Bahn Corona bremst Goldenpass Express

SDA

9.11.2020 - 12:09

Zwar wurden mehrere Waggons bereits fertig gestellt und ausgeliefert. Aufgrund der Pandemie kam es aber zu Verzögerungen von mehreren Monaten bei der Produktion der variablen Drehgestelle.
Zwar wurden mehrere Waggons bereits fertig gestellt und ausgeliefert. Aufgrund der Pandemie kam es aber zu Verzögerungen von mehreren Monaten bei der Produktion der variablen Drehgestelle.
Source: MOB

Wegen der Coronavirus-Pandemie wird die Eröffnung des Goldenpass Express, die umsteigefreie Zugverbindung zwischen Montreux VD und Interlaken BE, auf Dezember 2022 verschoben. Die Verbindung hätte eigentlich im nächsten Sommer eröffnet werden sollen.

Während der Pandemie sei die industrielle Produktion ins Stocken geraten, teilte die Montreux-Berner Oberland-Bahn (MOB) am Montag mit. Dies habe zu erheblichen Lieferverspätungen geführt.

Zwar wurden mehrere Waggons bereits fertig gestellt und ausgeliefert. Aufgrund der Pandemie kam es aber zu Verzögerungen von mehreren Monaten bei der Produktion der variablen Drehgestelle, an der zahlreiche Partner in der Schweiz und im Ausland beteiligt sind.

Die MOB habe deshalb mit ihrem Hauptpartner BLS und ihren Bestellern (die Kantone Waadt, Bern und Freiburg sowie das Bundesamt für Verkehr) entschieden, die Einführung des Goldenpass Express zu verschieben, heisst es im Communiqué.

Variables Drehgestell

Die Montreux-Berner Oberland-Bahn entstand im 19. Jahrhundert mit der Idee, die drei grossen Tourismusregionen Genfersee, Gstaad sowie Brienzersee und Thunersee zu verbinden. Schliesslich wurden die Strecken mit unterschiedlichen Spurbreiten gebaut. Von Montreux bis Zweisimmen BE verkehren die Züge auf der ein Meter breiten Schmalspur, zwischen Zweisimmen und Interlaken auf der Normalspur (1,4 Meter).

Mit einem variablen Drehgestell soll der Goldenpass Express auf einer Umspurrampe in Zweisimmen künftig in wenigen Sekunden von der Meterspur auf die Normalspur wechseln können. Die technische Umsetzung ist laut MOB anspruchsvoll. Die Drehgestelle wurden von Alstom und die Wagen von Stadler Rail produziert. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 76 Millionen Franken.

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