Anlässlich des Internationalen Tags der Pressefreiheit am 3. Mai zeigt der Berner Künstler Simon Berger seine Glasarbeit in Genf unter freiem Himmel: Porträts menschlicher Gesichter aus zersplittertem Glas.
Simon Berger, 1976 im bernischen Herzogenbuchsee geboren, ist ein Künstler, der sich mit Restmaterialien wie Metallschrott, Bauschutt aus Holz oder mit Glas beschäftigt. Daraus formt er Porträts, menschliche Gesichter. Handwerklich holte er sich sein Rüstzeug mit einer Ausbildung als Schreiner und widmete sich anschliessend der Streetart. Doch: Er sei kein militanter Künstler im wörtlichen Sinn, wie zum Beispiel ein Banksy, sagt sein Pressesprecher.
Aber als Bürger habe er offene Augen für die Welt, «er ist sich bewusst, dass Freiheiten, wie die der Presse, zerbrechlich sind und dass es an jedem Einzelnen liegt, sie zu verteidigen».
Auf diese Zerbrechlichkeit bezieht sich Berger nun mit den Werken, die er in Genf zeigt: Seine Glaskunst entsteht, indem er mit dem Hammer auf Glas losgeht, etwa auf Schaufensterscheiben. Aus den Splittern entstehen Porträts, Gesichter etwa von Frauen. Zerbrechlichkeit ist demnach Bestandteil des Kunstwerks.
Im Hinblick auf den Tag der Pressefreiheit am kommenden Sonntag (3. Mai), der weltweit begangen wird, lässt Simon Berger «geisterhafte, zerfetzte, vernarbte» Porträts entstehen, die gleichsam zu Bildmetaphern einer in der ganzen Welt unter Druck stehenden Freiheit werden. Berger will die Betrachter dieser Porträts an diese Grundfreiheit gemahnen. Gleichzeitig erinnert er an jene Journalistinnen weltweit, die inhaftiert, Opfer von Folter und sexueller Belästigung sind.
Die Bilder auf dem Place Bel Air und auf den Quais in Genf in der Nähe des Jet d'Eau werden vom 30. April bis 31. Mai zu sehen sein. Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit der Stadt Genf entstanden. Berger finanziert seine Bilder selbst.
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