Sexuelle Gewalt Waadt sagt sexueller Belästigung Kampf an

SDA

18.9.2018 - 12:51

Der Kanton Waadt sagt sexueller Belästigung den Kampf an. Eine neue Kampagne richtet sind an Jugendliche in der Ausbildung. (Symbolbild)
Der Kanton Waadt sagt sexueller Belästigung den Kampf an. Eine neue Kampagne richtet sind an Jugendliche in der Ausbildung. (Symbolbild)
Source: Keystone/GAETAN BALLY

Der Kanton Waadt lanciert eine Präventionskampagne gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Im Fokus sind Jugendliche in der Ausbildung, vor allem Lehrlinge.

"In der Schweiz werden ein Drittel der Frauen und jeder zehnte Mann am Arbeitsplatz mit sexueller Belästigung konfrontiert oder sind Zeuge davon, sagte Staatsrätin Jacqueline de Quattro (FDP) am Dienstag vor den Medien in Lausanne. Im Kanton Waadt gibt es zwar keine Statistik. Die Behörden sind sich aber bewusst, dass Lehrlinge besonders exponiert sind.

"Sie sind jung, fürchten sich vor einem Verlust des Arbeitsplatzes und haben Angst, als "Person mit einem Problem" stigmatisiert zu werden", sagte die Waadtländer Bildungsdirektorin Cesla Amarelle (SP). Die Kampagne soll Betroffene ermutigen, Anzeige zu erstatten und Arbeitgeber zur Wachsamkeit aufrufen.

Mit dem Slogan "Nom de code respect. Pour toutes et tous" ("Codename Respekt. Für alle.") will die Regierung das Bewusstsein der Jugendlichen für das Problem schärfen. Bis Anfang Oktober werden 30'000 Flugblätter verteilt und knapp 800 Plakate in den Bussen und Bahnen des Kantons aufgehängt.

Die Kampagne erinnert daran, dass Belästigung strafbar ist. Auf den Flyern und Plakaten sind verschiedene Stellen aufgeführt, die Opfer oder Zeugen sexueller Belästigung kontaktieren können.

De Quattro wies darauf hin, dass in der Schweiz zwar mehr als 80 Prozent der Belästigungsklagen abgewiesen werden. Er sei aber besser solchen Verbrechen vorzubeugen als diese erdulden, sagte die FDP-Staatsrätin.

Amarelle wies darauf hin, dass das Bildungsdepartement einem Unternehmen in Fällen von sexueller Belästigung die Lehrerlaubnis entziehen könne. Dies sei schon ein paar Mal geschehen, besonders in diesem Jahr, sagte die SP-Politikerin, ohne weiter ins Detail zu gehen.

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