Sündhaft teures Luxus-Essen Netanjahus Ehefrau verurteilt

SDA

16.6.2019 - 12:16

Sara Netanyahu, Ehefrau des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu beim Verlassen des Gerichts in Jerusalem.EPA/ABIR SULTAN
Sara Netanyahu, Ehefrau des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu beim Verlassen des Gerichts in Jerusalem.EPA/ABIR SULTAN
Source: KEYSTONE/EPA/ABIR SULTAN

Wegen den Missbrauchs von Staatsgeldern ist Sara Netanjahu verurteilt worden. Die Ehefrau des israelischen Ministerpräsidenten muss knapp 14'000 Euro an den Staat Israel zahlen. Bei der Verhandlung vor einem Gericht in Jerusalem ging es um die Bestellung von Luxus-Essen.

Sara Netanjahu, Ehefrau des israelischen Ministerpräsidenten, ist wegen Missbrauchs von Staatsgeldern verurteilt worden. Wegen der Bestellung von Luxus-Essen muss die 60-Jährige knapp 14'000 Euro an den Staat zahlen, wie ein Jerusalemer Gericht am Sonntag entschied.

Das Gericht billigte eine Einigung Netanjahus mit der Staatsanwaltschaft. Laut einer angepassten Anklage hatte sie vorsätzlich die Unwissenheit des Büros ihres Mannes ausgenutzt. Sara Netanjahu stand ursprünglich wegen Betrugs und Untreue vor Gericht.

Der 60-Jährigen wurde vorgeworfen, zwischen 2010 und 2013 mit einem Mitarbeiter in Edelrestaurants Hunderte Mahlzeiten bestellt zu haben, obwohl die Familie eine Köchin beschäftigte. Das Essen habe einen Wert von umgerechnet rund 43'000 Euro gehabt. Ursprünglich sprach die Anklage sogar von 83'000 Euro. Das Geld dafür habe Netanjahu vom Büro des Ministerpräsidenten erhalten. Dieses habe nicht gewusst, dass eine Köchin auf Staatskosten für die Familie arbeitete. Der ebenfalls angeklagte Mitarbeiter sei auch für die Verwaltung der Residenz zuständig gewesen.

Angebliche Hexenjagd

Sara Netanjahu hatte immer wieder ihre Unschuld beteuert. Ihre Anwälte argumentierten, die Mahlzeiten seien von einem anderen Mitarbeiter, dem ehemaligen Hausmeister und heutigen Kronzeugen Meni Naftali, «gegen den Willen von Sara Netanjahu bestellt» worden. Chefköche seien nur bei offiziellen Anlässen und nicht für Privatmahlzeiten im Amt des Ministerpräsidenten beschäftigt worden.

Nach der Urteilsverkündung sagte Netanjahu nach Angaben der Nachrichtenseite ynet: «Ich habe genug gelitten.» Ihr Anwalt sagte, seine Mandantin zahle «einen hohen und schmerzhaften persönlichen Preis, um dieser Hexenjagd ein Ende zu setzen».

Israels Staatskontrolleur hatte bereits Anfang 2015 einen äusserst kritischen Bericht über die hohen Ausgaben im Haushalt des Regierungschefs veröffentlicht. Regierungschef Benjamin Netanjahu droht ausserdem eine Anklage wegen Korruption in drei Fällen.

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