Die erste Generalversammlung mit dem neuen CEO Thomas Gottstein war primär eine digitale Angelegenheit (Archivbild).
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Es dürfte eine der unspektakulärsten und vor allem kürzesten ordentlichen Generalversammlungen in der Geschichte der Credit Suisse werden. Am Donnerstag findet die GV erstmals seit Jahrzehnten ohne hitzige Reden von Kleinaktionären statt.
Eine Teilnahme der Aktionäre vor Ort ist in diesem Jahr wegen der Massnahmen des Bundes zur Bekämpfung des Coronavirus nicht möglich. In diesem Jahr findet die GV denn auch nicht wie sonst im grossen Zürcher Hallenstadion statt, sondern in Horgen. Und im Raum werden vielleicht eine Handvoll Leute sein. Die Aktionäre konnten im Voraus über einen Stimmrechtsvertreter abstimmen. Und der Anlass wird – wie immer – öffentlich im Internet übertragen.
So könnte die Veranstaltung dieses Mal innerhalb einer Stunde vorüber sein – ganz anders als in der Vergangenheit, als der offizielle Teil regelmässig vier bis fünf Stunden, teilweise gar sieben Stunden dauerte. Nach den Ansprachen von Verwaltungsratspräsident und Konzernchef sind es nämlich vor allem die Reden zahlreicher Kleinaktionäre, die den Anlass normalerweise in die Länge ziehen.
Grossaktionäre lassen sich eh vertreten
Fraglich ist, wie viele der Kleinaktionäre die Generalversammlung nun online verfolgen werden. Für die Abstimmungsergebnisse sind sie aber ohnehin nicht ausschlaggebend. Denn die Kleinaktionäre vor Ort machen jeweils nur einen sehr geringen Anteil der Aktienstimmen aus. Im vergangen Jahr etwa knapp 1,2 Prozent.
Die grossen Aktionäre – zu ihnen gehören etwa die Qatar Holding, die Olayan Group, Harris Associates, Blackrock oder der Norwegische Staatsfonds – lassen sich auch sonst vertreten.
Vergütungsbericht unter Beschuss
Für Thomas Gottstein ist es die erste GV als Konzernchef. Er hat das Amt erst im Februar von Tidjane Thiam übernommen. Als früherer CS-Schweiz-Chef war er zwar regelmässig dabei und sass mit den anderen Mitgliedern der Konzernleitung in der ersten Reihe. Seinen ersten Auftritt als CEO hätte er sich aber sicher anders vorgestellt.
Kritik von Aktionären wird es an der GV aber auch dieses Jahr geben. Verschiedene Stimmrechtsberater haben sich bereits in Stellung gebracht: Der einflussreiche US-Stimmrechtsberater Glass Lewis und der Westschweizer Aktionärsvertreter Ethos empfehlen den Aktionären beispielsweise, der Bankleitung die Entlastung zu verweigern und den Vergütungsbericht abzulehnen.
Der wichtige US-Stimmrechtsberater ISS allerdings empfiehlt der Aktionären, allen Vorschlägen des Verwaltungsrates zuzustimmen.
Coronakrise bestimmt alles
Bei der Credit Suisse dürfte indes momentan ohnehin nicht die Auseinandersetzung mit Stimmrechtsberatern und kritischen Aktionären im Fokus stehen, sondern die Coronakrise. Im Vordergrund stehe aktuell die Aufrechterhaltung des Geschäftes, sagte Gottstein denn am vergangenen Donnerstag anlässlich der Präsentation des Quartalergebnisses.
Von Januar bis März musste die Bank Rückstellungen und Wertberichtigungen von rund 1 Milliarde Franken vornehmen. Und weitere Absicherungen für Kreditrisiken könnten folgen. Das Ausmass der Auswirkungen durch Corona sei nicht abschätzbar, hiess es.
Das verheisst alles nichts Gutes, auch für die Aktionäre. Geplante Aktienrückkäufe sind auf jeden Fall erst einmal auf Eis, die Dividende für 2019 ist halbiert worden und der Aktienkurs steht stark unter Druck. Seit Anfang Jahr haben CS-Aktien rund ein Drittel an Wert eingebüsst.
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St. Petersburg, 07.06.2024: Seit mehr als zwei Jahren führt Russland einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kremlchef Wladimir Putin schwört sein Land jetzt auf einen Ausbau der Kriegswirtschaft ein.
Putin hat dazu eine ganze Liste von Anweisungen für die Entwicklung des Rüstungssektors unterschrieben, um noch mehr Waffen und Munition zu produzieren.
Auch dank der Kriegswirtschaft erwartet die russische Führung ein Wirtschaftswachstum in diesem Jahr um die 2,8 Prozent.
Allein für den Haushaltsposten Verteidigung gibt der Kreml in diesem Jahr umgerechnet etwa 110 Milliarden Euro aus. Hinzu kommen weitere 34 Milliarden Euro für die Bereiche nationale Sicherheit und Sicherheitsorgane. Insgesamt sind das knapp 39 Prozent aller Ausgaben des russischen Etats oder 8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. In Militär und Sicherheitsorgane investiert Russland damit erstmals mehr Geld als in Sozialausgaben.
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