(Finanz)dienstleistungBankenombudsman hatte 2023 erneut deutlich mehr Arbeit
tp
22.5.2024 - 15:12
Der Schweizerische Bankenombudsman hat 2023 erneut mehr Fälle bearbeiten müssen. Dazu trugen die Anlageverluste des miserablen Börsenjahrs 2022 aber auch eine weiter stark steigende Zahl an Betrugsfällen bei.
22.5.2024 - 15:12
SDA
Auch die CS-Krise führte zu vielen Anfragen besorgter Bankkundinnen und -kunden.
Insgesamt erledigte die Bankenombudsstelle im vergangenen Jahr 2360 Fälle, was einem Anstieg um 18 Prozent gegenüber 2022 entspricht, wie Bankenombudsman Andreas Barfuss am Mittwoch an einer Medienorientierung erklärte. Die Ombudsstelle intervenierte in 303 Fällen und machte in 207 Fällen konkrete Lösungsvorschläge. Bei 95 Prozent davon seien die Banken den Empfehlungen gefolgt und den Kunden entgegengekommen.
Besser dokumentiert
Das miserable Börsenjahr 2022 bescherte der Ombudsstelle vor allem zu Jahresbeginn viel Arbeit. Bekanntlich erlitten Anleger in allen Anlageklassen starke Verluste – auch bei den Obligationenanlagen, die von Banken gerne risikoscheuen Kunden empfohlen werden. Dies habe «erwartungsgemäss» zu einer Zunahme von Beschwerden geführt – allerdings meist mit geringen Aussichten auf Erfolg.
«Chancen und Risiken aus einem Finanzdienstleistungsgeschäft liegen zunächst einmal beim Kunden», betonte Barfuss. Die Bank schulde dem Kunden nicht einen bestimmten Anlageerfolg, eine Vermögenseinbusse habe er selbst tragen. Beim Bankenombudsman machten Kunden etwa eine mangelnde Überwachung des Depots oder falsche Beratung zu einem riskanten Produkt geltend.
Für die Ombudsstelle sei es im Bereich Anlageberatung und Vermögensverwaltung generell schwierig, Vermittlungserfolge zu erzielen, sagte Barfuss. So seien seit der Einführung des Finanzdienstleistungsgesetzes (Fidleg) auch die Fälle deutlich besser dokumentiert, wodurch Banken weniger Beweisschwierigkeiten hätten. Auch seien die Anforderungen der Rechtsprechung an mögliche Kläger relativ hoch.
Schwachstelle Mensch
Massiv zugenommen haben die Kartenbetrugsfälle. Gegenüber dem Vorjahr stiegen diese um 85 Prozent und auch im laufenden Jahr 2024 sei der Trend ungebrochen. Dabei seien die Maschen der Betrüger eigentlich nicht neu. Allerdings gingen Betrügerbanden immer professioneller, etwa mit dem Einsatz ganzer «Call Centers», vor. Und waren «Phishing-Mails» früher oft fehlerhaft, so seien diese heute «praktisch perfekt».
Meist zielten Kriminelle weniger auf die technischen Systeme sondern auf die Menschen als «Schwachstelle»: Mit Methoden wie etwa gefälschten Mails oder «Schreckanrufen» sollen diese zur Auslösung einer Zahlung bewegt werden. Auch hier müssten Kunden die Schäden meist selber zahlen: Eine Haftung der Bank sei selten gegeben. «Vereinzelt können Kulanzleistungen erzielt werden», so der Bankenombudsman.
Beunruhigte CS-Kunden
Die Krise der Credit Suisse beschäftigte die Ombudsstelle vor allem in den ersten Monaten des Jahres 2023: Besorgte Bankkundinnen und -kunden hätten sich meist telefonisch über die Sicherheit ihrer Einlagen erkundigt. Die im Frühling 2023 erfolgte Übernahme der CS durch die UBS und die Zusammenlegung der Banken habe der Ombudsstelle dagegen nur wenig Arbeit beschert, räumte Barfuss ein.
Im Rahmen seiner Tätigkeit als Anlaufstelle für kontakt- und nachrichtenlose Vermögenswerte erhielt der Bankenombudsman im Berichtsjahr 495 (Vorjahr 448) neue Suchanfragen. Insgesamt konnten 18 kontaktlose Kundenbeziehungen mit Konto- respektive Depotwerten in Höhe von 1,1 Millionen Franken und den Inhalt eines Schrankfachs den berechtigten Personen zugänglich gemacht werden.
Russland rüstet sich für jahrzehntelange Kriegswirtschaft
St. Petersburg, 07.06.2024: Seit mehr als zwei Jahren führt Russland einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kremlchef Wladimir Putin schwört sein Land jetzt auf einen Ausbau der Kriegswirtschaft ein.
Putin hat dazu eine ganze Liste von Anweisungen für die Entwicklung des Rüstungssektors unterschrieben, um noch mehr Waffen und Munition zu produzieren.
Auch dank der Kriegswirtschaft erwartet die russische Führung ein Wirtschaftswachstum in diesem Jahr um die 2,8 Prozent.
Allein für den Haushaltsposten Verteidigung gibt der Kreml in diesem Jahr umgerechnet etwa 110 Milliarden Euro aus. Hinzu kommen weitere 34 Milliarden Euro für die Bereiche nationale Sicherheit und Sicherheitsorgane. Insgesamt sind das knapp 39 Prozent aller Ausgaben des russischen Etats oder 8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. In Militär und Sicherheitsorgane investiert Russland damit erstmals mehr Geld als in Sozialausgaben.
07.06.2024
Genfer Autosalon ist definitiv am Ende
Der traditionsreiche Genfer Autosalon ist am Ende. Dies teilten die Organisatoren am Freitag mit. Die Automesse war 1905 ins Leben gerufen worden. Zuletzt hatte sie in diesem Frühjahr in einem kleineren Format stattgefunden. Eine weitere Ausgabe werde es nicht mehr geben, schrieben die Organisatoren in einer Mitteilung. Sie hätten festgestellt, dass die Automobilindustrie heute nicht mehr unbedingt eine solche Veranstaltung brauche.
31.05.2024
Bundesrat zeichnet positives Bild der Schweizer Wirtschaft
Die Schweizer Volkswirtschaft ist insgesamt weiterhin gut aufgestellt. Zu diesem Schluss kommt der Bundesrat in einem am Mittwoch verabschiedeten Lagebericht. Auch vor dem Hintergrund der industriepolitischen Renaissance im Ausland bleibt die Schweiz demnach wettbewerbsfähig.
«Die Schweiz gehört weiterhin zu den erfolgreichsten Volkswirtschaften weltweit», sagte Wirtschaftsminister Guy Parmelin in Bern vor den Medien. Sie habe die vergangenen vier krisengeprägten Jahre gut überstanden. Die Schweizer Volkswirtschaft habe sich einmal mehr als äusserst widerstandsfähig erwiesen, so Parmelin.
Das wirtschaftspolitische Umfeld bleibe jedoch herausfordernd. Der Bundesrat erwähnte in seinem Bericht insbesondere die industriepolitischen Initiativen in der EU und den USA, die auch wettbewerbsverzerrende Subventionen umfassten. Ein Grossteil dieser Subventionen seien für die Schweizer Wirtschaft jedoch unproblematisch und eröffneten Schweizer Produzenten gar neue Absatzchancen.
22.05.2024
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