Tipps für den grünen Daumen: Ist an den Eisheiligen was dran – auch ohne Frost?
So mancher Hobbygärtner fürchtet sie: Die Eisheiligen im Mai. Mit ein paar kurzen Vorkehrungen verliert die Bauernregel aber allen Schrecken.
12.05.2022
Sind die Tomaten bereits eingepflanzt? Friert die Palme unter einer weissen Decke? Hier findest du alle Tipps, um deine Pflanzen im Frühling vor Schnee und Frost zu schützen.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Plötzliche Kälteeinbrüche können Pflanzen arg zusetzen. Garten-Expertin Carla Boschung kennt die richtigen Tipps bei schwankenden Temperaturen im Frühjahr.
- Die Garten-Expertin rät, Sommerflor und Tomaten über die Nacht an die Wärme zu holen und morgens wieder rauszustellen.
- Zudem seien beim Kauf kleine, kompakte Pflanzen aufgrund ihrer erhöhten Frostresistenz zu bevorzugen.
- Bei Palmen lohnt es sich, herauszufinden, welcher Gattung die Pflanze angehört.
Erst sommerliche Temperaturen und blühende Landschaften, dann Schneegestöber und drohender Bodenfrost. Der April ist bekannt für sein launiges Wetter, dennoch dürften in den letzten Tagen etliche Schweizer Hobby-Gärtner*innen vom plötzlichen Kälteeinbruch überrascht worden sein.
Aber was rettet die Pflanzen im Garten und auf dem Balkon, wenn im Frühling plötzlich der Schnee grüsst? Garten-Expertin Carla Boschung klärt auf (siehe Video oben).
Was tun, wenn die Temperaturen unter null Grad fallen?
Für die Landwirtschaft bedeuten Frostschäden seit jeher Ernteeinbussen. Eine alte Bauernregel besagt, dass erst zu den Eisheiligen Mitte Mai die letzten Frostnächte des Frühjahrs erwartet werden. Wer vorher schon einpflanzt, muss besonders bei Tomaten und Blumen aufpassen.
«Wenn die Temperaturen unter null Grad sinken, sollten frostanfällige Pflanzen wie Sommerflor oder Tomaten nach drinnen genommen werden», rät Gärtnerei-Inhaberin Carla Boschung.
Diese Regel gelte grundsätzliche für alle einjährigen Blüten- und Blattschmuckpflanzen (Sommerflor). «Wir empfehlen, die Pflanzen nachts reinzunehmen und morgens wieder rauszustellen.»
Dass die Pflanzen tagsüber bei Temperaturen von über vier Grad wieder nach draussen gestellt werden, sei besonders wichtig. Der Grund: «Wenn sie immer drin sind, dann härten sie nicht ab», verrät Boschung.
Schnee bis in tiefe Lagen +++ April macht weiter, was er will
Eine Kaltfront bläst von Norden her Polarluft in die Schweiz, die die Temperaturen stürzen lässt: Ab 500 bis 800 Meter schneit es sogar.
18.04.2024
Vorsicht beim Einkauf
Zudem lohne es sich, bereits beim Kauf der Pflanzen auf die Frostresitenz zu achten. So seien die grössten und grünsten Pflanzen oft solche, die in Warmhäusern gezogen wurden, erklärt die Garten-Expertin. Diese halten Temperaturstürzen weniger gut stand als kleinere, kompaktere Pflanzen, die oft an kühlere Temperaturen gewöhnt sind.
Ausserdem gilt: Mehrjährige Pflanzen können besser mit Frost umgehen. «Sie können zwar oberirdisch etwas absterben und sehen vielleicht nicht mehr so schön aus, treiben aber wieder aus», sagt Boschung.
Besonders gefährdet seien zudem Weinreben. «Wenn bereits Treibe ausgeschlagen und Blüten angesetzt haben, wenn der Frost kommt, gehen sie kaputt.» Blüten und Trauben gebe es dann – wenn überhaupt – nur noch wenige.
Palme ist nicht gleich Palme
Ein Risiko besteht bei den aktuellen Temperaturen auch für die beliebte Palme. Hier gelten je nach Art der Pflanze aber ganz unterschiedliche Regeln.
Den meisten Palmenarten wird es unter 10 Grad zu kalt und über 20 Grad zu warm. Es empfiehlt sich deshalb, die Pflanze vor Wintereinbruch an einen wärmeren Standort zu verlegen und sie auch an kalten Tagen im Frühjahr vorübergehend wieder reinzunehmen.
Gewisse Arten wie die chinesische Hanfpalme, die Zwergpalme, die Mazari-Palme oder die Nadelpalme halten aber durchaus Temperaturen im negativen Bereich aus. Es lohnt sich deshalb, herauszufinden, um was für eine Palme es sich beim eingeschneiten Exemplar auf dem Balkon handelt.
Hast du den Winterblues? 7 Tipps für sommerliche Gefühle
Im Winter die Füsse in den Sand stecken oder im T-Shirt Papageien beobachten? Das geht auch in der Schweiz. blue News hat ein paar Tipps, wie du den Winterblues im Nu vertreibst.
01.02.2024