Strompanne Der Strom in Südamerika ist grösstenteils wieder da

dpa

17.6.2019 - 05:03

Mitarbeiter einer Energiefirma bei der Arbeit im Regen in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires.
Mitarbeiter einer Energiefirma bei der Arbeit im Regen in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires.
Source: Keystone/AP/Thomas F. Cuesta

In weiten Teilen Südamerikas hatten die Menschen am Sonntag keinen Strom – und das im Winter. Immerhin: In Argentinien hätten 98 Prozent des Landes wieder Strom, hiess es am Sonntagabend.

Nach dem massiven Stromausfall in weiten Teilen Südamerikas hat sich die Lage weitgehend normalisiert. In Argentinien hätten 98 Prozent des Landes wieder Strom, teilte die staatliche Nachrichtenagentur Telam am Sonntagabend (Ortszeit) mit.

Auch fast ganz Uruguay und Paraguay hätten nach mehreren Stunden wieder Strom, wie die Behörden mitteilten. Die Ursache für den «beispiellosen» Stromausfall sei noch unklar, sagte Argentiniens Präsident Mauricio Macri.

Energieminister Gustavo Lopetegui sprach von einem Fehler im Verbundsystem des nationalen Stromnetzes, der häufiger auftrete, diesmal aber zu einer Kettenreaktion und einem Totalausfall in ganz Argentinien und weiten Teilen Uruguays und Paraguays geführt habe. Mehr als 40 Millionen Menschen waren deswegen ab sieben Uhr morgens stundenlang ohne Strom.

Laut dem argentinischen Energieversorger Edesur begann der Blackout am Sonntagmorgen um 7 Uhr 07 Ortszeit (12.07 MESZ), gut 50 Minuten vor Sonnenaufgang. Auf der Südhalbkugel der Erde beginnt jetzt der Winter, zum Teil wird auch mit Strom geheizt.

Das System sei automatisch abgeschaltet worden, weil eine Destabilisierung der Spannung wahrgenommen wurde, erklärte Argentiniens Energiesekretär Gustavo Lopetegui auf einer Pressekonferenz. An einem Sonntag ohne extreme Temperaturen verfüge das Netz über eine Stromreserve von 20 Prozent, daher sei die allgemeine Abschaltung nicht normal gewesen. Lopetegui schloss einen Hacker-Angriff nicht aus, hielt aber eine Cyberattacke nicht für die prioritäre Hypothese. Ein Ergebnis der laufenden Untersuchungen werde erst in sieben bis zehn Tagen feststehen.

Auch die argentinische Hauptstadt Buenos Aires mit ihren rund 16 Millionen Einwohnern wurde fast völlig lahmgelegt, der öffentliche Nahverkehr, die Wasserversorgung sowie die Telefon- und Internetkommunikation kamen zum Erliegen.

Der Blackout warf neue Fragen über die Anfälligkeit des Stromnetzes in auf, dass mehrere Länder in Südamerika verbindet. In Argentinien leben rund 44 Millionen, in Uruguay gut drei Millionen und in Paraguay etwa sieben Millionen Menschen.

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dpa