Die Erde schwitzt 2019 kratzt am Hitzerekord – und Besserung ist nicht in Sicht 

dpa / tmxh

27.12.2019

2019 wird wohl das zweitheisseste Jahr seit den Aufzeichnungen werden (Symbolbild).
2019 wird wohl das zweitheisseste Jahr seit den Aufzeichnungen werden (Symbolbild).
Julian Stratenschulte/dpa/dpa-tmn

Der Klimawandel hält an: 2019 dürfte das zweitheisseste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen sein, und die Aussichten für 2020 klingen sogar noch schlechter. Die Schweiz erlebte einen der heissesten Sommer überhaupt.

Auf den globalen Karten, Statistiken und Grafiken der US-Wetterbehörde NOAA dominierte auch in diesem Jahr wieder die Farbe Rot: heiss, heisser, rekordheiss. «Der Planet Erde schwitzt weiterhin in unerbittlicher Hitze», schreibt die Behörde.

Einzelne Monate des Jahres 2019 waren heisser als je zuvor seit Beginn der NOAA-Aufzeichnungen 1880, insgesamt wird das Jahr wohl als zweitheissestes in diese Statistik eingehen, hinter 2016.

Wärmer als im Durchschnitt

Von Januar bis November lag die durchschnittliche Temperatur über den Land- und Ozeanflächen unseres Planeten nach NOAA-Angaben um 0,94 Grad Celsius über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts von 14,1 Grad. Am Rekordjahr 2016 schrammte wir in diesem Zeitraum nur ganz knapp vorbei. Unter den zehn heissesten Jahren seit Beginn der Aufzeichnungen finden sich zudem 2015, 2017, 2018, 2014, 2010 und 2013.



Fast überall auf der Welt war es 2019 wärmer als im Durchschnitt. Besonders stark bemerkbar machte sich das in Alaska, dem Nordwesten Kanadas, Zentralrussland sowie im südlichen Afrika, Madagaskar, Australien und Asien.

Kühler als im Durchschnitt war es nur in Teilen der USA und im Süden Kanadas, allerdings nicht rekordkalt. 

Schweizer Klimabilanz

Derweil wird auch in der Schweiz das Klima des ausgehenden Jahres bilanziert. Und hier zeigt sich ein ähnliches Bild: Laut Meteoschweiz war 2019 mit einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 6,5 Grad Celsius landesweit das fünftwärmste Jahr seit Messbeginn 1864.

Zehn Monate des ausklingenden Jahres erwiesen sich als wärmer als die zwischen 1981 und 2010 gemessene Norm. In den meisten Gebieten wurden zwischen 0,8 und 1,2 Grad Celsius mehr gemessen.

Die Schweizer Klimabilanz 2019 im Überblick.
Die Schweizer Klimabilanz 2019 im Überblick.
Meteoschweiz

Der Sommer 2019 war der drittwärmste seit Messbeginn – die extrem warmen Sommer sind laut Meteoschweiz «in den letzten paar Jahren zum Standard geworden». Dank der zahlreichen Sonnenstunden gehört das ausgehende Jahr zu den zehn sonnenreichsten seit Messbeginn.

Auf der Alpensüdseite zeigte sich auch der Winter 2018/19 als zweitmildester überhaupt. Als unterdurchschnittlich warm erwiesen sich indes der Januar und der Mai.

So trifft der Klimawandel die Schweizer Städte

Keine Besserung in Sicht

Mit Blick auf anhaltende weltweite Trends,  sind die Forscher aus den USA besorgt. Dazu zählen die geringe Ausbreitung der Eisdecke in Arktis und Antarktis, extreme Wetterereignisse wie Dürren oder Wirbelstürme sowie der hohe Ausstoss von Treibhausgasen wie Kohlendioxid (CO2).



Auch die Aussichten für 2020 verheissen keine Besserung: Nach Einschätzung von Wissenschaftlern dürfte Ende nächsten Jahres das Klimaphänomen El Niño wieder in der Pazifikregion auftreten. Dieses alle paar Jahre in unregelmässigen Abständen auftretende Phänomen geht mit wärmeren Wassertemperaturen im tropischen Pazifik einher.

In der Folge verschieben sich aufgrund von veränderten Luft- und Meeresströmungen weltweit Wetterbedingungen. Als wichtigstes Phänomen natürlicher Klimaschwankungen kann El Niño etwa Überflutungen in Südamerika auslösen, Dürren in Australien und Missernten in Indien.

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