Mehr Aufklärer als Jäger Feuerwehrleute in Bangkok haben viel Arbeit als Schlangenfänger

jfk

17.9.2018

Im Bangkoker Stadtteil Lat Yao betätigen sich Feuerwehrleute häufiger als Schlangenbändiger als mit dem Löschen von Brandherden: Seit Juni hat die Feuerwache keinen einzigen Notruf wegen eines Brandes erhalten - Hilferufe wegen Schlangen-Alarms gehen dagegen ständig ein.

Das Reptilien-Fangen mache einen Grossteil seiner Arbeit aus, sagt Suraphong Suepchai von der Bangkoker Feuerwehr, «Feuerlöschen kommt dagegen kaum vor». Da die thailändische Hauptstadt auf einstigem Sumpfgebiet errichtet wurde, sind Schlangen dort keine Seltenheit. Immer wieder dringen sie auch in Häuser und Wohnungen ein.

Vor allem in der Regenzeit explodiert die Zahl der Schlangen-Notrufe, weil dann der Nachwuchs schlüpft. Er und seine Kollegen versuchten, den Leuten die Vorzüge der Reptilien zu erklären, berichtet Suraphon: «Wenn wir alle Schlangen töten und es keine mehr gibt, kommen die Ratten und bringen Krankheiten mit sich.»

Um die Einwohner zu beruhigen, bietet die Feuerwehr sogar Kurse zum Umgang mit Reptilien an. Ausgerüstet mit dicken Handschuhen, lernen die Bangkoker dabei, die Tiere zu fangen. «Sie sind gar nicht so gefährlich wie ich dachte», sagt der 42-jährige Kanoksak Preechakorn. «Jetzt, wo ich die Fangtechniken kenne, brauchen wir sie nicht mehr zu töten.»

Feuerwehrmann Suraphong wiederum ist froh darüber, dass es in seinem Bezirk so selten brennt. «Als Feuerwehrmann hat man häufig mit Todesfällen zu tun. Aber wenn wir Schlangen fangen, sind die Leute uns sehr dankbar, und Spass macht es auch noch.»

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