Nach den Corona-Lockerungen fahren deutsche Firmen ihre Produktion wieder spürbar hoch – aber weniger stark als erwartet.
Industrie, Bau und Energieversorger stellten im Mai zusammen 7,8 Prozent mehr her als im Vormonat, wie das Statische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Ökonomen hatten aber mit einem Anstieg von zehn Prozent gerechnet, nachdem es im April wegen der Virus-Pandemie mit 17,5 Prozent das grösste Minus seit Beginn der Datenerhebung 1991 gegeben hatte. «Die Industrieproduktion dürfte ihren Tiefpunkt überwunden haben», erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. Die Kapazitäten blieben aber «deutlich unterausgelastet.» Ökonomen betonten, der Weg zur Normalität sei lang. «Der Absturz ging schnell, für die Erholung braucht man Zeit», sagte Dekabank-Experte Andreas Scheuerle.
Allein bei der Industrie gab es ein Plus von 10,3 Prozent – vor allem weil die Autobauer ihre Produktionsbänder nach dem weitgehenden Stillstand im April wieder anwarfen. «In normalen Zeiten sind das gewaltige Anstiege, nach dem Lockdown aber nur magere», sagte Scheuerle. Auch Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank LBBW sprach von enttäuschenden Zahlen und erwartet, dass die Erholung langsamer laufen dürfte als erhofft. «Das zeigt, dass zwar die Frühindikatoren V-förmig aufwärts streben, aber in der Realwirtschaft sehen wir derzeit mehr ein U.» Zudem dürfte das zweite Quartal damit gesamtwirtschaftlich schlechter ausfallen als gedacht. Die Commerzbank hält für den Zeitraum April bis Juni ein Schrumpfen der Wirtschaft von rund zehn Prozent zum Vorquartal für möglich.
Zahlen für den Mai – «Eine reine Labsal»
Der Chefökonom der VP Bank aus Liechtenstein, Thomas Gitzel, betonte aber das Positive: «Nach dem epochalen Absturz der Produktionszahlen im März und April ist das Zahlenmaterial für den Mai eine reine Labsal – auch wenn der Zuwachs hinter den Erwartungen zurückbleibt.» Letztlich zähle die Botschaft: «Die deutsche Wirtschaft nimmt nach dem Lockdown wieder Fahrt auf und hievt damit das Bruttoinlandsprodukt wieder auf höhere Niveaus.»
Nach einem Rekordrückgang auf dem Höhepunkt der Corona-Krise füllen sich auch die Auftragsbücher der Industrie wieder. Die Bestellungen zogen von April auf Mai um 10,4 Prozent an und damit so stark wie noch nie seit Beginn der Datenerhebung 1991. «Das Plus bei den Auftragseingängen deutet auf eine weiter anziehende Produktion in den kommenden Monaten hin», betonte das Ministerium. Allerdings bleibe vor allem die Entwicklung der Auslandsnachfrage ein Risiko.
Wie aus einer Umfrage des Ifo-Instituts hervorgeht, wollen die Industriebetriebe in den kommenden drei Monaten mehr produzieren. Die Stimmung der Unternehmen habe sich im Juni das zweite Mal in Folge verbessert – und beim Ifo-Barometer dazu habe es den zweitgrössten Anstieg seit der Wiedervereinigung gegeben. Erstmals nach drei Monaten überwiege also der Anteil an Unternehmen, die ihre Produktion ausweiten wollen. «In der Autoindustrie herrscht Aufbruchstimmung.» Allerdings erklärte das Statistische Bundesamt, dass die Produktion der Branche im Mai trotz eines deutlichen Anstiegs noch rund 50 Prozent unter dem Niveau vom Februar – und damit vor der Corona-Krise – lag.
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