SwissCovid App Zustimmung zu SwissCovid schwindet

tsch/tpfi

12.7.2020

In der Schweiz gibt es laut dem Bund gegen 6,4 Millionen Handys, die mit der App kompatibel sind. (Symbolbild)
In der Schweiz gibt es laut dem Bund gegen 6,4 Millionen Handys, die mit der App kompatibel sind. (Symbolbild)
Bild: Keystone/Gaetan Bally 

Die Anti-Corona-App der Schweiz ist Ende Juni mit starken Downloadzahlen gestartet. Inzwischen ist das Interesse an der Swiss-Covid-App jedoch stark abgeflaut.

Nach knapp drei Monaten Planung und Entwicklung steht die Swiss-Covid-App seit dem 25. Juni zum Download bereit. Sie warnt Benutzer, falls diese engen Kontakt mit einer mit dem Coronavirus infizierten Person hatten.

Die Schweizer Corona-Warn-App zählte Anfang Juli bereits über eine Millionen Nutzer. Bis 7. Juli wurde die App rund 1,75 Millionen Mal heruntergeladen, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilte.

Seitdem stagniert die Zahl aktiver Nutzer jedoch bei knapp über einer Millionen Nutzer, wie der «Blick» schreibt. Das sei zwar an sich gut, sagte Stefan Kuster (42) vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag. «Aber wir können das noch besser.»

Die SwissCovid App verlor in der vergangenen Woche kontinuierlich aktive Nutzer. Nach einem Höchststand von 1'019'830 aktiven Apps am Montag, waren es am Samstag noch 959'81.

Das offizielle Ziel, rund 60 Prozent der Schweizer zur Nutzung der Corona-Warn-App zu bewegen, scheint derzeit eher unrealistisch. Das Forschungsinstitut Sotomo führte Ende April im Auftrag des BAG eine Umfrage zur Nutzung der App durch, so der «Blick». 59 Prozent der Befragten gaben an, sie würden sich die App wahrscheinlich herunter­laden. Seitdem nimmt die Zustimmung aber kontinuier­lich ab. Michael Hermann (48), Leiter von Sotomo: «Je konkreter das Projekt wurde, je näher der App-Start kam, desto geringer wurde die Bereitschaft zum Download.» Weitere Umfragen im Mai und Juni hätten diesen Trend bereits angedeutet.



Je länger man in der Öffentlichkeit über die App diskutiert habe, desto eher habe sich die ­irreführende Ansicht verbreitet, die App schränke unsere Freiheiten ein. «Gleichzeitig haben wir die akute Corona-Phase hinter uns. Viele Menschen sehen die Notwendigkeit einer solchen App nicht mehr», vermutet Hermann.

Die App dient als Hilfsmittel für die die klassische Kontaktverfolgung (Contact Tracing). Die App soll helfen, Infektionsketten zu unterbrechen. Der Bundesrat hat die entsprechende Verordnung verabschiedet. Die freiwillige und kostenlose Anwendung ist in neun Sprachen verfügbar.

Zurück zur Startseite