Offener Brief SpaceX entlässt Mitarbeiter nach Kritik an Elon Musk

AP/twei

18.6.2022

Der US-Technologie-Unternehmer Elon Musk steht immer wieder in der Kritik – selbst bei seinen eigenen Mitarbeitern.
Der US-Technologie-Unternehmer Elon Musk steht immer wieder in der Kritik – selbst bei seinen eigenen Mitarbeitern.
Bild: Keystone/AP/Hannibal Hanschke

In einem offenen Brief hatten SpaceX-Beschäftigte das Verhalten von Elon Musk als peinlich bezeichnet. Der Führungsriege ging das zu weit, weshalb sie energisch durchgriff. 

AP/twei

18.6.2022

Das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX hat mehrere Mitarbeiter entlassen, die in einem offenen Brief das Verhalten des milliardenschweren Vorstandsvorsitzenden Elon Musk kritisierten. Amerikanische Medien berichteten am Freitag unter Berufung auf eine E-Mail von SpaceX-Präsidentin Gwynne Shotwell, die Mitarbeiter, die den Brief verfasst und in Umlauf gebracht hätten, hätten die Kündigung erhalten.

Die Verfasser des Briefes kritisierten Musk, dessen Verhalten eine Quelle der Ablenkung und Peinlichkeit für die Mitarbeiter von SpaceX seien, insbesondere in den vergangenen Wochen. Es war unklar, wie viele SpaceX-Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verloren, aber Shotwell machte deutlich, sie hätten mit ihren öffentlichen Äußerungen eine Grenze überschritten.

Die «New York Times» berichtete als erste über die Entlassungen und berief sich auf Informationen von drei mit der Situation vertrauten Mitarbeitern. Die Mitarbeiter wurden nicht namentlich genannt.

Vorwürfe gegen Elon Musk werden zunehmend lauter

Der Brief habe dazu geführt, dass sich Mitarbeiter eingeschüchtert und schikaniert gefühlt hätten, schrieb Shotwell der «Times» zufolge in ihrer E-Mail. Sie seien unter Druck gesetzt worden, etwas zu unterschreiben, das nicht ihren Ansichten entsprach. Shotwell sprach in dem Zusammenhang von überzogenem Aktivismus.

Die Entlassungen erfolgten am Donnerstag – am selben Tag, an dem Musk sich zum ersten Mal an die Mitarbeiter von Twitter wandte, um über den geplanten 44 Milliarden Dollar schweren Deal zur Übernahme der Social-Media-Plattform zu sprechen. Zuvor waren Berichte aufgetaucht, wonach Musk 250'000 Dollar an eine Flugbegleiterin zahlte, um eine mögliche Klage wegen sexueller Belästigung gegen ihn abzuwenden.

Er bestritt die Vorwürfe. In den letzten Wochen machte sich Musk via Twitter über das Aussehen von Microsoft-Mitgründer Bill Gates lustig und postete während einer Online-Diskussion mit Twitter-Chef Parag Agrawal das Emoji eines Kothaufens.