BahnindustrieKnall bei Stadler Rail: Der Chef geht – Patron Spuhler übernimmt
SDA
21.5.2020 - 19:22
Beim Bahnhersteller Stadler Rail kommt es zum Eklat. CEO Thomas Ahlburg geht und Verwaltungsratspräsident Peter Spuhler übernimmt per sofort wieder das Ruder. Auslöser waren unüberwindliche Differenzen über die Ausrichtung des Unternehmens.
Wegen Differenzen bei der strategischen und organisatorischen Weiterentwicklung von Stadler hätten der Verwaltungsrat und der Gruppen-CEO Thomas Ahlburg entschieden, das Arbeitsverhältnis einvernehmlich aufzulösen, heisst es in einer Mitteilung von Stadler vom Donnerstagabend. Ahlburg war seit 1. Januar 2018 CEO. Ad interim übernimmt nun Patron Peter Spuhler wieder den Chefposten.
Spuhler bedankte sich im Namen des Verwaltungsrates bei Ahlburg für «seinen grossen Einsatz für Stadler in seiner Rolle als Group CEO». Ahlburg habe insbesondere die weitere Internationalisierung und den signifikanten Kapazitätsausbau von Stadler vorangetrieben.
Führung sichergestellt
Die operative sowie strategische Führung von Stadler sei dank der Erfahrung von Peter Spuhler als ehemaliger, langjähriger CEO und durch sein Amt als exekutiver Verwaltungsratspräsident in dieser Übergangsphase sichergestellt, heisst es in der Mitteilung weiter.
Ahlburg will künftig als selbstständiger Unternehmer tätig sein. Bis Ende 2020 stehe er Stadler beratend zur Seite, hiess es. Vor seiner Tätigkeit als Gruppen-CEO war er für den Bereich Stadler Bussnang verantwortlich. «Obwohl wir nicht immer gleicher Meinung waren, habe ich Thomas als leidenschaftlichen und pragmatischen CEO kennen- und schätzen gelernt», wird Peter Spuhler zitiert.
2020-Prognosen gestrichen
Weiter äusserte sich die Gruppe auch über die Auswirkungen der Corona-Krise auf das Geschäft. Bislang seien diese relativ gering, hiess es. Die künftigen Folgen seien derzeit allerdings nur schwer abschätzbar. Daher streicht Stadler die bislang geltenden Finanzziele für das laufende Jahr.
Die Gruppe hatte sich Anfang März zum Ziel gesetzt, den Umsatz im Jahr 2020 auf 3,5 Milliarden Franken zu steigern nach 3,2 Milliarden im Jahr zuvor. Dabei wollte man eine Betriebsgewinn-Marge von mindestens 6 Prozent erreichen.
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