An der von Felsstürzen bedrohten Axenstrasse ist trotz witterungsbedingten Arbeitsunterbrüchen der Bau von Sicherheitsmassnahmen weitgehend planmässig vorangekommen. Der neue Schutzdamm soll Ende November fertiggestellt sein.
Die Axenstrasse war im Sommer und Herbst wegen Murgängen im Gumpischtal zwei Mal gesperrt worden. Dank eines Überwachungs- und Alarmsystems kann sie zumindest von Autos wieder befahren werden. Für langsame Verkehrsteilnehmer ist der Abschnitt beim Gumpischtal aus Sicherheitsgründen weiterhin gesperrt.
Das Bundesamt für Strassen Astra, das für den A4-Teilabschnitt zwischen Brunnen SZ und Flüelen UR zuständig ist, sichert die felssturzgefährdete Strasse zudem mit baulichen Massnahmen. Diese Arbeiten hätten in den vergangenen Wochen grosse Fortschritte gemacht, teilte das Astra am Mittwoch mit.
Es liess grosse Gesteinsblöcke entfernen und temporäre Steinschlagschutznetze erstellen. Ferner wird ein 80 Meter langer und sechs Meter hoher Schutzdamm gebaut, auf dem zusätzlich drei Meter hohe Schutznetze zu stehen kommen. Der Damm soll das Material weiterer Murgänge so ablenken, dass es unter der Brücke der Axenstrasse durchgeleitet wird und nicht auf die A4 fliesst.
Regenfälle und starker Föhn
Das Gelände ist steil, die Bauarbeiten sind entsprechend anspruchsvoll. Es könne nur bei guter Witterung gearbeitet werden, teilte das Astra mit. In den vergangenen Wochen hätten Regen und starker Föhn immer wieder Arbeitsunterbrüche verursacht. Dank Wochenend- und Feiertagseinsätzen seien die Arbeiten jedoch weitgehend wie geplant voran gekommen.
Das Astra geht davon aus, dass der Schutzdamm – gutes Wetter vorausgesetzt – Ende November fertiggestellt ist. Das Überwachsungs- und Alarmsystem werde auch nach der Fertigstellung des Damms in Betrieb bleiben, sagte eine Astra-Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Noch offen sei, wann Fussgänger, Velos, Mofas und weitere langsame Verkehrsteilnehmer den Abschnitt wieder passieren dürften.
Der Grund dafür, dass nur Autos den Abschnitt befahren dürfen, ist, dass es nur 20 Sekunden dauert, bis im Gumpischtal abstürzende Gesteinsmassen die Strasse erreichen. Löse das Überwachungs- und Alarmsystem die Sperrung der Strasse aus, muss der Strassenabschnitt innert kürzester Zeit geräumt sein. Für Fussgänger geöffnet ist der Weg der Schweiz.
Standesinitiative gefordert
Die Axenstrasse war von Ende Juli bis Mitte September und vom 2. bis 12. Oktober wegen Murgängen im Gumpischtal gesperrt. Dieses befindet sich zwischen Flüelen und Sisikon UR. Sisikon war nur via Brunnen erreichbar, der lokale Strassenverkehr zwischen Uri und Schwyz musste einen grossen Umweg via Stans-Luzern in Kauf nehmen.
Die Lage entschärfen soll das Projekt «A4 Neue Axenstrasse» vom Bund und den Kantonen Uri und Schwyz. Es ist aber wegen Einsprachen blockiert. Im Urner Landrat reichten die Fraktionen von FDP und SVP am Mittwoch daher eine Motion ein, die eine Standesinitiative fordert mit dem Ziel, unverzüglich bauliche Massnahmen im Gebiet Gumpisch auszuführen.
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