Ohne LokführerAustralier lassen Güterzug mit 268 Waggons absichtlich entgleisen
uri
7.11.2018
Ganze 92 Kilometer ist ein Güterzug mit 268 Wagons führerlos in Westaustralien unterwegs – dann entschliesst sich die Eigentümerfirma, ihn entgleisen zu lassen.
Der mit Eisenerz beladene, rund zwei Kilometer lange Güterzug setzte sich nach einem unplanmässigen Stopp am Montag im australischen Bundesstaat Western Australia von selbst in Bewegung, nachdem der Lokführer ausgestiegen war. Die Lok konnte erst 92 Kilometer später gestoppt werden, indem man sie bei einer Geschwindigkeit von 110 km/h entgleisen liess.
Wie der «Guardian» berichtet, hatte der Lokführer, der alleine arbeitete – den Zug des Rohstoffkonzerns BHP am 5. November 2018 um 4:40 Uhr auf freier Strecke angehalten. Er sei ausgestiegen, weil er einen Wagon kontrollieren wollte. In diesem Moment habe sich der Güterzug wieder in Bewegung gesetzt.
Täglich 40 Millionen Franken Verlust
50 Minuten später und 92 Kilometer weiter leitete die Leitstelle im rund 1500 Kilometer entfernten Perth dann eine Entgleisung ein: Der Zug sprang bei einer Geschwindigkeit von 110 km/h nahe des Orts Turner aus den Schienen.
Verletzt wurde bei der Aktion niemand, doch neben der Eisenbahn wurden etwa eineinhalb Kilometer Gleise beschädigt. BHP wollte zuletzt nicht über die Gründe der Geisterfahrt spekulieren. Eine Sprecherin sagte, man arbeite mit den Behörden zusammen, um den Fall zu untersuchen. Insgesamt 130 Personen werden bei der folgenden Bergung eingesetzt.
BHP erklärte, auch wenn die Zugstrecke gesperrt sei, könne man derzeit über ein Lager in Port Headland Eisenerz wie zugesichert ausliefern. Ein Insider im Bergbaugeschäft sagte gegenüber der «The Sunday Times», er rechne damit, dass dem Unternehmen während der Sperrung der Strecke täglich ein Verlust von 55 Millionen Australischen Dollar (40 Millionen Franken) entstehe.
Apropos – hier noch die schnellsten Züge der Welt:
Bis heute der schnellste Zug der Welt: Am 21. April 2015 erreichte ein japanischer Maglev der Serie L0 auf der Yamanashi-Teststrecke eine Spitzengeschwindigkeit von 603 km/h.
Bild: Keystone
Auf einer regulären Bahnstrecke bisher schnellster Zug ist der französische TGV V150. Er erreichte am 3. April 2007 zwischen Baudrecourt und Paris 574,8 km/h.
Bild: Keystone
Der schnellste in Deutschland entwickelte Zug ist der Transrapid 08. Die Magnetschwebebahn schaffte zwischen dem Flughafen Schanghai und dem Zentrum der Stadt 501 km/h.
Bild: Keystone
Gross im Kommen sind chinesische Schnellzüge. Ein Zug der Baureihe CRH380BL (links) erreichte auf einer Rekordfahrt im Jahr 2010 487,3 km/h. Ein Serienzug der Reihe CRH380A schaffte am 3. Dezember 2010 zwischen Shanghai und Hangzhou 486,1 km/h.
Bild: Keystone
Der schnellste Zug Südkoreas ist der HEMU-430X. Er schaffte am 31. März 2013 421,4 km/h.
Bild: Keystone
Vor 30 Jahren, am 1. Mai 1988 raste der deutsche Versuchszug ICE V zwischen Würzburg und Fulda mit 406 km/h an die Spitze aller Züge. Bereits zwei Jahre später wurde der Weltrekord von einem französischen TGV eingestellt.
Bild: Marc Voß/CC BY-SA 3.0
Spaniens schnellster Zug ist ein AVE S-103. Das Modell schaffte am 16. Juli 2006 auf einer regulären Strecke zwischen Madrid und Lleida 403,7 km/h.
Bild: Keystone
Ein Zug der italienischen Modellreihe ETR 400 «Frecciarossa» (im Bild ein Vorgängermodell) erreichte am 30. November 2015 zwischen Mailand und Turin 390,7 km/h.
Weitere Zeugenaussagen zur Gewalttat bei Neuschwanstein
Nach dem gewaltsamen Tod einer 21-Jährigen in der Nähe des Schlosses Neuschwanstein hat die Polizei kaum noch Zweifel am Ablauf der Tat. Nun haben auch zwei Touristen, die sich in der Nähe befanden, als Zeugen ausgesagt.
28.06.2023
Vermisst: U-Boot mit fünf Touristen auf dem Weg zur «Titanic»
Das Tauchboot wird rund 1.400 Kilometer östlich von Cape Cod in einer Wassertiefe von etwa 4.000 Metern vermutet. US-amerikanische und kanadische Rettungskräfte beteiligen sich an der Suche.
20.06.2023
Mord im Schwangau? Polizei ermittelt wegen Tötungsdelikts
Nach Angaben der Polizei im Kempten steht ein 30-jähriger US-Amerikaner im Verdacht, am Mittwoch zwei Frauen einen Abhang hinuntergestossen zu haben, 50 Meter in die Tiefe. Eine der Touristinnen starb im Spital, die andere überlebte.
16.06.2023
Weitere Zeugenaussagen zur Gewalttat bei Neuschwanstein
Vermisst: U-Boot mit fünf Touristen auf dem Weg zur «Titanic»
Mord im Schwangau? Polizei ermittelt wegen Tötungsdelikts