KunstparcoursKunst reagiert auf den grünen Heinrich
SDA
27.6.2019 - 14:05
Zum 200. Geburtstag von Gottfried Keller am 19. Juli führt der Kunstparcours «Der grüne Henry» zu sechs Stationen in Zürich. Dort reagieren vom 29. Juni bis 1. September sechs Künstlerinnen und Künstler auf Kellers berühmten Roman «Der grüne Heinrich».
Die erste Station liegt an der Stüssihofstatt Nr. 6, 8, 10. Hier verbrachte Gottfried Keller seine Kindheit. Und hier, mit Blick auf den nahen Schwarzen Garten, spielen sich auch die ersten Szenen seines Romans «Der grüne Heinrich» ab.
Davon hat sich die Künstlerin Ursula Palla inspirieren lassen. Auf einer Hauswand im Korridor zum «Schwarzen Garten» entwirft sie ihre Videoinstallation «Guter Heinrich» mit der gleichnamigen Pflanze.
Eingeladen wurde die Bündner Künstlerin von der Initiantin und Projektleiterin Angelika Affentranger-Kirchrath. Ebenso Judith Albert, Isabelle Krieg, Rémy Markowitsch, Yves Netzhammer und Mario Sala. Deren Arbeiten sind in der Zentralbibliothek zu sehen oder im Zunfthaus zur Meisen, im Böcklin-Atelier, im Internationalen Lyceum Club und im Oberen Bürgli.
Wandteppich und kinetische Figuren
So breitet Isabelle Krieg im Böcklin-Atelier den grossen Wandteppich «Farbgeschichte» aus. Damit verweist sie auf die vielen Farben, die den «Grünen Heinrich» durchwirken. Verwoben wie die Fäden eines Wandbehangs sind auch die Biografien von Böcklin und Keller.
Und Mario Sala erfindet in seiner Arbeit «Heinrich 19» eine heutige Kunstfigur. Es ist ein junger Heinrich als Nachfahre des Schweizer Schriftstellers. Sein ausgebautes Auto steht auf dem Predigerplatz Nr. 6 bei der Zentralbibliothek.
In den Internationalen Lyceum Club locken Yves Netzhammers kinetische Figuren mit dem Titel «Gesprochenes, von Aesten erbrochen. Geschriebenes, am Körper zerrieben». Sie sollen das letzte Kapitel von Kellers Roman beleuchten. Der Künstler führt diesen in seiner multimedialen Installation weiter.
Die Videoinstallation «Spiegelungen» von Judith Albert ist im Rokokosaal des Zunfthauses zur Meisen zu sehen. Damit geht die Künstlerin dem Thema der weiblichen Romanfiguren Anna und Judith nach. Rémy Markowitsch schliesslich hat die Videoarbeit «Bibliotherapy meets Der grüne Heinrich». Darin lässt er den ganzen Roman von 123 Personen an vier Orten des Parcours vorlesen.
Neben den Kunstprojekten bietet «Der grüne Henry» eine Reihe von zusätzlichen Veranstaltungen mit Experten. Zum Kunstparcours ist im St. Galler Vexer Verlag eine gleichnamige Publikation erschienen. Sie kostet 25 Franken.
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