Coronavirus – SchweizZürcher Polizei weist an Demos über 100 Personen weg
olgr, sda
12.2.2022 - 15:07
Linke demonstrieren am Samstag in Zürich gegen Massnahmengegner und Corona-Skeptiker.
Keystone
Unbewilligte Demonstrationen haben die Zürcher Innenstadt am Samstagnachmittag teilweise lahmgelegt. Dabei hat eine Gegendemonstration von linken Gruppierungen die Polizei mehr beschäftigt als das beabsichtigte Treffen verschiedener Corona-Massnahmengegner.
12.2.2022 - 15:07
SDA
Gemäss einer ersten Bilanz hat die Stadtpolizei mehrere Dutzend Personen festgenommen, wie sie am Samstagabend mitteilte. Zudem sprachen Stadt- und Kantonspolizei Zürich zusammen weit über 100 Wegweisungen aus.
Corona-Massnahmenkritiker hatten für Samstagnachmittag auf sozialen Medien eine Demonstration angekündigt. Daraufhin haben linke Gruppierungen landesweit unter dem Titel «Züri nazifrei – rechten Aufmarsch verhindern» für eine Gegendemonstration mobilisiert.
Zwei linke Demo-Züge
Während die Corona-Massnahmengegner anfänglich in der Zürcher Innenstadt kaum zu sehen waren, fanden sich schon vor 14 Uhr viele Personen aus der linken Szene beim Hauptbahnhof ein. Auf der Seite zum Landesmuseum waren es nach Polizeiangaben rund 1000, mehrere Hundert standen auf der gegenüberliegenden Seite beim Bahnhofplatz.
Die Gruppe beim Landesmuseum wollte anfänglich via Central (Platz) in die Innenstadt ziehen. Die Stadtpolizei stoppte den Zug bereits auf dem Neumühlequai. Da drehte der Zug um und marschierte in den Kreis 5.
Bei der Langstrassenunterführung versuchten die Demonstrations-Teilnehmenden Polizeisperren zu durchbrechen und errichteten Barrikaden. Um die Situation zu beruhigen, setzte die Polizei Gummischrot und Reizstoff ein, wie sie in ihrer Mitteilung schrieb. Die Demonstrierenden gelangten dann in den Kreis 4.
Die andere Gruppe hatte sich zunächst vom Bahnhofplatz in Richtung Löwenplatz aufgemacht. Ein Teil der Gruppe versuchte, via Bahnhofstrasse zum Bellevue (Platz) und zum Sechseläutenplatz zu gelangen.
Um dort ein Aufeinandertreffen mit Corona-Massnahmengegnern zu verhindern, setzte die Stadtpolizei «wiederum Mittel» ein. Am Limmatquai randalierten gemäss Polizei einige Demonstrierende, diese wurden mit Hilfe eines Wasserwerfers in Richtung Central (Platz) und Hauptbahnhof zurückgedrängt.
Die Gruppe marschierte schliesslich in den Kreis 4 und traf an der Langstrasse auf die anderen Teilnehmenden. Gegen 16 Uhr kamen sie gemeinsam auf dem Helvetiaplatz an. Dort feierten sie ihren Aufmarsch: «Wir haben die Nazis vertrieben», hiess es. Sie hätten ein Zeichen gegen Rechts gesetzt. Nach 17 Uhr beruhigte sich die Situation im Kreis 4.
Massnahmengegner am Limmatquai gestoppt
Gegen 16 Uhr verhinderte die Stadtpolizei zudem, dass mehrere Dutzend Corona-Massnahmengegner einen Demonstrationszug vom Limmatquai in Richtung Hauptbahnhof durchführen konnten. Sie wurden gemäss Mitteilung «gestoppt, kontrolliert, weggewiesen und im Anschluss verzeigt».
Kurz vor 14.30 Uhr wurden des Weiteren «31 offensichtlich gewaltbereite Personen» im Niederdorf gestoppt und für weitere Abklärung in eine Polizeiwache geführt. Diese könnten der rechtsextremen Szene oder den Massnahmengegnern zugeordnet werden, teilte die Stadtpolizei mit.
Beide Demonstrationen – sowohl jene der Corona-Massnahmengegner als auch jene der linken Gruppierungen – waren unbewilligt. Die Zürcher Stadt- und Kantonspolizei waren bereits nach dem Mittag mit einem Grossaufgebot vor Ort. Mitten im Hauptbahnhof standen vier Kastenwagen mit Absperrgittern. Am Hauptbahnhof waren verschiedene Zugänge abgeriegelt.
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