Bis zu zwei Milliarden FrankenLibanesische Staatsgelder in der Schweiz versteckt?
tafi/SDA
20.1.2021
Schwere Geldwäscherei und Veruntreuung von Staatsgeldern: Die Bundesanwaltschaft bittet Libanons Behörden um Rechtshilfe. Im Fokus der Ermittlungen steht der Zentralbankchef des krisengeplagten Landes. Es geht um bis zwei Milliarden Franken.
Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat die libanesischen Behörden bei Ermittlungen wegen des Verdachts auf Geldwäscherei und Veruntreuung um Rechtshilfe ersucht. Gelder der libanesischen Zentralbank Bank of Lebanon sollen im grossen Stil in die Schweiz verschoben worden sein.
Die Bundesanwaltschaft bestätigte das Rechtshilfegesuch gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, wollte dazu aber keine weiteren Angaben machen. Für Fabian Molina (SP) ist es höchste Zeit für die Ermittlungen. Der Nationalrat beschäftigt sich schon länger mit dem Fall. Bei SRF sagte er: «Bundesrat, Bundesanwalt und Finma wissen seit langem, dass diese Gelder in der Schweiz sind. Trotzdem ist es so lange gegangen, bis ein Verfahren eingeleitet wurde.»
Ermittlungen gegen Zentralbankchef
Laut der französischen Nachrichtenagentur AFP, die am Dienstag eine anonyme libanesische Justizquelle zitierte, geht es bei den Ermittlungen um Geldtransfers des Zentralbankgouverneurs Riad Salamé. Konkret sollen er und seine Helfer trotz Bankenbeschränkungen 400 Millionen Dollar ins Ausland transferiert haben.
Gemäss der Quelle soll der Schweizer Antrag keine Beweise, sondern eine Liste mit Fragen enthalten, die Salamé und anderen Personen gestellt werden sollen. Der libanesische Zentralbankchef bestritt alle Vorwürfe als «Erfindungen und Fake News».
Molina: «Banken vernachlässigen Sorgfaltspflicht»
Fabia Molina geht davon aus, dass libanesische Staatsgelder bei Schweizer Banken nun blockiert werden. Insgesamt könnte es um bis zwei Milliarden Franken handeln, die in der Schweiz versteckt worden seien, spekuliert er gemäss SRF und stellt den Geldinstituten ein schlechtes Zeugnis aus.
«Die Schweiz hat nach wie vor ein schlechtes Geldwäschereidispositiv – die Banken vernachlässigen ihre Sorgfaltspflicht offensichtlich», kritisiert der SP-Nationalrat. Die der Finanzmarktaufsicht Finma tue derweil nicht genug, um das «Fehlverhalten des Finanzplatzes» zu korrigieren.
Tote und Verletzte nach schwerer Explosion in Beirut
Beirut, ein Jahr nach der Katastrophe: Die Aufräumarbeiten im Hafen kommen nur schleppend voran. Für die Opfer der verheerenden Explosion ist ein Mahnmal errichtet worden.
Bild: EPA/Wael Hamzeh
Eine immense Explosion erschüttert am 4. August 2020 die libanesische Hauptstadt. Mehr als 190 Menschen verlieren ihr Leben.
Bild: Keystone/dpa
Grosse Mengen der hochexplosiven Chemikalie Ammoniumnitrat, die im Hafen gelagert waren, hatten sich entzündet.
Bild: Keystone/dpa
Augenzeugen berichten von einer orangefarbenen Wolke über dem Hafen, wie sie nach der Verpuffung von Nitraten häufig auftritt.
Bild: Getty Images
In den Wohnvierteln nahe des Hafens taumeln verletzte Menschen durch die Strassen. Umgeworfene Autos und Trümmer versperren den Weg.
Bild: Keystone/dpa
«Beirut hat noch nie derartige Zerstörung gesehen, nicht einmal im Bürgerkrieg war es jemals so schlimm», sagt ein Einwohner im Gespräch mit «blue News». Er blieb zum Glück unverletzt.
Bild: Keystone/dpa
Auch die Schweizer Botschaft in Beirut wird durch die Wucht der Detonation schwer beschädigt. Die Schweizer Botschafterin erleidet dabei leichte Verletzungen.
Bild: Aussendepartement EDA
Fenster und Türen sind auch in mehreren Kilometern Entfernung herausgerissen.
Bild: Keystone/dpa
Stunden nach der Explosion rasen Krankenwagen aus dem ganzen Land in die Hauptstadt und transportierten Verletzte ab.
Bild: Keystone/dpa
Rund 6000 Personen werden verletzt, die Spitäler stossen an ihre Kapazitätsgrenzen.
Bild: Keystone/dpa
Ärzte bitten die Bevölkerung um Blutspenden und Generatoren für Strom.
Bild: Keystone/dpa
Die Detonation ist sogar im 200 Kilometer entfernten Zypern zu hören und zu spüren.
Bild: Keystone/dpa
Der Gouverneur von Beirut, Marwan Abbud, bricht am Ort des Geschehens in Tränen aus. «Beirut ist eine verwüstete Stadt», sagt er.
Bild: Keystone/dpa
Die politische Aufarbeitung der Tragödie kommt kaum voran. Auch ein Jahr später warten Angehörige der Opfer auf Antworten, etwa zur Frage, wer verantwortlich ist. Im Juli 2021 demonstrieren Hinterbliebene in Beirut gegen die Regierung.
Bild: AP Photo/Bilal Hussein
Der frühere Ministerpräsdient Najib Mikati (Mitte) wird am 26. Juli 2021 mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Zwei Vorgänger sind an dieser Aufgabe gescheitert.
Bild: EPA/Wael Hamzeh
Die Zerstörung des wichtigsten Hafens trifft den Libanon zu einem Zeitpunkt, als das Land ohnehin schon in einer schweren Wirtschaftskreise steckt.
Bild: Keystone/dpa
Tote und Verletzte nach schwerer Explosion in Beirut
Beirut, ein Jahr nach der Katastrophe: Die Aufräumarbeiten im Hafen kommen nur schleppend voran. Für die Opfer der verheerenden Explosion ist ein Mahnmal errichtet worden.
Bild: EPA/Wael Hamzeh
Eine immense Explosion erschüttert am 4. August 2020 die libanesische Hauptstadt. Mehr als 190 Menschen verlieren ihr Leben.
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Grosse Mengen der hochexplosiven Chemikalie Ammoniumnitrat, die im Hafen gelagert waren, hatten sich entzündet.
Bild: Keystone/dpa
Augenzeugen berichten von einer orangefarbenen Wolke über dem Hafen, wie sie nach der Verpuffung von Nitraten häufig auftritt.
Bild: Getty Images
In den Wohnvierteln nahe des Hafens taumeln verletzte Menschen durch die Strassen. Umgeworfene Autos und Trümmer versperren den Weg.
Bild: Keystone/dpa
«Beirut hat noch nie derartige Zerstörung gesehen, nicht einmal im Bürgerkrieg war es jemals so schlimm», sagt ein Einwohner im Gespräch mit «blue News». Er blieb zum Glück unverletzt.
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Auch die Schweizer Botschaft in Beirut wird durch die Wucht der Detonation schwer beschädigt. Die Schweizer Botschafterin erleidet dabei leichte Verletzungen.
Bild: Aussendepartement EDA
Fenster und Türen sind auch in mehreren Kilometern Entfernung herausgerissen.
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Stunden nach der Explosion rasen Krankenwagen aus dem ganzen Land in die Hauptstadt und transportierten Verletzte ab.
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Rund 6000 Personen werden verletzt, die Spitäler stossen an ihre Kapazitätsgrenzen.
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Die Detonation ist sogar im 200 Kilometer entfernten Zypern zu hören und zu spüren.
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Der Gouverneur von Beirut, Marwan Abbud, bricht am Ort des Geschehens in Tränen aus. «Beirut ist eine verwüstete Stadt», sagt er.
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Die politische Aufarbeitung der Tragödie kommt kaum voran. Auch ein Jahr später warten Angehörige der Opfer auf Antworten, etwa zur Frage, wer verantwortlich ist. Im Juli 2021 demonstrieren Hinterbliebene in Beirut gegen die Regierung.
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Der frühere Ministerpräsdient Najib Mikati (Mitte) wird am 26. Juli 2021 mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. Zwei Vorgänger sind an dieser Aufgabe gescheitert.
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