Die Credit Suisse hat im ersten Quartal dank Sonderfaktoren deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Wegen der Coronakrise musste die Grossbank allerdings Rückstellungen und Wertberichtigungen von über 1 Milliarde Franken in Kauf nehmen.
Der Reingewinn stieg im Startquartal 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 75 Prozent auf 1,31 Milliarden Franken, wie die Bank am Donnerstag mitteilte. Sie profitierte dabei von einem negativen Steuersatz.
Auf Vorsteuerebene stieg das Ergebnis um 13 Prozent auf 1,20 Milliarden Franken. Ohne einem Gewinn aus dem Abschluss des Verkaufs der Fonds-Plattform Investlab an Allfunds in Höhe von 268 Millionen Franken und kleineren Rückstellungen für bedeutende Rechtsstreitigkeiten hätte der Vorsteuergewinn allerdings lediglich 951 Millionen betragen, was einem Rückgang von 11 Prozent entsprochen hätte.
Erträge über Markterwartungen
Die Erträge nahmen um 7 Prozent auf 5,78 Milliarden Franken zu. Der Geschäftsaufwand ging derweil um 6 Prozent auf 4,01 Milliarden zurück.
Die Rendite auf dem materiellen Eigenkapital (RoTE) erreichte im Berichtsquartal 13,1 Prozent. Unter Annahme eines erwarteten Steuersatzes von 20 bis 25 Prozent für das Gesamtjahr hätte die Kennzahl bei rund 9 bis 9,5 Prozent gelegen, hiess es dazu. Ziel ist es, die Eigenkapitalrendite, an der die Bank ihre Profitabilität misst, 2020 auf mindestens 10 Prozent zu steigern – nach 8,7 Prozent 2019.
Mit den Ergebnissen wurden die Schätzungen von Analysten auf Stufe Ertrag und Reingewinn übertroffen. Es hatte aber im Vorfeld eine hohe Unsicherheit gegeben – entsprechend gross waren die Schätzungsbandbreiten.
Welt ist eine andere
«Das erste Quartal unter meiner Leitung als CEO der Gruppe war durch ein sehr schwieriges Umfeld mit einschneidenden Auswirkungen infolge der Covid-19-Pandemie geprägt», sagte Thomas Gottstein, der erstmals als Gruppenchef die Zahlen präsentierte. Als der frühere Schweiz-Chef der CS am 14. Februar das Amt übernommen hat, habe er keine Ahnung gehabt, wie sich die Welt innerhalb eines Monats verändern würde, sagte er am Donnerstag vor Analysten und Investoren. Trotz des schwierigen Umfelds habe die Bank ein solides Quartalsergebnis erzielt.
Angesichts der einschneidenden Auswirkungen, mit der die Credit Suisse weiterhin rechnet, musste die Schweizer Grossbank dem Beispiel grosser US-Institute folgen und kam im ersten Quartal ebenfalls nicht um Rückstellungen und Wertberichtigungen herum. Eine «Reserve» von 1,03 Milliarden Franken solle das schwierige Wirtschaftsumfeld und den anhaltenden Druck auf die Ölpreise berücksichtigen, hiess es.
Davon gehen 568 Millionen Franken auf das Konto von Rückstellungen für Kreditrisiken in allen fünf Geschäftsdivisionen – 444 Millionen entfielen zudem auf Wertberichtigungen.
Weitere Wertberichtigungen möglich
Das Ende der Fahnenstange ist damit aber wohl noch nicht erreicht: Das Ausmass der Corona-Auswirkungen sei nach wie vor schwierig zu beurteilen, so die Bank. In den kommenden Quartalen könnte es daher nötig sein, weitere Reserven zu bilden und Wertberichtigungen vorzunehmen – insbesondere im Corporate-Banking-Geschäft und bei sonstigen Darlehen ausserhalb der Schweiz und im Hinblick auf Anlagen im Asset Management.
Zudem könne die Erholung bei Beratungs- und Emissionsgebühren verhalten sein – wenigstens kurzfristig bis die Covid-19-Pandemie nachlässt und die Erholung der globalen Wirtschaft einsetzt. Die CS gibt sich aber überzeugt, auch während dieser Krise solide Finanzergebnisse zu erzielen.
Im Zusammenhang mit den Sofortmassnahmen zur Linderung der Folgen der Corona-Pandemie hebt die CS ihre aktive Rolle bei den Überbrückungskrediten für Schweizer KMU hervor. So seien im Rahmen des laufenden Programms bisher rund 14'000 Kredite im Umfang von 2,4 Milliarden gewährt worden.
Weniger verwaltete Vermögen
Derweil flossen der Grossbank in der Periode von Januar bis März Nettoneugelder in Höhe von 5,8 Milliarden Franken zu, verglichen mit 9,9 Milliarden im Vorquartal. Die verwalteten Vermögen gingen per Ende März allerdings auf 1'371 Milliarden zurück, was mit den ungünstigen Marktbewegungen und negativen Fremdwährungseffekten erklärt wurde.
Von den Divisionen erzielten – wie bereits sowohl im Vorjahr als auch im Vorquartal – alle ausser IBCM ein positives Ergebnis. Die Sparte für Investment-Banking-Dienstleistungen, also die Beratung bei Übernahmen und Fusionen oder bei Börsengängen, erlitt einen hohen Verlust von 392 Millionen Franken. Hier belasteten die bereits erwähnten «Mark-to-Market»-Verluste sowie Absicherungen für unbesicherte Unternehmensderivate.
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