Bis spätestens 28. April 2020 soll das letzte Teil am gigantischen Neubau der Autobahnbrücke in Genua gesetzt sein.
Die alte Morandi-Brücke war im August 2018 eingestürzt. 43 Menschen kamen dabei ums Leben.
Zahlreiche Fahrzeuge wurden mit ihren Insassen in die Tiefe gerissen. Ein grüner Lastwagen aber stand wie ein Mahnmal noch lange kurz vor der Abbruchstelle.
Zehn Monate nach dem verheerenden Einsturz der Autobahnbrücke in Genua wurden die beiden noch stehenden Pylone gesprengt.
Das neue Viadukt hat der Stararchitekt Renzo Piano entworfen, der aus Genua stammt. Es solle einem «Schiff, das das Tal durchfährt» ähneln, sagte Piano. «Es ist die richtige Idee, Genua ist eine Stadt des Meeres.»
Im April 2020 erneut eine Strassenbrücke eingestürzt, zwischen Ligurien und der Toskana. Weil die Brücke wegen der Coronakrise kaum befahren war, sei niemand schwer verletzt worden.
Bis spätestens 28. April 2020 soll das letzte Teil am gigantischen Neubau der Autobahnbrücke in Genua gesetzt sein.
Die alte Morandi-Brücke war im August 2018 eingestürzt. 43 Menschen kamen dabei ums Leben.
Zahlreiche Fahrzeuge wurden mit ihren Insassen in die Tiefe gerissen. Ein grüner Lastwagen aber stand wie ein Mahnmal noch lange kurz vor der Abbruchstelle.
Zehn Monate nach dem verheerenden Einsturz der Autobahnbrücke in Genua wurden die beiden noch stehenden Pylone gesprengt.
Das neue Viadukt hat der Stararchitekt Renzo Piano entworfen, der aus Genua stammt. Es solle einem «Schiff, das das Tal durchfährt» ähneln, sagte Piano. «Es ist die richtige Idee, Genua ist eine Stadt des Meeres.»
Im April 2020 erneut eine Strassenbrücke eingestürzt, zwischen Ligurien und der Toskana. Weil die Brücke wegen der Coronakrise kaum befahren war, sei niemand schwer verletzt worden.
Italien steht wegen Corona still. Firmen und Industrie sind geschlossen. In Genua aber wird trotz Virus am Aufbau der eingestürzten Morandi-Brücke gearbeitet. Nun steht ein Meilenstein zur Wiedereröffnung bevor. Taugt die Brücke als Symbol für eine Auferstehung in schweren Zeiten?
Es gibt derzeit nicht viele gute Nachrichten aus Italien. Das Sterben in Krankenhäusern, katastrophale wirtschaftliche Aussichten in der Corona-Krise: Unsicherheit, Angst um die Zukunft und auch immer mehr Wut machen sich unter den Menschen breit.
Der Tourismus, von dem ein grosser Teil des Landes lebt, ist am Boden. Die schlechten Aussichten auf das, was nach dem gesundheitlichen Notstand noch alles kommen könnte, demoralisieren das Land. Doch es gibt einen Lichtblick, der ein Symbol für die «Wiederauferstehung» sein soll.
In Genua wird dieser Tage die Struktur für die neue Autobahnbrücke fertig. Das Morandi-Viadukt war im August vor zwei Jahren eingestürzt, 43 Menschen stürzten in die Tiefe und verloren ihr Leben. Bis spätestens 28. April soll das letzte Teil für die gigantische Struktur in die Höhe gehievt werden, sagte Bauunternehmer Pietro Salini, dessen Konzern die Arbeiten zusammen mit dem Industrieriesen Fincantieri durchführt.
Eröffnung im Sommer geplant
Danach müssen noch Fahrbahnen, Beleuchtung, Abwassersysteme, Fahrbahnleitsysteme oben auf der Brücke fertig gemacht werden, die der Stararchitekt Renzo Piano entworfen hat. «Ende Juni, Anfang Juli könnte die Brücke eröffnet werden», kündigte Genuas Bürgermeister Marco Bucci an. Er sprach von einem «Geist des Aufbruchs». «Es wird ein Beispiel für ganz Italien sein, nicht nur für Genua.»
Ungeachtet der Corona-Krise, in der rund 60 Millionen Menschen seit sieben Wochen zuhause in Quarantäne bleiben müssen, gingen die Arbeiten an der Megabaustelle weiter. «Der Rest des Landes steht still, hier ist es anders. Alles ging weiter, wir arbeiten Tag und Nacht sieben Tage die Woche», erklärte Bauunternehmer Salini. «Die Brücke ist ein Lauf gegen die Zeit, gegen hässliche Zeiten.» Es sei ein riesiger Erfolg für das Land, wenn die Brücke bis Juli fertig sei.
Schäden waren lange bekannt
Der Einsturz hatte das ganze Land geschockt und ein nationales Trauma ausgelöst. Denn Genua steht für die marode Infrastruktur in ganz Italien. Fehlende Instandhaltung, bröselnde Strassen und Brücken. Dem Autobahnbetreiber Autostrade per l'Italia soll schon lange vor dem Einsturz bekannt gewesen sein, dass es Schäden an der Brücke gab.
Bei der Staatsanwaltschaft läuft ein Mammutverfahren gegen mehr als 70 Verdächtige. Zu den Beschuldigten gehört auch das Unternehmen selbst – und zu den Vorwürfen gehört unter anderem mehrfache fahrlässige Tötung. Doch bis ein erstes Urteil gesprochen werde, könnte es bis 2022 dauern, hatte der leitende Staatsanwalt Francesco Cozzi angekündigt.
Die mitregierende Fünf-Sterne-Bewegung hatte nach dem Einsturz vollmundig erklärt, dem Autobahnbetreiber – der von der Familie Benetton kontrolliert wird – werde die Konzession entzogen. Bisher ist in der Sache aber vor allem öffentlich gestritten worden.
Nicht alle sind glücklich
Nicht alle erfüllt die neue Brücke mit Freude. «Zu sehen, wie die neue Brücke entsteht, ist nichts, das uns glücklich macht», sagte Egle Possetti vom Verband der Opfer der Morandi-Brücke. «Es erfüllt uns mit Qualen, denn sie hätte so gebaut werden können, bevor sie zusammenbrach.»
Ein neuer Brückeneinsturz hat den Menschen erneut eindrücklich klar gemacht, dass es um die Infrastruktur in Italien nicht gut bestellt ist. Zwischen La Spezia und Massa Carrara brach Anfang April eine komplette Brücke einer Staatsstrasse ein. Es ist vor allem der Corona-Pandemie zu verdanken, dass nur wenige Menschen verletzt wurden: Denn wegen der Ausgangssperren waren kaum Autos auf der normal stark befahrenen Strasse unterwegs.
Der Einsturz der Morandi-Brücke
Autobahnbrücke stürzt bei Genua ein - viele Tote
Satellitenaufnahme der eingestürzten Morandi-Brücke in Genua.
Aus Sicherheitsgründen haben Feuerwehrleute in Genua ihre Arbeit unter einem der beiden Brückenreste vorläufig eingestellt.
Der Rumpf, der über evakuierten Wohnhäusern verläuft, mache Geräusche, die sich von denen in den vergangenen Tagen unterschieden, sagte Feuerwehr-Sprecher Luca Cari am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
Die Bewohner der Häuser dürften deshalb von nun an keine persönlichen Gegenstände mehr aus ihren Wohnungen holen.
Einem Medienbericht zufolge war bereits im Februar bekannt, dass die Seile der Morandi-Brücke von Rost befallen waren.
Der Ingenieur, der die eingestürzte Brücke in Genua entworfen hat, hatte bereits 1979 vor den Gefahren der Korrosion gewarnt. Die nach ihm benannte Brücke müsse beständig gewartet werden, schrieb Riccardo Morandi in einem Bericht, aus dem der Fernsehsender RAI am Sonntag Auszüge veröffentlichte.
Bei dem Einsturz einer Autobahnbrücke im italienischen Genua sind nach offiziellen Angaben mindestens 43 Menschen ums Leben gekommen.
Ohne Vorwarnung stürzte die vierspurige Brück ein. Ein Lkw kommt nur wenige Meter vor dem Abgrund zum Stehen.
Ein 200 Meter langer Teil der Ponte Morandi war in sich zusammengefallen.
Zahlreiche Autos und einige Lastwagen stürzten in die Tiefe.
Ansa meldete, eine Person sei lebend aus dem Schutt der Brücke gerettet worden.
Die Person sei per Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen worden.
Die Feuerwehr sagte der Nachrichtenagentur AP zunächst, es gebe Bedenken wegen möglicherweise beschädigter Gasleitungen.
Die Polizei twitterte, der Einsturz habe sich während eines plötzlichen Sturms ereignet.
Verkehrsminister Danilo Toninelli sprach auf Twitter von einer «entsetzlichen Tragödie».
Innenminister Matteo Salvini dankte den rund 200 Feuerwehrkräften, die wegen des Einsturzes im Einsatz seien.
Die Behörden vermuteten nach ersten Angaben von Ansa, dass der Einsturz der Ponte Morandi durch strukturelle Schwächen am Bau ausgelöst worden sein könnte.
Über die 1967 eingeweihte Brücke führt die Autobahn A10.
Die Brücke ist knapp 90 Meter hoch und etwas über einen Kilometer lang.
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