Die Ökonomen des Prognoseinstituts BAK Economics erhöhen ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum in der Schweiz im laufenden Jahr leicht. Neu wird mit einem Wert von +1,2 Prozent gerechnet, nachdem es bislang +1,1 Prozent waren.
Für 2020 wird die Prognose dagegen auf +1,7 Prozent von +1,8 Prozent zurückgenommen, wie das Institut am Montag mitteilte.
Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hatte vergangene Woche für das erste Quartal 2019 ein überraschend starkes Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent ausgewiesen. Verschiedene positive Entwicklungen hätten zu diesem breit abgestützten Wachstum geführt, stellt BAK Economics fest. Doch das internationale Umfeld habe sich verschlechtert.
Der grösste Störfaktor sei der sich weiter aufschaukelnde Handelsstreit zwischen den USA und China, der zunehmend die Realwirtschaft ausbremse. Aufgrund der zahlreichen Streitpunkte sei nicht vor 2020 mit wesentlichen Fortschritten im Handelsstreit zu rechnen. Die bisher für das zweite Halbjahr 2019 erwartete Beschleunigung des Welthandels verschiebe sich daher ins kommende Jahr.
Fussball-WM und Olympia
Die Schweiz spüre die schwächere Entwicklung des Welthandels bereits jetzt, erklärt die BAK. Ein Beleg hierfür sei der deutliche Rückgang des Einkaufsmanagerindex (PMI) der Industrie in den letzten Monaten. Im Mai verbesserte sich der Index zwar leicht um 0,1 auf 48,6 Punkte, blieb aber klar unterhalb der als Wachstumsschwelle definierten Marke von 50 Zählern.
Angesichts der verhaltenen Konjunkturaussichten und der wieder gestiegenen Unsicherheit hat BAK auch ihre Prognose zur Geldpolitik angepasst. Neu rechnen die Experten damit, dass weder die EZB noch die SNB die Leitzinsen vor 2021 erhöhen werden.
Dass sich das Wirtschaftswachstum in der Schweiz im kommenden Jahr wieder auf 1,7 Prozent beschleunigt, ist laut BAK nicht der Konjunktur zuzuschreiben. Vielmehr würden 2020 wieder Lizenzeinnahmen aus Sportgrossevents wie der Fussball-WM und den Olympischen Sommerspielen fliessen.
Die Schweiz beheimatet den Weltfussballverband FIFA sowie das Internationale Olympische Komitee. Dies dürfte dem BIP einen Extrazuwachs von 0,2 Prozentpunkten bescheren. Bereinigt um Sportevents erwartet das Konjunkturforschungsbüro ein Wachstum von 1,5 Prozent in 2020
Russland rüstet sich für jahrzehntelange Kriegswirtschaft
St. Petersburg, 07.06.2024: Seit mehr als zwei Jahren führt Russland einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kremlchef Wladimir Putin schwört sein Land jetzt auf einen Ausbau der Kriegswirtschaft ein.
Putin hat dazu eine ganze Liste von Anweisungen für die Entwicklung des Rüstungssektors unterschrieben, um noch mehr Waffen und Munition zu produzieren.
Auch dank der Kriegswirtschaft erwartet die russische Führung ein Wirtschaftswachstum in diesem Jahr um die 2,8 Prozent.
Allein für den Haushaltsposten Verteidigung gibt der Kreml in diesem Jahr umgerechnet etwa 110 Milliarden Euro aus. Hinzu kommen weitere 34 Milliarden Euro für die Bereiche nationale Sicherheit und Sicherheitsorgane. Insgesamt sind das knapp 39 Prozent aller Ausgaben des russischen Etats oder 8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. In Militär und Sicherheitsorgane investiert Russland damit erstmals mehr Geld als in Sozialausgaben.
07.06.2024
Genfer Autosalon ist definitiv am Ende
Der traditionsreiche Genfer Autosalon ist am Ende. Dies teilten die Organisatoren am Freitag mit. Die Automesse war 1905 ins Leben gerufen worden. Zuletzt hatte sie in diesem Frühjahr in einem kleineren Format stattgefunden. Eine weitere Ausgabe werde es nicht mehr geben, schrieben die Organisatoren in einer Mitteilung. Sie hätten festgestellt, dass die Automobilindustrie heute nicht mehr unbedingt eine solche Veranstaltung brauche.
31.05.2024
Bundesrat zeichnet positives Bild der Schweizer Wirtschaft
Die Schweizer Volkswirtschaft ist insgesamt weiterhin gut aufgestellt. Zu diesem Schluss kommt der Bundesrat in einem am Mittwoch verabschiedeten Lagebericht. Auch vor dem Hintergrund der industriepolitischen Renaissance im Ausland bleibt die Schweiz demnach wettbewerbsfähig.
«Die Schweiz gehört weiterhin zu den erfolgreichsten Volkswirtschaften weltweit», sagte Wirtschaftsminister Guy Parmelin in Bern vor den Medien. Sie habe die vergangenen vier krisengeprägten Jahre gut überstanden. Die Schweizer Volkswirtschaft habe sich einmal mehr als äusserst widerstandsfähig erwiesen, so Parmelin.
Das wirtschaftspolitische Umfeld bleibe jedoch herausfordernd. Der Bundesrat erwähnte in seinem Bericht insbesondere die industriepolitischen Initiativen in der EU und den USA, die auch wettbewerbsverzerrende Subventionen umfassten. Ein Grossteil dieser Subventionen seien für die Schweizer Wirtschaft jedoch unproblematisch und eröffneten Schweizer Produzenten gar neue Absatzchancen.
22.05.2024
Russland rüstet sich für jahrzehntelange Kriegswirtschaft
Genfer Autosalon ist definitiv am Ende
Bundesrat zeichnet positives Bild der Schweizer Wirtschaft