Schweigen nach 20 Jahren gebrochen Niederländer gesteht Mord an Schülerin auf Karibikinsel Aruba

dpa

19.10.2023 - 06:18

Beth Holloway, die Mutter von Natalee, in Birmingham vor den Medien – in Begleitung ihres Sohnes Matt Holloway. (18. Oktober 2023)
Beth Holloway, die Mutter von Natalee, in Birmingham vor den Medien – in Begleitung ihres Sohnes Matt Holloway. (18. Oktober 2023)
Bild: Keystone/AP Photo/ Butch Dill 

Seit Jahren galt der Niederländer Joran van der S. als Hauptverdächtiger. Nun hat er gestanden, die junge Amerikanerin Natalee Holloway nach einem Flirt brutal getötet zu haben.

19.10.2023 - 06:18

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Das Rätsel um das Verschwinden der Amerikanerin Natalee Holloway im Jahr 2005 auf der Karibikinsel Aruba scheint gelöst zu sein.
  • Der Hauptverdächtige hat zugegeben, die junge Frau aus dem US-Bundesstaat Alabama an einem Strand getötet und anschliessend im Meer versenkt zu haben.
  • Natalee Holloway war vor 18 Jahren während eines Aruba-Ferien mit Klassenkameraden anlässlich ihres Highschool-Abschlusses verschwunden.
  • Zuletzt wurde sie am 30. Mai 2005 gesehen, als sie mit van der S., einem auf Aruba aufgewachsenen niederländischen Staatsbürger und Schüler einer internationalen Schule, eine Bar verliess.

Seit fast 20 Jahren macht der Fall international immer neue Schlagzeilen, nun scheint das Rätsel um das Verschwinden der Amerikanerin Natalee Holloway auf der niederländischen Karibikinsel Aruba gelöst: Der Hauptverdächtige hat zugegeben, die junge Frau aus dem US-Bundesstaat Alabama an einem Strand getötet und anschliessend im Meer versenkt zu haben.

Er gestand, obwohl er nicht wegen Mordes angeklagt war, sondern weil er später Holloways verzweifelte Mutter erpresst hatte. Er hoffe, dass sein Geständnis einen Abschluss bringe, sagte der gefesselte und eine orangefarbenen Gefängniskluft tragende Joran van der S. am Mittwoch (Ortszeit) vor einem Bundesgericht in Alabama. Er wolle sich bei der Familie Holloway sowie seiner eigenen Familie entschuldigen, so der 36-Jährige. «Ich bin nicht mehr der Mensch, der ich damals war.»

Sie hatte ihn abgewiesen

Aus Gerichtsdokumenten geht hervor, dass van der S. aussagte, er und Holloway hätten am Strand gelegen und sich geküsst. Die junge Frau habe ihn dann jedoch abgewiesen. Weil er nicht aufgehört habe, sie zu berühren, habe sie ihm mit dem Knie zwischen die Beine getreten.

Daraufhin sei er aufgestanden und habe die am Boden liegende Frau «extrem hart» ins Gesicht getreten. Durch die Wucht sei sie bewusstlos oder bereits tot gewesen, sagte van der S. Er habe dann einen in der Nähe liegenden Betonklotz genommen und ihr damit ins Gesicht geschlagen. Schliesslich habe er ihren Körper ins Meer gezogen, bis er im knietiefen Wasser schwamm, und ihn in Richtung offenes Meer gestossen.

Natalee Holloway war vor 18 Jahren während eines Aruba-Urlaubs mit Klassenkameraden anlässlich ihres Highschool-Abschlusses verschwunden. Zuletzt wurde sie am 30. Mai 2005 gesehen, als sie mit van der S., einem auf Aruba aufgewachsenen niederländischen Staatsbürger und Schüler einer internationalen Schule, eine Bar verliess. Er wurde im Zusammenhang mit dem Verschwinden befragt, aber nie strafrechtlich verfolgt. Ein Richter erklärte Holloway später für tot, ihre Leiche wurde aber nie gefunden.

dpa