«Ich bin ein bisschen müde» Brite joggt 16'000 km von Südafrika nach Tunesien

tgab

7.4.2024

Extremsportler Russ Cook läuft auf den letzten 50 Kilometern seiner Afrika-Durchquerung von Süd nach Nord, begleitet von Fans.
Extremsportler Russ Cook läuft auf den letzten 50 Kilometern seiner Afrika-Durchquerung von Süd nach Nord, begleitet von Fans.
Hasan Mrad/IMAGO/ZUMA Wire

Ein 27-jähriger Brite hat einen neuen Extremsport-Rekord aufgestellt. Er durchquerte als erster Mensch gesamt Afrika von Süden nach Norden. Auf der letzten Etappe wurde er von seinen Fans begleitet und angefeuert.

tgab

7.4.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein Brite hat als vermutlich erster Mensch Afrika zu Fuss von Süd nach Nord durchquert.
  • Der Extremsportler benötigte für seinen Gewaltmarsch 352 Tage.
  • Seine Aktion hat er auf X dokumentiert.
  • Auf der letzten Etappe wurde er von Fans begleitet.

Nach mehr als 16'000 Kilometern in 352 Tagen durch 16 Länder hat der Brite Russ Cook die Mammutaufgabe gemeistert, ganz Afrika der Länge nach zu durchjoggen. Der 27-jährige Ausdauersportler überquerte am Sonntagnachmittag die Ziellinie in Tunesien.

Vermutlich ist er der erste Mensch, der Afrika von Süden nach Norden zu Fuss durchquert hat. Dabei lief er durch Regenwälder, über Gebirgsketten und durchquerte die Sahara. Zwischen seinem Start am 22. April 2023 am südlichsten Punkt Südafrikas, Kap Agulhas, und der Überquerung der Ziellinie am nördlichsten Punkt Tunesiens, Ras Angela, hat Cook die Distanz von etwa 376 Marathons zurückgelegt.

Seine Leistung ist angesichts mehrerer Rückschläge umso erstaunlicher, darunter ein Raubüberfall mit vorgehaltener Waffe in Angola, die Festnahme durch Männer mit Macheten in der Republik Kongo sowie Visa-Komplikationen bei der Einreise in Algerien.

Mit starken Schmerzmitteln weitergemacht

Am 200. Tag reduzierte Cook auf Anraten seiner Ärzte in Nigeria seine tägliche Kilometerzahl. «Ich habe ein paar Tage gebraucht, um ein paar Scans zu machen. Keine Knochenschäden, also dachte ich mir, ich sollte mit dem Herumtollen wie ein kleines Wiesel aufhören und mir die stärksten verfügbaren Schmerzmittel besorgen», sagte er damals.

Mit seiner Aktion hat Cook knapp 700'000 Franken für wohltätige Zwecke gesammelt. Das Geld geht unter anderem an die «Running Charity», die Lauf- und psychische Gesundheitsprogramme für junge Obdachlose und Menschen mit komplexen Bedürfnissen anbietet.

Am Vorabend seiner letzten Etappe sagte Cook gegenüber Sky News: «Es ist ziemlich schwer in Worte zu fassen, 352 Tage unterwegs, lange Zeit ohne meine Familie, meine Freundin, mein Körper hat grosse Schmerzen, aber noch einen Tag werde ich mich nicht beschweren.»

Für den Extremsportler sind solche Herausforderungen nichts Neues. Zu seinen früheren Aktionen gehören unter anderem ein Lauf von Istanbul nach London oder eine Woche lang lebendig begraben zu sein.

Cook dokumentierte seine Reise auf X, Instagram und Youtube. Die Beiträge wurden millionenfach angeklickt. Auf der letzten Etappe wurde er von Fans begleitet und mit Jubelrufen angefeuert. Bei seiner Ankunft nahm er ein Bad im Meer und sagte gegenüber Sky News: «Ich bin ein bisschen müde.»