BrasilienSchon mehr als 100 Tote nach Regen und Erdrutschen bei Rio
SDA
17.2.2022 - 06:28
Brasilien: Retter bergen Körper aus Trümmern
Über einer Bergregion unweit von Rio de Janeiro war zu Beginn der Woche ungewöhnlich viel Regen niedergegangen. Die Folgen haben Dutzende Menschen das Leben gekostet.
17.02.2022
Starkregen hat im Bergland nördlich von Rio de Janeiro zu verheerenden Erdrutschen und Überschwemmungen geführt. Mehr als 100 Menschen verloren das Leben, zahlreiche Häuser wurden zerstört.
Keystone-SDA
17.02.2022, 06:28
17.02.2022, 07:46
SDA
Nach Erdrutschen und Überschwemmungen in Folge von heftigem Regen ist die Zahl der Toten in der Bergregion von Rio de Janeiro auf mindestens 104 gestiegen. Dies berichtete das brasilianische Nachrichtenportal «G1» am Mittwochabend (Ortszeit).
Demnach waren acht Kinder unter den Opfern. Die Zahl der Toten könne noch steigen, zitierte die Nachrichtenagentur Agência Brasil den Bürgermeister von Petrópolis, Rubens Bomtempo.
Zahl der Verschütteten noch unbekannt
Die Zahl der Verschütteten war zunächst nicht bekannt, Feuerwehr und Bewohner suchten nach ihnen unter Trümmern und Schlamm. Insgesamt 24 Personen wurden lebend gerettet. Mindestens 80 Häuser wurden von einer Schlammlawine erfasst, mehr als 180 Bewohner von Risikogebieten wurden dem Zivilschutz zufolge in Schulen untergebracht, 372 Personen wurden obdachlos.
Am Dienstag hatte es nach Angaben des Meteorologie-Senders Climatempo in sechs Stunden mehr geregnet, als für den gesamten Monat Februar erwartet war. «Es war der schlimmste Regen in Petrópolis seit 1932», sagte Gouverneur Cláudio Castro laut der Mitteilung. Hänge rutschten ab, Autos wurden von den Wassermassen mitgerissen, Strassen waren blockiert. «Es ist fast eine Kriegssituation», sagte Castro.
Häuser in Rio de Janeiro sind nach einem Erdrutschvöllig zerstört. Foto: Erica Martin/TheNEWS2 via ZUMA Press Wire/dpa
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Bei den Bergungs- und Aufräumarbeiten waren Hunderte Feuerwehrleute und Polizisten im Einsatz. «Unsere Aufgabe ist es nun, das Leben in der Stadt wieder in Gang zu bringen», sagte Gouverneur Castro. «Wir haben Teams und Maschinen mobilisiert und werden alles Nötige tun, um die Stadt wieder aufzubauen und den Schmerz der Familien der Opfer zu lindern.» Sowohl staatliche als auch private Spendenaktionen liefen an. Am meisten wurden Wasser und Hygieneartikel benötigt.
Im Januar, Februar und März kommt es in Rio und der Region immer wieder zu heftigen Regenfällen. Die Sängerin Elis Regina und der Komponist Antônio Carlos «Tom» Jobim setzten den Märzregen in dem Bossa-Nova-Song «Águas de Março» (wörtlich übersetzt: Wasser des März) in den 1970er Jahren sogar ein musikalisches Denkmal.
Abwasser- und Kanalsysteme häufig nicht mitgewachsen
In der Wirklichkeit sind die Märzregen häufig weit weniger sanft, bringen wie diesmal Zerstörung und Tod mit sich. Oft haben die Bewohner ihre Häuser illegal an erdrutschgefährdete Berghänge gebaut. Teile von Rio de Janeiro werden auch von sogenannten Milizen kontrolliert, die ins Immobiliengeschäft eingestiegen sind. Dabei werden die Bauvorschriften offenbar nicht immer beachtet.
Zudem sind Abwasser- und Kanalsysteme in vielen Städten nicht mitgewachsen, die Investitionen in sanitäre Einrichtungen, Entwässerung, Hochwasser- und Hangschutz werden vernachlässigt. Bei einer Unwetterkatastrophe im Bergland von Rio de Janeiro im Jahr 2011 waren mehr als 900 Menschen ums Leben gekommen. Sie galt als die schlimmste in der Geschichte Brasiliens.
Davon war unter anderem auch Petrópolis mit seinen rund 300'000 Einwohnern besonders betroffen. Die von deutschen Einwanderern geprägte Stadt, die einst der Sommersitz der brasilianischen Kaiserfamilie war, ist aufgrund ihrer Höhenlage und des kühlen Klimas in den tropisch-heissen Sommermonaten auf der Südhalbkugel auch bei Einwohnern Rios als Urlaubsort beliebt.
Turin, 18.04.2025: Unwetter in Italien: Im Norden des Landes sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. In der Nähe von Valdagno, auf halber Strecke zwischen Venedig und dem Gardasee, wurden laut Behördenangaben, ein Vater und sein erwachsener Sohn in ihrem Auto von den Wassermassen mitgerissen.
Am Donnerstag war bereits ein 92 Jahre alter Mann in seinem Haus nahe Turin ertrunken aufgefunden worden.
Am Freitag entspannt sich die Lage etwas. Allerdings sind immer noch viele Flüsse über die Ufer getreten, viele Strassen überschwemmt.
Mehrere Dutzend Menschen müssen von den Rettungskräften in Sicherheit gebracht werden. Auch die Stromversorgung ist vielerorts noch unterbrochen.
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