Nach einer Attacke auf ein Arrestzentrum für Migranten in der im Nordwesten der USA gelegenen Stadt Tacoma haben Polizisten den bewaffneten Angreifer erschossen. Der 69-Jährige habe ein Auto in Brand gesetzt und versucht, einen grossen Propanbehälter anzuzünden.
Das teilte die örtliche Polizei mit. Die zum Tatort gerufenen Polizisten erschossen den Mann. Neben einem Gewehr hatte er nach Angaben der Polizei auch Brandfackeln und einen Rucksack bei sich.
Der mutmassliche Täter war im vergangenen Jahr wegen Widerstands gegen einen Polizeibeamten während eines Protests vor demselben Arrestzentrum verurteilt worden. Die Polizisten blieben bei dem Einsatz am Samstag unverletzt.
Das Unternehmen GEO Group, welches das Arrestzentrum in Tacoma im Auftrag des US-Ministeriums für Innere Sicherheit betreibt, erklärte, die Berichte über Überbelegung und die Internierung von unbegleiteten Minderjährigen in anderen Arrestzentren habe ihr Personal in Gefahr gebracht.
«Die unerhörten und gegenstandslosen Vorwürfe, die gegen unsere Einrichtungen erhoben wurden, haben zu deplatzierten Aggressionen und einem gefährlichen Umfeld für unsere Angestellten geführt», teilte die Firma mit. Der Polizei dankte die Firma für ihr schnelles Handeln während des Anschlags. Dieses habe «unschuldige Leben» geschützt.
Migrationsfragen bestimmen in den USA seit Monaten die politische Debatte. In vielen US-Städten gingen am Freitag und Samstag Menschen gegen für diesen Sonntag geplante Grossrazzien gegen nicht registrierte Einwanderer auf die Strasse.
Erwartet werden Durchsuchungen der Einwanderungsbehörde ICE in mindestens zehn US-Grossstädten. Geplant war die Festnahme von rund 2000 nicht registrierten Migranten. Das Ausmass der Razzien dürfte deutlich kleiner ausfallen als zunächst von Trump angekündigt. Er hatte im Juni von «Millionen» bevorstehender Abschiebungen gesprochen.
Zahlreiche Menschen fürchten trotzdem, zur Zielscheibe zu werden. US-Medien hatten berichtet, dass sich die ICE nicht nur auf die Festnahme von Migranten vorbereitet, deren Abschiebung bereits gerichtlich angeordnet wurde. Sie könnten demnach auch Familien treffen, die seit vielen Jahren in den USA leben, Betriebe und Eigentum haben und deren Kinder in den USA geboren wurden.
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