Der einflussreiche Sänger und Grammy-Gewinner Dr. John («Right Place, Wrong Time») ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Der Pianist aus New Orleans sei am frühen Donnerstag an einem Herzinfarkt gestorben, teilte seine Familie über den Twitter-Account Dr. Johns mit.
Der Sänger, der es in die Rock and Roll Hall of Fame schaffte, wurde für seine Mischung auf verschiedenen Musikstilen wie Blues, Pop, Jazz oder Rock bekannt. In seiner jahrzehntelangen Karriere gewann er mit seinem einzigartigen Stil insgesamt sechs Grammys.
Er habe eine einzigartige Musik kreiert, die seine Heimatstadt New Orleans in ihrem Kern trage, so wie er sie immer in seinem Herzen getragen habe, schreibt die Familie. Details zur Beerdigung Dr. Johns, der mit bürgerlichem Namen Malcolm John Rebennack hiess, würden bald bekanntgegeben.
Der Musiker mit der rauen Stimme war ein gern gesehener Gast bei Jazzfestivals in aller Welt. Er trat auch mehrere Male an Schweizer Festivals auf, darunter am Montreux Jazz Festival, an der Baloise Session in Basel und am Luzerner Blue Balls Festival.
Von Voodoo fasziniert
Seine Musik wird als eine Mischung aus verschiedenen musikalischen Stilen beschrieben, darunter R'n'B, Blues und Rock. Voodoo und okkulte Mystik faszinierten ihn. Seine gruseliges Debüt «Gris-Gris» kombinierte R'n'B mit psychedelischem Rock und erschreckte Hörer mit unheimlichen Andeutungen von ausserweltlicher Magie. Sein Song «Right Place, Wrong Time» schaffte es unter die besten zehn in den Charts.
Als Teenager spielte Dr. John Gitarre und Keyboard in einer Reihe von Bands und machte das legendäre Studio Cosimo Matassa zu seiner zweiten Heimat. Nachdem er die Highschool verlassen hatte, widmete er sich ausschliesslich der Musik. Drogen und Kleinkriminalität waren ihm vertraut, sein Leben war rasant. Er spielte in Stripclubs, Auditorien und Raststätten. Als junger Mann sass er ihm Gefängnis. Bei einem Vorfall mit einer Schusswaffe 1961 in Jacksonville, Florida, verlor er seinen linken Ringfinger.
Auftritte mit grossen Künstlern
Er spielte mit seiner Band The Grateful Dead in Martin Scorceses Dokumentation «The Last Waltz», jammte auf dem Rolling-Stones-Album «Exile on Main Street» und arbeite mit vielen anderen Künstlern zusammen, darunter Earl King, Van Morrison und James Booker.
Seit Ende 2017 wurde er nicht mehr häufig in der Öffentlichkeit gesehen. Damals sagte er einige Auftritte ab. Seine Pressesprecherin Karen Beninato hatte im vergangenen Jahr in einem Interview gesagt, er ruhe sich in seinem Haus in New Orleans aus. Die Familie dankte allen, «die seine einzigartige musikalische Reise begleitet» hatten, und bat um Privatsphäre.
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