Russisches Kapital SP-Spitze kritisiert Umgang der Schweiz mit «Drecksgeldern»

sda

23.3.2022 - 05:34

Cédric Wermuth (links) und Mattea Meyer (rechts), Co-Präsidenten der SP Schweiz. (Archivbild)
Cédric Wermuth (links) und Mattea Meyer (rechts), Co-Präsidenten der SP Schweiz. (Archivbild)
Bild: Keystone/Christian Beutler

Die Parteispitze der SP fordert vom Bundesrat die Einsetzung einer Taskforce zur Durchleuchtung des Finanzplatzes Schweiz. Dieses müsse prüfen, wo russische Oligarchen ihr Geld versteckt hätten. 

23.3.2022 - 05:34

Die Schweiz muss dafür sorgen, dass sie «nicht alle Drecksgelder aus aller Welt» annehme, sagt die Parteispitze der SP. Die Behörden müssten sich einen Überblick über die russischen Gelder verschaffen, über die Immobilien und Kunstwerke – und diese dann beschlagnahmen. In anderen Ländern seien solche Taskforce-Gruppe bereits im Einsatz, sagten die Co-Präsidenten der SP Schweiz, Mattea Meyer und Cédric Wermuth, in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen. Das bräuchte es auch in der Schweiz.

Die Bundesanwaltschaft, die Finanzmarktaufsicht und die Expertinnen vom Staatssekretariat für internationale Finanzfragen müssten sich einen Überblick über die in der Schweiz lagernden Gelder, über Immobilien und Kunstwerke verschaffen.

Diese Vermögen müssten dann beschlagnahmt werden. Das sei dringlich und liege in der Kompetenz des Bundesrates. Danach müssten Vorkehrungen getroffen werden, damit die Schweiz nicht mehr in eine solche Situation komme, sagte Meyer.

Verbesserungen beim Geldwäscherei-Gesetz

Es brauche Verbesserungen beim Geldwäscherei-Gesetz, beim Embargo-Gesetz und anderswo. Es müsse endlich Schluss sein mit der Haltung «Solange der Rubel rollt, schauen wir weg». Das sei alles andere als neutral.

Aktive Neutralität bedeute nicht, wegzuschauen, sondern Anwältin von Völkerrecht und Menschenrechten zu sein. Die Verantwortung der Schweiz liege an einem anderen Ort. Es sei kein Zufall, dass 80 Prozent des russischen Rohstoffhandels in der Schweiz abgewickelt würden und Oligarchen hier problemlos Aufenthaltsrechte erhielten.

sda