt auf 3,3 Prozent

Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz hat im November leicht zugenommen. Sie stieg im Vergleich zum Vormonat Oktober auf 3,3 von 3,2 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag mitteilte. Um saisonale Faktoren bereinigt, verharrte die Quote bei 3,4 Prozent.

Die Folgen der Corona-Krise auf den Schweizer Arbeitsmarkt halten sich somit weiterhin in Grenzen. Die aktuelle Quote liegt am unteren Rand der Erwartungen. Insgesamt waren in der Schweiz im November 153'270 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) als arbeitslos gemeldet. Das waren 4152 mehr als im Vormonat.

Gegenüber dem Vorjahresmonat lag die Zahl massiv höher, nämlich um 46'940 Personen. Die Arbeitslosenquote hatte damals – also in der Vor-Corona-Zeit – noch bei 2,3 Prozent gelegen.

7.53 Uhr: Mehr als 14'000 Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 14'000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 14'054 neue Ansteckungsfälle erfasst. Das waren 450 Neuinfektionen mehr als am Dienstag vor einer Woche. Die Zahl der Corona-Toten erhöhte sich den Angaben zufolge innerhalb eines Tages um 423 auf 19'342.

7.29 Uhr: UNO gründet «Internationalen Tag zur Vorbereitung auf Epidemien»

Inmitten des weltweiten Kampfes gegen das Coronavirus haben die Vereinten Nationen den «Internationalen Tag zur Vorbereitung auf Epidemien» ins Leben gerufen. Dieser solle jährlich am 27. Dezember stattfinden, hiess es in einer am Montag verabschiedeten Resolution.

An diesem Tag sollten die Menschen beispielsweise durch Informationsveranstaltungen für die Gefahren von Epidemien sensibilisiert und die Vorbereitungen auf solche überprüft werden.

Die Resolution wurde unmittelbar vor dem ersten Jahrestag des Beginns der Corona-Pandemie verabschiedet: Am 8. Dezember 2019 wurden im chinesischen Wuhan erste Erkrankungen entdeckt, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nachträglich als erste Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 eingestuft wurden.

Aus Schaden wird man klug: Die Uno hat den «Internationalen Tag zur Vorbereitung auf Epidemien» ins Leben gerufen. Dieser soll jährlich am 27. Dezember stattfinden. (Symbolbild)
Aus Schaden wird man klug: Die Uno hat den «Internationalen Tag zur Vorbereitung auf Epidemien» ins Leben gerufen. Dieser soll jährlich am 27. Dezember stattfinden. (Symbolbild)
Bild: Keystone

6.15 Uhr: Zürcher Stadtrat will Stopp der Sonntagsverkäufe

Die Zürcher Sonntagsverkäufe am 20. und am 27. Dezember sollen abgesagt werden – und 24-Stunden-Shops sollen in den Nachtstunden schliessen, da sich dort nachts oft zu viele Leute versammeln. Das fordert der Gesundheitsvorsteher der Stadt Zürich, Andreas Hauri, angesichts der in den vergangenen Tagen nicht gesunkenen Zahl der Corona-Infektionen. Die Lage sei «nach wie vor bewältigbar, aber wir müssen jetzt handeln, sonst sind die Gesundheitsinstitutionen der Stadt in Kürze überlastet», sagte Hauri zum «Tages-Anzeiger». Der GLP-Politiker ruft nun den Kanton Zürich auf, schnell weitere Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu ergreifen: «Es braucht weitere Einschnitte.»

Die Covid-19-Ansteckungszahlen – ohnehin bereits auf hohem Niveau – würden wieder leicht steigen; es sei also nicht gelungen, die Infektionen in den vergangenen Wochen deutlich zu senken. Zürich könne in Eigenregie Massnahmen beschliessen, Hauri forderte aber ein koordiniertes Vorgehen. «Es wäre kaum verständlich, wenn in der einen Stadt die Läden offen sind und in der anderen Stadt nicht», sagt Hauri.

Shopping mit Maske in der weihnächtlich dekorierten Zürcher Bahnhofstrasse – das soll angesichts anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen am 20. und 27. Dezember nicht mehr möglich sein, findet der Zürcher Stadtrat Andreas Hauri. 
Shopping mit Maske in der weihnächtlich dekorierten Zürcher Bahnhofstrasse – das soll angesichts anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen am 20. und 27. Dezember nicht mehr möglich sein, findet der Zürcher Stadtrat Andreas Hauri. 
Bild: Keystone/Gaetan Bally

Die Stadt habe ihre Anliegen am Montag in den kantonalen Corona-Sonderstab eingebracht. Bereits heute wolle die Kantonsregierung über neue Massnahmen entscheiden, schreibt die Zeitung unter Berufung auf zwei Quellen.



6.08 Uhr: Antikörper-Studien belegen konstante Immunität

Eine an der Innsbrucker Universitätsklinik durchgeführte Studie kommt zum Schluss, dass Coronavirus-Genesene eine stabile Langzeitimmunität aufweisen. Die Ergebnisse decken sich mit internationalen Erkenntnissen. Es bestehe ferner kein Grund zur Sorge vor einer abermaligen Infektion, Mutationen oder einer Übertragung durch Immune, erklärte Studienleiter Florian Deisenhammer am Dienstag im Interview mit der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Dafür ergeben sich Konsequenzen für die Praxis, etwa bei der Arbeit in exponierten Bereichen, oder beim Impfen.

Die Studie wurde vom Neurologie-Labor initiiert und in Kooperation mit der Universitätsklinik für Psychiatrie II und dem Institut für Virologie durchgeführt. «Die 29 Studienteilnehmer waren im Durchschnitt 44 Jahre alt und allesamt im März an Covid-19 erkrankt», beschrieb Deisenhammer, Arbeitsgruppenleiter für Neuroimmunologie an der Medizinischen Universität Innsbruck, die Studienpopulation. Auch wenn sich die Ergebnisse mit mehreren internationalen Untersuchungen decken, würden weitere grössere Studien notwendig sein, um die Erkenntnisse weiter zu verfestigen, räumte der Neuroimmunologe ein.

Bei allen Teilnehmern konnten zu allen Zeitpunkten Antikörper, und nach sechs Monaten auch die für die Immunantwort so wichtigen, neutralisierenden Antikörper nachgewiesen werden, was für eine «konstante, stabile und zielgerichtete Langzeitimmunität» spreche. «Alle Elemente einer protektiven Immunität» seien vorhanden, berichtete Deisenhammer weiter.

Die Ergebnisse der Innsbrucker Antikörperstudie stimmen im Wesentlichen mit internationalen Studien-Erkenntnissen überein, im Zuge derer oft grosse Populationen untersucht wurden, berichtete Deisenhammer. Die Genesenen müssten sich keine Sorge vor einer neuerlichen Erkrankung mit dem Covid-19-Virus. «Die Ausnahmen bestätigen die Regel, aber die Ausnahmen sind eben nicht die Regel», stellte er fest, dennoch würden die Medien die Ausnahmen betonen, das «Regelhafte» komme zu wenig oft vor. 

4.40 Uhr: Grossbritannien beginnt mit Corona-Impfungen

Vor allen EU-Staaten will Grossbritannien heute mit flächendeckenden Impfungen gegen Corona beginnen. Zuerst sollen über 80-Jährige, Mitarbeiter und Bewohner in Pflegeheimen sowie besonders gefährdetes medizinisches Personal das Mittel des Mainzer Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer erhalten. Dabei handelt es sich um etwa 6 Millionen Menschen. Der britische Premierminister Boris Johnson sprach von einem «riesigen Schritt vorwärts». 50 Kliniken sollen als Impfzentren dienen. Die Behörden zeigten sich bereit: «Alle Teile des Vereinigten Königreichs haben Dosen mit dem Corona-Impfstoff erhalten», schrieb Gesundheitsminister Matt Hancock bei Twitter.

Wie die Vizechefin des nationalen Gesundheitsdiensts NHS, Saffron Cordery, sagte, sollen bis zum Jahresende vier Millionen Dosen mit dem Impfstoff ins Land kommen. Das würde Impfungen für zwei Millionen Menschen bedeuten, da pro Person zwei Dosen für den vollen Schutz notwendig sind. Insgesamt hat das Land 40 Millionen Dosen bestellt, damit können damit 20 Millionen Briten geimpft werden – das ist etwas weniger als ein Drittel der Bevölkerung.

Für die meisten Menschen werde es jedoch noch weit bis ins neue Jahr dauern, bis sie geimpft werden könnten, hiess es vom NHS. Ein Regierungssprecher sagte, dass der Grossteil der schutzbedürftigen Menschen im Januar oder Februar geimpft werde. Die Behörden betonten, der Impfstoff sei «sicher und effektiv».

4.30 Uhr: Südkorea: Impfstoffverträge mit vier Herstellern

Die südkoreanische Regierung hat mit vier führenden Coronavirus-Impfstoffherstellern jeweils Lieferverträge unterzeichnet. Rund 34 Millionen Impfeinheiten sollen von AstraZeneca, Moderna, Johnson & Johnson sowie der Partnerschaft von Pfizer/Biontech bereitgestellt werden, teilte die Regierung des asiatischen Landes am Dienstag mit.

Zusätzliche Dosen für weitere 10 Millionen Menschen würden über das globale Impfstoffprojekt COVAX der Weltgesundheitsorganisation WHO beschafft, hiess es weiter. Die Regierung in Seoul erklärte ausserdem, dass das Land nicht erwäge, Coronavirus-Impfstoffe aus Russland oder China zu beziehen.

4.20 Uhr: 320 Millionen Schüler müssen wegen Corona zu Hause bleiben

Wegen im Zuge der Corona-Pandemie geschlossener Schulen müssen seit dem 1. Dezember rund 320 Millionen Kinder und Jugendliche weltweit zu Hause bleiben. Das berichtete das Kinderhilfswerk Unicef am Dienstag in New York unter Berufung auf Daten der Unesco. Damit sei fast jedes fünfte Schulkind weltweit betroffen. Im Vergleich zum 1. November stieg die Zahl der von Schulschliessungen betroffenen Jungen und Mädchen noch einmal um fast 90 Millionen. Unicef monierte, durch die Schliessungen litten die Kinder unter den verheerenden Auswirkungen auf ihr Lernen, ihr geistiges und körperliches Wohlbefinden, ihre Ernährung und ihre Sicherheit.

Der für Bildung zuständige Unicef-Chef Robert Jenkins sagte, es sei erwiesen, dass Schulen nicht die Hauptursache für die Pandemie seien. «Dennoch sehen wir einen alarmierenden Trend, dass Regierungen wieder einmal Schulen als erste und nicht als letzte Möglichkeit schliessen. In einigen Fällen geschieht dies landesweit und nicht Gemeinde für Gemeinde.» Die Vorteile, die sich daraus ergäben, Schulen offenzuhalten, überwögen bei Weitem die Kosten für ihre Schliessung. «Landesweite Schliessungen von Schulen sollten um jeden Preis vermieden werden.» Es müssten Schritte unternommen werden, Schulen vor Covid-19 zu schützen.

Da es kaum Belege dafür gebe, dass Schulen zu höheren Übertragungsraten beitrügen, forderte Unicef die Regierungen dringend auf, der Wiedereröffnung von Schulen Vorrang einzuräumen und alle möglichen Massnahmen zu ergreifen, um sie so sicher wie möglich zu machen. Die Pläne müssten auch Konzepte für Fernunterricht, insbesondere für Randgruppen enthalten.

3.17 Uhr: Kritik an Tennis-Pavillon im Weissen Haus

Präsidentengattin Melania Trump hat Kritik für die Enthüllung eines neuen Pavillons am Tennisplatz des Weissen Hauses mitten in einer Eskalation der Corona-Krise geerntet. In Reaktionen bei Twitter wurde unter anderem auf die Zahl der Corona-Toten sowie überfüllte US-Spitäler verwiesen. Trump hatte am Montag ein Foto von dem neu gebauten weissen Pavillon veröffentlicht. Zuvor gab es neben dem Tennisplatz nur eine Art Unterstand.

Donald Trumps Vorgänger Barack Obama hatte den Platz so umgestalten lassen, dass er dort auch Basketball spielen konnte. Davon war jetzt nichts mehr zu sehen. Der Umbau hatte im vergangenen Jahr begonnen und wurde nach Angaben des Weissen Hauses durch Spenden finanziert. Sie hoffe, dass der Tennisplatz ein Ort der Erholung für künftige Präsidentenfamilien sein werde, hiess es in einer Stellungnahme von Melania Trump. Sie hatte in den vergangenen Jahren auch den Rosengarten am Weissen Haus umgestaltet.

In den USA wurden nach Zahlen der Universität Johns Hopkins am Sonntag über 175'000 Coronavirus-Neuinfektionen und mehr als 1100 Todesfälle gemeldet.

2.14 Uhr: Amerikaner müssen für Impfungen nicht bezahlen

Das Weisse Haus hat bekräftigt, dass Amerikaner für Impfungen gegen das Coronavirus nicht selbst bezahlen müssen. Ein hochrangiger US-Regierungsvertreter sagte am Montagabend (Ortszeit) in einer Telefonschalte mit Journalisten: «Kein Amerikaner wird auch nur einen Penny aus seiner Tasche bezahlen müssen.» US-Präsident Donald Trump wolle an diesem Dienstag bei einem Treffen zur «Operation Warp Speed» im Weissen Haus eine Verfügung unterzeichnen, wonach die US-Bestände an Impfstoff gegen das Coronavirus zunächst der eigenen Bevölkerung zugutekämen. Bei der «Operation Warp Speed» handelt es sich um das Impfprojekt des Weissen Hauses.

Weiter hiess es am Montag, Trump werde das US-Aussenministerium in der Verfügung anweisen, mit anderen Nationen für die Beschaffung von Impfdosen aus den US-Beständen zusammenzuarbeiten. Geplant sei auch, dass für ärmere Staaten Impfstoff gespendet werde. Voraussetzung sei in beiden Fällen aber die vorrangige Versorgung der Bevölkerung in den USA.

Bei der Telefonschalte hiess es, die Verfügung sei Teil von Trumps «America First»-Doktrin, die die Vereinigten Staaten in Fragen der Aussen- und Handelspolitik an die erste Stelle setzt. Die Aussage dürfte an die Anhänger Trumps gerichtet gewesen sein. Tatsächlich ist es keineswegs ungewöhnlich, dass ein Staats- und Regierungschef zunächst die Versorgung der eigenen Bevölkerung durch eigene Impfstoff-Bestände sichern möchte.

1.49 Uhr: Japans Wirtschaft wächst noch stärker als gedacht

Japans Volkswirtschaft hat im dritten Quartal noch stärker zugelegt, als vielerorts von Experten zunächst angenommen worden war. Nach revidierten Daten der Regierung in Tokio vom Dienstag erholte sich Volkswirtschaft auf das Jahr hochgerechnet um 22,9 Prozent. Zunächst hatten die amtlichen Statistiker noch einen Anstieg des Bruttoinlandproduktes (BIP) um 21,4 Prozent errechnet.

Es ist das erste Mal nach drei Quartalen, dass Japans Wirtschaft wieder zulegte, nachdem das Land zuvor im Zuge der Coronavirus-Pandemie in eine schwere Rezession gerutscht war. Dass Japans Konjunkturmotor nach diesem Einbruch jetzt wieder anspringen würde, hatten Ökonomen zwar erwartet. Der Anstieg des BIP ist allerdings der stärkste seit vier Jahrzehnten und fiel aber noch deutlicher aus, als viele Experten vorhergesagt hatten.

Experten rechnen jedoch damit, dass es noch Jahre dauern wird, bis sich Japans Wirtschaft vollständig von den Auswirkungen der globalen Coronavirus-Pandemie erholt. Um die Wirtschaft anzukurbeln, plant die japanische Regierung ein weiteres milliardenschweres Konjunkturpaket. Nach Informationen der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo wird es ein Volumen von 73 Billionen Yen, also umgerechnet rund 600 Milliarden Franken, umfassen.

1.09 Uhr: Israel erwägt Ausgangssperre an Chanukka

Israel erwägt eine nächtliche Ausgangssperre zum Chanukka-Fest. Das gab das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Montag bekannt. Die Ausgangssperre soll demnach helfen, die Ausbreitung des Coronavirus zu hemmen und den Ausbruch einzudämmen. Die Ausgangssperre soll den Angaben zufolge am Vorabend des Lichterfests am Mittwoch beginnen. Kommerzielle Aktivitäten sollen verboten sein, das innerstädtische Reisen eingeschränkt werden.

Die von Experten empfohlene Massnahme muss vom Kabinett noch bewilligt werden. Die Zahl der Corona-Fälle in Israel war in den vergangenen Tagen stark gestiegen. Israels Präsident Reuven Rivlin hatte am Montag verkündet, die ersten Impfdosen gegen das Virus würden in den kommenden Tagen erwartet.

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