«Sah aus wie ein UFO» Mysteriöser Monolith in Wales aufgetaucht

Tobias Benz

13.3.2024

Der walisische Wanderer Craig Muir dachte zuerst, der Monolith wäre ein UFO.
Der walisische Wanderer Craig Muir dachte zuerst, der Monolith wäre ein UFO.
Bild: Screenshot X

Im walisischen Hay-on-Wye hat ein Wanderer auf einem Hügel einen drei Meter hohen Monolithen aus Metall entdeckt. Eine Strasse gibt es weit und breit nicht. Ganz Grossbritannien rätselt daher: Wie kam das Ding dorthin?

Tobias Benz

13.3.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein paar Jahre ist es schon her, seit die Welt über das Auftauchen mysteriöser Stahl-Monolithen rätselte. Nun sind sie offenbar zurück.
  • Im walisischen Hay-on-Wye wurde eine rund drei Meter hohe Metall-Stele entdeckt – mitten im Nirgendwo.
  • Der Monolith erinnert an eine Reihe von Sichtungen aus dem Jahr 2020. Wie damals, fehlt auch heute eine genaue Erklärung.

Hay Bluff ist kein berühmter Flecken Erde. Seit dem Wochenende ist der unspektakuläre Hügel im Südosten von Wales aber in aller Munde. Etliche Zeitungen auf der Insel berichten über einen walisischen Bauarbeiter, der auf der Spitze des Hügels einen mysteriösen Monolithen entdeckte.

Das Konstrukt aus Stahl soll rund drei Meter gross und fest in der Erde verankert sein. «Als ich es entdeckte, sah es aus, als wäre es ein UFO», erzählt Craig Muir dem «Guardian». Das rätselhafte Objekt soll aus sehr feinem Metall bestehen, das «etwas Chirurgisches» an sich habe. Der Monolith sei perfekt geebnet und trotz des windigen Wetters äusserst stabil gewesen. Alien-Fans im Netz sind begeistert.

Kam ein Helikopter zum Einsatz?

Nebst der offensichtlichen Frage, was der Monolith auf dem Hügel bezwecken soll, fragen sich die Menschen in Grossbritannien in erster Linie, wie die Metall-Stele überhaupt auf den Hay Bluff kam. Eine Strasse auf die 677 Meter hohe Erhebung gibt es nämlich keine, lediglich Wanderwege.

Hat jemand das Metallkonstrukt etwa von Hand zum Gipfel getragen? Muir zieht auch den Einsatz eines Helikopters in Erwägung. «Es sah so aus, als wäre das Objekt sehr präzise in den Boden eingelassen worden», schildert der Waliser. Spuren von Bauarbeiten oder anderen Anstrengungen habe es rund um den Fundort aber keine gegeben.

Zahlreiche Monolithe bereits 2020 aufgetaucht

Die Sichtung in Wales erinnert an eine Serie mysteriöser Monolithen, die 2020 auf der ganzen Welt auftauchten. Zuerst war damals ein ungewöhnliches Objekt in der Wüste von Utah in den USA entdeckt worden.

Eine Helikopterbesatzung des Utah Department of Public Safety überflog am 18. November 2020 öffentliches Land in San Juan County, um eine Zählung von Dickhornschafen aus der Luft vorzunehmen. Dabei wurde ein ungewöhnliches, spiegelndes Objekt entdeckt, das sich als Monolith aus Metall herausstellte – ähnlich wie jener aus Stanley Kubrick's Film «2001: A Space Odyssey».

In einer entlegenen Gegend des US-Bundesstaates Utah war im November 2020 ein Metall-Monolith gefunden worden. 
In einer entlegenen Gegend des US-Bundesstaates Utah war im November 2020 ein Metall-Monolith gefunden worden. 
Foto: Utah Department Of Public Safety/PA Media/dpa

Während sich die Welt darüber wunderte, wie ein solches Konstrukt in die Wüste Utahs gelangen konnte, tauchten an verschiedenen Orten in anderen Ländern ähnliche Objekte auf. Zahlreiche Sichtungen gab es in Europa, darunter in England, den Niederlanden, Deutschland und Rumänien.

Im Netz verbreiteten sich schnell wilde Theorien über die Herkunft der Metall-Pfeiler, oft wurden Ausserirdische hinter den rätselhaften Vorgängen vermutet.

Genauso schnell wie sie aufgetaucht waren, verschwanden die Monolithen wieder – auch jener in Utah. Dieser wurde aber offenbar unter weniger mysteriösen Bedingungen von genervten Anwohner*innen in einer Nacht-und-Nebel-Aktion weggeschafft.

Bis heute ist unklar, woher die Stahlobjekte stammten und wer für ihr Auftauchen verantwortlich war. Zur Installation in Utah bekannte sich später ein Künstlerkollektiv namens «The Most Famous Artist». Das Objekt könnte aber auch von Bildhauer John McCracken stammen, der nach Angaben des Guggenheim-Museums sehr ähnliche frei stehende Objekte in Form von Pyramiden, Würfeln oder Polyedern anfertigte.

Auch im Naturgebiet De Kiekenberg im Norden der Niederlande tauchte ein Monolith auf.
Auch im Naturgebiet De Kiekenberg im Norden der Niederlande tauchte ein Monolith auf.
Bild: Anton Kappers – Thomasson/ANP/dpa

McCracken starb 2011 – doch sein Sohn Patrick erzählte der «New York Times», sein Vater habe ihm bereits im Jahr 2002 gesagt, «er würde gerne Kunstwerke an abgelegenen Orten aufstellen, damit sie später entdeckt werden». Beim Objekt in Utah wurde aufgrund von Satellitenaufnahmen vermutet, dass es vor seiner Entdeckung rund vier Jahre lang unbemerkt in der Wüste gestanden hatte.

Ob auch der nun in Wales entdeckte Monolith von Künstler*innen stammt, bleibt vorerst offen. Für das Konstrukt auf dem Hay Bluff hat sich bisher niemand verantwortlich gezeigt, was natürlich erneut wilde Alien-Theorien befeuert und aus dem unbekannten Flecken Erde zumindest vorübergehend einen Ort von fantastischer Bedeutung macht.