PharmaAbbVie will Botox-Hersteller Allergan kaufen
SDA
25.6.2019 - 15:56
Der US-Biotechkonzern AbbVie hat den Aktionären des Botox-Herstellers Allergan ein Kaufangebot vorgelegt. (Archivbild)
Source:KEYSTONE/AP/JACQUELYN MARTIN
Die Pharmabranche steht vor einem neuen Mega-Deal: Der US-Biotechkonzern Abbvie will den Botox-Hersteller Allergan für rund 63 Milliarden Dollar schlucken.
Durch den Zukauf entstünde ein neuer Branchenriese mit einem gemeinsamen Umsatz von rund 48 Milliarden Dollar in diesem Jahr.
Es wäre einer der bislang grössten Übernahmen in der Pharmabranche aller Zeiten. Nach Abschluss der Transaktion sollen die Anteilseigner von Abbvie etwa 83 Prozent und die Allergan-Aktionäre rund 17 Prozent an dem Unternehmen halten, wie beide Seiten am Dienstag mitteilten.
Mit dem Deal würde Abbvie seine Abhängigkeit von dem Rheuma-Mittel Humira verringern. Das umsatzstärkste Medikament der Welt war über Jahre der Wachstumstreiber für den Konzern, verlor im vergangenen Herbst aber seinen Patentschutz.
Konsolidierung in der Branche
In der Pharmaindustrie war es in den vergangenen Jahren zu mehreren milliardenschweren Übernahmen gekommen. Zuletzt hatte Anfang dieses Jahres Bristol-Myers Squibb die Übernahme von Celgene für 74 Milliarden Dollar angekündigt – dies wäre der grösste je in der Branche getätigte Zukauf.
Allergan ist vor allem für seine Produkte im Bereich medizinische Ästhetik bekannt und auf dem Gebiet Weltmarktführer. Der US-Pharmariese Pfizer hatte 2016 versucht, Allergan für 160 Milliarden Dollar zu übernehmen, war damit aber gescheitert. Seitdem hat sich der Börsenwert von Allergan nahezu halbiert und das Unternehmen war in das Visier aktivistischer Investoren geraten.
Im Rahmen der Transaktion mit Abbvie sollen die Allergan-Aktionäre je Anteilsschein 0,8660 AbbVie-Aktien und 120,30 Dollar in bar bekommen. Das entspreche gemessen am jüngsten AbbVie-Aktienkurs einem Preis von 188,24 Dollar je Anteilsschein. Am Montag waren Allergan mit 129,57 Dollar aus dem Handel gegangen. Der Abschluss des Deals ist bis Anfang 2020 geplant.
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