Schweiz Millennials und Generation Z fürchten Klimawandel noch mehr als Arbeitslosigkeit

sda

2.7.2021 - 03:53

Eisverlust in den Alpen durch den Klimawandel: Die mit Planen abgedeckte Eisgrotte am Gletscherende des Rhonegletschers. (Archivbild).
Eisverlust in den Alpen durch den Klimawandel: Die mit Planen abgedeckte Eisgrotte am Gletscherende des Rhonegletschers. (Archivbild).
Bild: Keystone/Urs Flüeler

Die jungen Schweizerinnen und Schweizer sehen im Klimawandel die grösste Herausforderung für die Menschheit. Sie sorgen sich im weltweiten Vergleich deutlich mehr um dieses Thema als ihre Altersgenossen in anderen Ländern.

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Für zwei von fünf Millennials, junge Menschen im Alter von 27 bis 38 Jahren, ist der Klimawandel die grösste Sorge, wie aus einer Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte hervorgeht. Bei der Generation Z, Jugendliche zwischen 18 und 26 Jahren, sind die Sorgenfalten noch grösser. Für knapp jeden Zweiten ist der Klimawandel das Top-Thema.

Im globalen Vergleich dominiert bei den Millennials das Thema Gesundheitspflege und Krankheitsprävention. Erst an dritter Stelle kommt bei diesen jungen Leuten der Klimawandel. Bei der Generation Z ist der Klimawandel auch global das Top-Thema. Sorgen bereitet beiden Gruppen die Angst vor Arbeitslosigkeit.

Schweizer Millennials haben im Vergleich zu ihren Altersgenossen weltweit weniger Vertrauen in die Wirtschaft. Sie beurteilen die Tätigkeit der Unternehmen gegenüber Gesellschaft und Umwelt kritischer. In den nächsten 12 Monaten sehen sie die wirtschaftliche Situation im Land deutlich skeptischer als in früheren Jahren.



Pandemie in Schweiz weniger einschneidend als anderswo

Die Corona-Pandemie hat für die jüngere Generation in der Schweiz einen weniger grossen Einfluss auf ihre Leben gehabt als anderswo in der Welt. Spiegelbild dieser Feststellung ist die Tatsache, dass auf der anderen Seite die Solidarität untereinander weniger ausgeprägt war, wie aus der Umfrage weiter hervorgeht.

Darüber hinaus klagen mehr Jugendliche in der Schweiz als anderswo darüber, dass ihr Arbeitgeber sich in der Pandemie zu wenig um das psychische Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden gekümmert habe. Sie hätten darüber hinaus auch keine spezifischen Pläne erarbeitet, um ihr Personal bei langfristigen Folgen von Covid-19 zu unterstützen.

In den letzten zehn Jahren, seit Deloitte die Umfrage bei Millennials durchführt, habe sich die Lebensrealität der jungen Generation verändert. An den grundlegenden Werten habe sich jedoch nichts geändert, so Veronica Melian, Deloitte Switzerland Human Capital Leader. Sie hätten ihren Idealismus beibehalten.



Unternehmen könnten Gesellschaft besser unterstützen

Und sie strebten nach wie vor nach einer besseren Welt. Die Jugendlichen seien überzeugt, dass Unternehmen die Gesellschaft noch besser unterstützen könnten und sollten. Die Millennials und die Generation Z seien unverändert stark von Werten getrieben und handlungsorientiert, wie der langjährige Trend in den Umfragen zeige.

Selbst in schwierigen Jahren habe sich die junge Generation stets für einen positiven Wandel in der Gesellschaft eingesetzt. Unternehmen, die diese Vision für eine bessere Zukunft teilten und unterstützten, dürften gestärkt aus der Krise hervorgehen. Die Unternehmen seien gefordert, eine offene Arbeitskultur zu schaffen.

Deloitte hat für Ihre Umfrage 14'600 Millennials und 8200 Jugendliche der Generation Z in 45 Ländern befragt. In der Schweiz waren es 300 Millennials und 100 Personen der Generation Z.