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Rio de Janeiro
Mindestens 67 Tote durch Regen und Erdrutsche
dpa/tgab
16.2.2022 - 20:06
Nach heftigem Regen und Erdrutschen ist die Zahl der Toten in der Bergregion von Rio de Janeiro auf mindestens 67 gestiegen. Die Bevölkerung wuchs in den letzten Jahren rasant und siedelte sich an Berghängen an, an denen die Erdrutschgefahr durch Entwaldung gross ist.
Heftiger Regen hat im bergigen Hinterland der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro Sturzfluten und Erdrutsche ausgelöst, in denen mindestens 66 Menschen umkamen. Das teilten die Behörden am Mittwoch mit. Bürgermeister Rubens Bomtempo sagte, der Bergungs- und Rettungseinsatz dauere an und es müsse mit weiteren Opfern gerechnet werden. 21 Menschen seien aus Trümmern gerettet worden.
Das Unwetter war am Dienstag über die auf mehr als 800 Meter Höhe liegende Stadt Petropolis und Umgebung hereingebrochen. In drei Stunden fielen nach amtlichen Angaben 258 Liter Regen pro Quadratmeter – fast so viel wie in den 30 Tagen zuvor.
Videoaufnahmen zeigten, wie Autos und Häuser von Fluten und Schlammmassen weggerissen wurden. «Es war wie eine Lawine, alles auf einmal», sagte der Barbesitzer Emerson Torre. «Jeder Nachbar hat einen Angehörigen verloren, zwei, drei, vier Familienmitglieder, Kinder.»
Die Feuerwehr teilte mit, dass mehr als 180 Soldaten im Einsatz seien. Im Jahr 2011 waren in dem Gebiet mehr als 900 Menschen nach schweren Regenfällen ums Leben gekommen.
Petropolis ist eine der ältesten geplanten Städte Brasiliens, benannt nach Kaiser Dom Pedro II., der 1842 den Bau einer Sommerresidenz in Auftrag gab. Die historische Altstadt mit deutsch geprägten Vierteln mit Namen wie Bingen und Mosel hat stattliche Häuser, doch durch das Bevölkerungswachstum in den vergangenen Jahren wurde zunehmend an Berghängen gesiedelt, die durch Abholzung und unzureichende Kanalisation anfällig für Erdrutsche sind.
Der Gouverneur Rio de Janeiros, Claudio Castro, beschrieb die Lage am Mittwoch vor Journalisten als «beinahe wie Krieg». Er habe alles schwere Gerät seines Staates in das Katastrophengebiet beordert. Viele Strassen waren von Trümmern blockiert und unpassierbar, Häuser unter Schlamm vergraben, wie Bilder des Fernsehsenders Globo zeigten.
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro, der gerade auf einer Russland-Reise ist, ordnete rasche Hilfe seiner Regierung an. Über Twitter sprach er den Familien der Betroffenen sein Beileid aus.
dpa/tgab