LohnunterschiedeFrauen erhielten auch 2018 viel weniger Lohn
SDA
25.6.2019 - 10:43
Am Frauenstreiktag am 14. Juni demonstrierten zehntausende Frauen auch für gerechtere Löhne.
Source:Keystone/Georgio Kefalas
Wer in der Schweiz viel verdienen will, sollte eine Führungsposition anstreben oder einen Hochschulabschluss machen. Und noch etwas hilft deutlich, wie die Statistik des vergangenen Jahres zeigt: Mann sein.
Die angestellten Führungskräfte verdienten 2018 am besten. Der mittlere Lohn (Median) liegt in dieser Berufsgruppe bei 106'000 Franken. Dies gilt unabhängig vom Beschäftigungsgrad, wie aus der Statistik zu den Erwerbseinkommen des Bundesamt für Statistik (BFS) hervorgeht. Das heisst, für die eine Hälfte der Erwerbstätigen liegt das Einkommen über diesem Wert, für die andere Hälfte dagegen unterhalb.
Selbständige haben Nachsehen
Auf Platz zwei und drei folgen «Akademische Berufe» sowie «Techniker und gleichranginge Berufe» mit einem Median-Einkommen von 83'000 Franken beziehungsweise 73'500 Franken.
Am wenigsten im Portemonnaie hatten hingegen angestellte Hilfsarbeitskräfte mit 32'700 Franken. Auf dem zweitletztem Platz rangieren Anlagen- und Maschinenbediener, diese hatten mit 68'000 Franken aber bereits mehr als doppelt so viel.
Unter den Selbständigen ist die Reihenfolge der Berufsgruppen dieselbe. Allerdings verdienten Führungskräfte und Menschen mit akademischen Berufen lediglich 78'000 beziehungsweise 72'000 Franken. Die selbständigen Hilfsarbeiter bekamen mit 43'100 im Median hingegen mehr Lohn als die angestellten.
Frauen verdienen massiv schlechter
Dabei verdienten Männer insgesamt deutlich mehr als Frauen. So erhielten angestellte männliche Führungskräfte 121'500 Franken, Frauen mit gleicher Position hingegen lediglich 80'000 Franken. Dieses Bild zeigt sich durch alle Berufsgruppen hinweg: Insgesamt stehen 81'000 Franken bei den angestellten Männern 52'400 Franken bei den Frauen gegenüber. In der Selbständigkeit ist der Lohn-Unterschied zwischen den Geschlechtern im Mittel sogar noch prekärer.
Es gibt wenige Ausnahmen: Wird lediglich die Teilzeitarbeit betrachtet, sind Frauen im vergangenen Jahr als angestellte Bürokraft, Verkäuferin, Maschinenbedienerin oder Hilfsarbeiterin auf ein höheres Median-Einkommen gekommen. Die Unterschiede sind aber vergleichsweise gering: Zum Beispiel verdiente eine in Teilzeit angestellte Bürokraft oder kaufmännische Angestellte im Mittel 40'300 Franken, während das männliche Pendant auf 38'800 Franken kam.
Doppelt so viele Männer über 100'000
Über alle Berufsgruppen hinweg kommen aber auch angestellte Frauen in Teilzeit auf ein geringeres mittleres Einkommen von 38'500 Franken gegenüber 45'500 Franken. In Prozent macht bei Männern in Vollzeit «ein Einkommen von 104'000 Franken pro Jahr oder mehr» fast 30 Prozent aus, bei den Frauen macht diese die höchste Einkommenskategorie lediglich gut 15 Prozent aus. Auf die tiefste Einkommensstufe – null bis 26'000 Franken – kommen unter den Männern hingegen nur knapp zweil Prozent. Bei Frauen macht diese Kategorie 5,4 Prozent aus.
Das jährliche Einkommen ermittelt das BFS auf der Basis des von der befragten Person angegebenen Betrags. Der Stundenlohn wird auf einen Jahresbetrag umgerechnet. Berücksichtigt werden sowohl Schweizer als auch Ausländer, deren Wohnsitz ganzjährig in der Schweiz ist.
Hunderttausende Frauen und männliche Unterstützer beteiligten sich am 14. Juni am schweizweiten Frauenstreik. Die grösste Demonstration fand in Zürich statt.
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Bunt und vielfältig präsentierten sich die Demonstrantinnen am Frauenstreik 2019.
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Gleicher Lohn war eine der wesentlichsten Forderungen des Streiks.
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Hingucker: Diese Demonstrantin hat die Symbole für Anarchie und das weibliche Geschlecht kreativ vereint.
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Frauenstreik auch in St. Gallen: Ein lilafarbener Protestzug zieht durch die Stadt.
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Vor dem Universitätsspital Zürich gehen Pflegerinnen für ihre Rechte auf die Strasse.
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Demonstrantinnen haben sogar kurzehand diese Statue beim Bundeshaus aufgehübscht.
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Der Bundesplatz in Bern ist nachmittags ebenfalls fest in Frauenhand.
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Kämpferische Geste: Die Streikenden bahnen sich ihren Weg durch Lausanne.
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Auch in Zürich machen die Frauen unmissverständlich klar, worum es ihnen geht.
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Klar, dass der Zürcher Helvetiaplatz zum Treffpunkt streikender Frauen wird.
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Einige Teilnehmerinnen der Proteste beweisen Kreativität in ihrer Outfitwahl.
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Zwei Zürcherinnen haben für den Protestzug eine Klitoris-Skulptur gebastelt.
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In den Strassen von Bern stärken sich Demonstrantinnen für den Streik.
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Sitzt der Anstecker noch? Maya Graf rückt bei Regula Rytz (rechts) noch einmal alles zurecht.
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Streik-Selfie: (von links) Die SP-Nationalraetinnen Nadine Masshardt, Yvonne Feri, Laurence Fehlmann Rielle, Priska Seiler Graf, Barbara Gysi, Mattea Meyer und Jacqueline Badran werfen sich in Pose.
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Auch im Parlament weht die Streikfahne.
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Bundesrätin Simonetta Sommaruga nimmt an den Protesten in Lausanne teil.
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Vom Regen lässt sich niemand abschrecken.
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Die Demonstrantinnen beginnen ihren Streiktag mit einem Frühstück auf einer Brücke.
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In der Tageszeitung «Le Temps» bleiben heute einige Seiten streikbedingt leer.
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Am Freitagmorgen stehen viele Schweizer vor geschlossenen Läden.
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Auch die Kathedrale von Lausanne leuchtet in der Farbe der Streikenden.
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Auf dem Place de la Riponne zünden sich die Demonstrantinnen ein Feuer an.
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In Lausanne sind es rund 500 Demonstrierende gewesen.
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Bereits am Donnerstagabend sind zahlreiche Frauen auf die Strasse gegangen.
Russland rüstet sich für jahrzehntelange Kriegswirtschaft
St. Petersburg, 07.06.2024: Seit mehr als zwei Jahren führt Russland einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kremlchef Wladimir Putin schwört sein Land jetzt auf einen Ausbau der Kriegswirtschaft ein.
Putin hat dazu eine ganze Liste von Anweisungen für die Entwicklung des Rüstungssektors unterschrieben, um noch mehr Waffen und Munition zu produzieren.
Auch dank der Kriegswirtschaft erwartet die russische Führung ein Wirtschaftswachstum in diesem Jahr um die 2,8 Prozent.
Allein für den Haushaltsposten Verteidigung gibt der Kreml in diesem Jahr umgerechnet etwa 110 Milliarden Euro aus. Hinzu kommen weitere 34 Milliarden Euro für die Bereiche nationale Sicherheit und Sicherheitsorgane. Insgesamt sind das knapp 39 Prozent aller Ausgaben des russischen Etats oder 8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. In Militär und Sicherheitsorgane investiert Russland damit erstmals mehr Geld als in Sozialausgaben.
07.06.2024
Genfer Autosalon ist definitiv am Ende
Der traditionsreiche Genfer Autosalon ist am Ende. Dies teilten die Organisatoren am Freitag mit. Die Automesse war 1905 ins Leben gerufen worden. Zuletzt hatte sie in diesem Frühjahr in einem kleineren Format stattgefunden. Eine weitere Ausgabe werde es nicht mehr geben, schrieben die Organisatoren in einer Mitteilung. Sie hätten festgestellt, dass die Automobilindustrie heute nicht mehr unbedingt eine solche Veranstaltung brauche.
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«Die Schweiz gehört weiterhin zu den erfolgreichsten Volkswirtschaften weltweit», sagte Wirtschaftsminister Guy Parmelin in Bern vor den Medien. Sie habe die vergangenen vier krisengeprägten Jahre gut überstanden. Die Schweizer Volkswirtschaft habe sich einmal mehr als äusserst widerstandsfähig erwiesen, so Parmelin.
Das wirtschaftspolitische Umfeld bleibe jedoch herausfordernd. Der Bundesrat erwähnte in seinem Bericht insbesondere die industriepolitischen Initiativen in der EU und den USA, die auch wettbewerbsverzerrende Subventionen umfassten. Ein Grossteil dieser Subventionen seien für die Schweizer Wirtschaft jedoch unproblematisch und eröffneten Schweizer Produzenten gar neue Absatzchancen.
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