Kongo Droht eine neue Ebola-Epidemie?

AFP, sda, tsch

8.8.2018

Über 11'000 Menschen starben bei der Ebola-Epidemie, die 2014 in Westafrika ausbrauch. Zwei Jahre, nachdem die Epidemie für beendet erklärt wurde, wütet das tödliche Virus erneut.

Inzwischen ist es traurige Gewissheit: Im Osten der Demokratischen Republik Kongo haben die Behörden in neun Todesfällen Ebola als Todesursache bestätigt. In der Region Beni der Provinz Nord-Kivu an der Grenze zu Uganda seien 16 an Fieber erkrankte Menschen definitiv mit Ebola infiziert worden, neun von ihnen starben, teilte das Gesundheitsministerium des Landes am Dienstag mit. Bei 27 weiteren Erkrankten sei die Diagnose Ebola «wahrscheinlich», 46 weitere Fälle würden untersucht. 

Wie viele Menschen insgesamt starben, war zunächst unklar. Nach früheren Angaben gab es bis Freitag bereits 33 Fiebertote, von denen sich mindestens drei mit Ebola infiziert hatten. Knapp 1000 Menschen, die mit dem Virus in Kontakt gewesen sein sollen, stünden unter Beobachtung, erklärte das Gesundheitsministerium.

Kämpfe behindern Impfkampagne

Die kongolesischen Behörden hatten in der vergangenen Woche einen neuen Ebola-Ausbruch bestätigt, nachdem erst kurz zuvor ein Ausbruch in einer anderen Region im Nordwesten des Landes für beendet erklärt worden war. Bei diesem anderen Ausbruch starben 33 Menschen, insgesamt 54 steckten sich an.

Am Mittwoch sollte eine gross angelegte Impfkampagne in Nord-Kivu gestartet werden. Der Kampf gegen Ebola wird jedoch durch die angespannte Sicherheitslage dort erschwert. Die Region ist eine Hochburg der islamistischen Miliz Alliierte Demokratische Kräfte (ADF) und weiterer bewaffneter Gruppen. Erst am Dienstag wurden nach Angaben aus Militärkreisen die Leichen von 14 Menschen gefunden, die von der ADF entführt und getötet worden sein sollen.

Zehn Ausbrüche seit 1976

In der Demokratischen Republik Kongo hat es, seit die Krankheit in dem Land 1976 zum ersten Mal dokumentiert worden war, zehn Ebola-Ausbrüche gegeben. Ebola gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt, die Übertragung mit dem oft tödlichen Virus geschieht durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines Infizierten. Für eine erfolgreiche Bekämpfung des Ausbruchs ist nach Darstellung internationaler Gesundheitsorganisationen das rigorose Aufspüren aller Menschen nötig, die entweder direkt mit Kranken in Kontakt waren oder mit anderen Menschen, die Kontakt zu Kranken hatten.

Zwischen 2013 und 2015 hatte eine verheerende Ebola-Epidemie mehrere westafrikanische Staaten heimgesucht. In den folgenden Monaten starben in Guinea, Sierra Leone und Liberia rund 11'300 Menschen an dem Virus. Im Zuge dessen wurde ein Impfstoff entwickelt.

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