Kultur Das «Gedächtnis der Schweiz» soll zukunftstauglich gemacht werden

hn, sda

3.2.2022 - 10:59

Ein Mann liest in einem Lesesaal der Nationalbibliothek in einer Enzyklopädie. Die Nationalbibliothek strebt eine Neuausrichtung an und will vermehrt als Ort des Austauschs und der Inspiration dienen. (Archivbild)
Ein Mann liest in einem Lesesaal der Nationalbibliothek in einer Enzyklopädie. Die Nationalbibliothek strebt eine Neuausrichtung an und will vermehrt als Ort des Austauschs und der Inspiration dienen. (Archivbild)
Keystone

Der Bund will die Schweizerische Nationalbibliothek in Bern sanieren und neu ausrichten. Dafür hat das Bundesamt für Bauten und Logistik ein Studienauftragsverfahren lanciert.

Die Schweizer Bibliothekslandschaft ist in Bewegung. Die Institutionen wandeln sich zunehmend von Ausleihstationen zu Orten der Begegnung und des Austauschs für Menschen jeden Alters und jeder Bildungsstufe. Auch die Schweizerische Nationalbibliothek will Menschen zusammenbringen und Platz für Inspiration und Innovation schaffen.

Diese Neuausrichtung soll ihren Niederschlag auch auf baulicher Ebene in der anstehenden Gesamtsanierung des Gebäudekomplexes finden, wie das Bundesamt für Bauten und Logistik am Donnerstag mitteilte.

Einbezug ins Berner Museumsquartier

Wichtig ist dem Bund auch die Einbindung und die Nutzung von Synergien im neu entstehenden Berner Museumsquartier. Im Berner Kirchenfeldquartier stehen mehrere grössere und kleinere Museen und Kulturinstitutionen in Gehdistanz. Dazu gehören etwa das Alpine Museum, das Historische Museum, das Naturhistorische Museum, das Museum für Kommunikation, die Kunsthalle oder eben die Nationalbibliothek.

Ähnlich wie beispielsweise in Berlin mit der Museumsinsel, möchte man auch in Bern ein Museumsquartier schaffen. Die bis anhin getrennt auftretenden Institutionen sollen sich inhaltlich und räumlich vernetzen. Unter anderem soll es einen gemeinsamen Ein- und Durchgang ins Museumsquartier geben.

Sechs Planerteams gesucht

Das Gebäude der Nationalbibliothek an der Hallwylstrasse stammt aus den 1930-er Jahren und ist denkmalgeschützt. Das Gebäudeensemble wurde 1994 und 2008 seitlich mit zwei unterirdischen Tiefmagazinen erweitert. Es dient zudem seit 1989 als Sitz des Bundesamts für Kultur.

Aus dem Studienauftragsverfahren erwartet der Bund einen Projektvorschlag, der das architektonische Erbe berücksichtigt und die verschiedenen Anforderungen unter einen Hut bringt. Neben der Instandsetzung des Gebäudes gilt es auch, das neue Nutzungskonzept der Nationalbibliothek zu berücksichtigen.

Aus den Bewerbungen wählt ein Beurteilungsgremium zunächst sechs Planungsteams aus. Der Abschluss des Verfahrens mit der Wahl eines Siegerprojektes ist für Dezember 2022 vorgesehen.

Die Schweizerische Nationalbibliothek sammelt, erschliesst, erhält und vermittelt alles, was in der Schweiz und über die Schweiz veröffentlicht wird. Mit ihren Sammlungen sichert die Nationalbibliothek das kollektive Gedächtnis der Schweiz.

hn, sda