Coronojahr Tests für Schüler und Schülerinnen nach der Pandemie

sda/dor

9.8.2021 - 06:08

Ein Schüler der Wirtschaftsschule KV Zürich arbeitet Maske während des Mathematikunterrichts.  (25. März 2021)
Ein Schüler der Wirtschaftsschule KV Zürich arbeitet Maske während des Mathematikunterrichts.  (25. März 2021)
Bild: Keystone/Christian Beutler

Die Corona-Pandemie hinterlässt bei Schülerinnen und Schülern Spuren. Daher fordert die Lernforscherin Elsbeth Stern von der ETH Zürich Tests, um das Ausmass von schulischen Defiziten bei Kindern festzustellen.

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Durch die Corona-Pandemie haben Schülerinnen und Schüler viel verpasst. In einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» sagt die Professorin für Lehr- und Lernforschung an der ETH Zürich, Elsbeth Stern, voraus, dass es bei vielen Primarschülern dieses Jahr ausgeprägte Leseschwächen geben werde. Dies gehe auf fehlende Lerngelegenheiten und fehlende regelmässige Übung zurück.

Neben dem Lesen werde man die Defizite vor allem auch im Fach Mathematik spüren. Stern plädiert deshalb dafür, dass man nun die Schülerinnen und Schüler auf ihre Fähigkeiten testet, um einen genauen Überblick über das Ausmass der Defizite zu bekommen.

«Ich halte es für unheimlich wichtig, dass man ab jetzt testet, was die Kinder wirklich können, und nicht einfach sagt, die sind nun in der dritten Klasse und hatten schon zwei Schuljahre hinter sich.»



Unterschiede in Klassenzimmern ausgleichen

Lehrpersonen brauchten Messinstrumente um die Defizite zu erkennen und Unterschiede in den Klassenzimmern auszugleichen. Eltern mit höherem Einkommen und besserer Bildung seien eher in der Lage gewesen mit ihren Kindern zu üben. Das bei sozial schwächeren Familien oder Eltern, die die Landessprachen nicht beherrschen, tendenziell wohl weniger der Fall, sagte Stern weiter: «Wie sollten die ihre Kinder unterstützen, selbst wenn sie es wollten?» Darum sei es wichtig, dass man den Lehrpersonen Messinstrumente in die Hand gebe.

Es sei nun besonders wichtig, niederschwellige, kostenfreie Kurse für alle Kinder anzubieten. «Wir müssen die Defizite jetzt aufholen. Wir wollen keine Analphabeten haben, und wir brauchen an den Universitäten Studenten mit solidem Wissen.»