Mitten in der Corona-Krise bereitet das Team der europäisch-japanischen Merkurmission BepiColombo im Esa-Satellitenkontrollzentrum in Darmstadt einen Vorbeiflug der Sonde an der Erde vor.
Das Manöver am Karfreitag steht im Zeichen von Einschränkungen durch die Coronavirus-Pandemie, wie die Europäische Weltraumagentur Esa am Mittwoch mitteilte: Die Operation wird demnach mit begrenztem Personal im Esa-Kontrollzentrum ausgeführt.
Denn auch im Darmstädter Satellitenkontrollzentrum Esoc müssen die Ingenieurinnen und Ingenieure als Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie die derzeit in ganz Europa geltenden sozialen Distanzregeln einhalten. Verschoben werden kann das Manöver aber nicht.
«Der Vorbeiflug an der Erde ist eine Phase, in der wir täglichen Kontakt mit der Raumsonde brauchen», erklärte die Leiterin des BepiColombo-Flugkontrollteams bei der Esa, Elsa Montagnon. «Dies ist etwas, das wir nicht aufschieben können – BepiColombo wird so oder so an der Erde vorbeifliegen.»
Laut Esa zwingt die Coronavirus-Bedrohung nun das Team, mit minimaler persönlicher Interaktion im Kontrollzentrum zu arbeiten und gleichzeitig sicherzustellen, dass alle Schritte im Prozess ordnungsgemäss abgedeckt werden.
Sonde schaut auf Abschiedsbesuch vorbei
Die BepiColombo-Sonde startete im Oktober 2018 zu ihrer mehrjährigen Reise zum sonnennächsten Planeten Merkur. Die Sonde umkreist derzeit die Sonne in einer ähnlichen Entfernung wie die Erde.
Am Freitag kommender Woche um 6.25 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit wird sich die Raumsonde der Erde nun auf eine Entfernung von nur 12'700 Kilometer nähern. Das Manöver wird die BepiColombo-Sonde verlangsamen und ihre Flugbahn in Richtung des Zentrums des Sonnensystems krümmen, wodurch ihre Umlaufbahn um die Sonne enger wird.
«Das ist das letzte Mal, dass wir BepiColombo von der Erde aus sehen werden», erläuterte der stellvertretende Projektwissenschaftler für BepiColombo bei der Esa, Joe Zender. «Danach wird sie tiefer in das innere Sonnensystem eindringen.»
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