In Österreich pflückte ein Ehepaar Bärlauch. Dabei kam es zu einer folgenschweren Verwechslung. Statt Bärlauch landete eine hochgiftige Pflanze im Suppentopf.
Das Paar wurde stabil ins Spital eingeliefert, verstarb dort aber wenige Tage später.
blue News beantwortet die wichtigsten Fragen und erklärt, wie man Bärlauch von seinen hochgiftigen Doppelgängern unterscheiden kann.
Unterschiede bei Blattformen und Gerüchen
Unterscheiden lassen sich die Blätter durch verschiedene, kleine Merkmale. So treiben die Blätter des Bärlauchs einzeln aus dem Boden, es gibt einen klar erkennbaren, dünnen Stiel und die Blattform ist elliptisch.
Herbstzeitlosen-Blätter hingegen sitzen direkt am Stiel und haben eine lanzettförmige Blattform. Ausserdem weisen sie direkt nach dem Pflücken keinen charakteristischen Knoblauchgeruch auf.
Maiglöckchen-Blätter umschlingen den Stil. Die Blätter haben eine glänzende Blattunterseite und riechen direkt nach dem Pflücken ebenfalls nicht.
Beide Pflanzen sehen dem Bärlauch zum Verwechseln ähnlich, sind jedoch hochgiftig. Die Blätter des Maiglöckchens enthalten viele Giftstoffe. Diese lösen Schwindel, Durchfall, ein beengendes Gefühl in der Brust oder gar Herzrhythmusstörungen aus. Schwere Fälle gibt es hier aber selten.
Genaue Kontrolle unabdingbar
Anders bei Vergiftungen mit Herbstzeitlosen. Das Gift in den Blättern kann schon in geringen Mengen zu Störungen bei der Atmung führen. Beim Verzehr drohen Übelkeit, Benommenheit, Durchfall, erhöhter Puls, Krämpfe und Schweissausbrüche – und oft endet eine Vergiftung auch tödlich.
Das Toxikologische Institut rät, jedes Blatt einzeln zu kontrollieren und beim Pflücken den Waldrand zu meiden, da dort häufiger Herbstzeitlosen zu finden seien. Ausserdem sollen die Blätter direkt bestimmt werden. Sind die Blätter gepflückt, ähneln sie sich noch mehr.