Fensterplatz vorLufthansa setzt auf neue Boarding-Strategie – Swiss wartet noch ab
SDA
5.11.2019 - 09:12
Lufthansa-Kunden müssen sich beim Einstieg ins Flugzeug auf ein neues Boarding-Verfahren einstellen. Tochter Swiss führt das neue Prozedere vorerst nur auf wenigen Flügen ein.
Neues Boardingprocedere bei der Lufthansa: Im Grundsatz werden die Passagiere künftig danach aufgeteilt, ob sie einen Platz am Fenster, in der Mitte der Sitzreihe oder am Gang gebucht haben. Bei amerikanischen Fluggesellschaften, aber auch bei Air France oder British Airways lautet die Reihenfolge beim Einsteigen längst «Window-Middle-Aisle», liebevoll auch «Wilma» abgekürzt.
Der Konzern will das neue Konzept ab Donnerstag auf Europa-Flügen seiner Netz-Gesellschaften Lufthansa und Austrian über den Winter einführen. Swiss-Kunden dagegen würden voerst nur an ungefähr 20 europäischen Aussenstationen nach dem Fenster-Mitte-Gang-Prinzip boarden, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur AWP. An den Flughäfen Zürich und Genf werde das Prinzip aufgrund lokaler Gegebenheiten vorerst nicht eingeführt.
Die Lufthansa verspricht sich von «Wilma» eine wertvolle Zeitersparnis beim Einsteigen. «Zwei Minuten hören sich erst einmal nicht nach viel an, sind aber schon rund zehn Prozent des Boarding-Prozesses», sagt Vicky Scherber, die seit einem guten Jahr an dem neuen System tüftelt.
Fünf Gruppen
Nebenbei sollen mit der neuen Methode die stressigen Konflikte minimiert werden, die beim Gerangel um den richtigen Sitz und ausreichenden Platz für das Handgepäck entstehen.
Auf der für Wenigflieger ohnehin schon komplexen Bordkarte werden die Lufthansa-Gesellschaften neben Abflug-Gate und Sitzplatz-Nummer eine weitere Rubrik eintragen, nämlich die Boarding-Gruppen 1 bis 5.
Unverändert dürfen zunächst Familien mit kleinen Kindern und hilfsbedürftige oder mobilitätseingeschränkte Gäste einsteigen, sagt Scherber, die bei der Lufthansa-Group für die Passagier- und Gepäckprozesse verantwortlich ist.
Skepsis unter Flugreisenden
Dann kommen in den Gruppen 1 und 2 die privilegierten Stammkunden (Senatoren, Hons) sowie Passagiere mit teuren Business- oder Ecoflex-Tickets, unabhängig von der gebuchten Sitzposition. Gruppe 3 meint dann die Economy-Passagiere mit Fensterplatz, Gruppe 4 die Mitte und schliesslich die 5 für Menschen, die am Gang sitzen. Diese Plätze sind besonders bei gross gewachsenen Menschen beliebt.
Familien, Paare und Gruppen würden zum Einsteigen aber nicht getrennt, versichert die Lufthansa-Expertin Scherber. Die Software sorge dafür, dass zusammen gebuchte Passagiere in dieselbe Boarding-Gruppe kämen und dann auch gemeinsam einsteigen könnten. Zumindest dieses Problem gab es nach dem bisherigen System nicht, wo die Passagiere gestaffelt nach Sitzreihen ins Flugzeug gelassen wurden.
In Internet-Foren zeigen sich erfahrene Flugreisende nur wenig optimistisch, dass das neue Boardingverfahren vieles positiv verändern wird. Den eigentlichen Grund für die Staus im Gang sehen sie nämlich im knappen Platz in den Gepäckschalen oberhalb der Sitze, den «Bins». Seitdem die Airlines für jedes aufgegebene Gepäckstück zusätzliche Gebühren verlangen, reicht der Platz auf einem vollbesetzten Mittelstreckenflug nur noch für die Utensilien einer guten Hälfte der rund 200 Passagiere.
Zankapfel Handgepäck
Ein weiteres Problem: Viele Fluggäste sind zu Beginn des Boardings noch gar nicht am Flugsteig, sondern hetzen als Umsteiger auf den letzten Drücker zum Flieger. Selbst mit der besten Voreinteilung lässt sich daher nicht verhindern, dass auch ganz am Schluss des Prozesses noch Passagiere mit Fensterplätzen in die Kabine kommen.
Der hochgelobte Schweizer Jet PC-24 kann wieder bestellt werden.
Bild: Pilatus Aircraft Ltd
Hersteller Pilatus öffnete die Bestellbücher wieder.
Bild: Keystone
Ein beliebtes Schweizer Produkt: Weltweit ist die Marke PC-24 begehrt.
Bild: Pilatus Aircraft Ltd
Seit 2018 wurden 30 der Maschinen ausgeliefert.
Bild: Pilatus Aircraft Ltd
Schickes Design: Der PC-24 macht eine gute Figur.
Bild: Pilatus Aircraft Ltd
Spektakulär in Szene gesetzt: Die Werbetrommel für den PC-24 wird wieder gerollt.
Bild: Pilatus Aircraft Ltd
«Die Nachfrage nach dem PC-24 ist phänomenal», sagt Pilatus-Verwaltungsratspräsident Oscar Schwenk.
Bild: Keystone
Ein Blick ins Cockpit des PC-24.
Bild: Pilatus Aircraft Ltd
Der PC-24 bietet Platz für maximal sieben Passagiere.
Bild: Pilatus Aircraft Ltd
Auch im Passagierraum ist der PC-24 luxuriös ausgestattet.
Bild: Pilatus Aircraft Ltd
Ein Williams-Triebwerk des PC-24.
Bild: Pilatus Aircraft Ltd
Auch auf holprigem Untergrund kommt der PC-24 klar.
Bild: Pilatus Aircraft Ltd
Ein PC-24-Jet beim Wassertest.
Bild: Pilatus Aircraft Ltd
Auf der ganzen Welt beliebt: Der PC-24 im australischen Outback.
Bild: Pilatus Aircraft Ltd
In Australien dient der Jet auch als Jet der «Fliegenden Ärzte».
Bild: Pilatus Aircraft Ltd
Bei Notfällen gut ausgestattet und schnell: Der PC-24 als Notarzt-Jet.
Bild: Pilatus Aircraft Ltd
Gefeiertes Flugzeug: Die PC-24 beim festlich gefeierten Rollout 2014 auf dem Flugplatz Buochs im Kanton Nidwalden.
Bild: Keystone
Seit seiner offiziellen Vorstellung erzählte der PC-24 eine Erfolgsgeschichte.
Bild: Pilatus Aircraft Ltd
Bundesrat Ueli Maurer (links) und Pilatus-Chef Oscar Schwenk präsentierten den Jet 2014.
Bild: Keystone
Roter Teppich für den beliebten Schweizer Jet: Auf Luftfahrt- und Flugzeugmessen ist der PC-24 ein Hit.
Bild: Keystone
Regierungsjet der Schweiz: Der Bundesrat nutzt den PC-24 seit Anfang des Jahres ebenfalls.
Bild: Archiv
Betrieben wird der Bundesratsjet von der Luftwaffe.
Bild: Archiv
Ein PC-24 bei der Fertigung.
Bild: Keystone
Auf 50 PC-24-Flugzeuge will Pilatus die Produktion bis 2020 erhöhen.
Bild: Keystone
Wer zuletzt kommt, hat dann häufig Probleme, noch eine Lücke zu finden. Im Zweifel wandert sein Gepäck noch in den Frachtraum. «Solange sie nicht endlich das Handgepäck auf eine Menge beschränken, die in den Bins Platz hat, werden auch die ausgeklügeltsten Boarding-Verfahren nichts nützen», unkt beispielsweise ein Vielflieger aus Brüssel.
«Natürlich gehen wir im Zuge der Umstellung auch das Thema Handgepäck an», versichert Scherber. Es gebe inzwischen deutlich mehr Kontrollen und zudem verstärkt Aufforderungen, die Taschen und Rollkoffer doch noch kurz vor Abflug freiwillig und unentgeltlich abzugeben. Doch letztlich behalten viele Menschen ihre Sachen gerne bei sich, auch um am Zielflughafen Zeit zu sparen. Mit dem neuen Boarding-Prozess geht diese Rechnung für Menschen, die gerne am Gang sitzen, wohl seltener auf.
Der Aviatikdesigner Oscar Viñals hat ein Überschallflugzeug mit Namen «Superb ZunZun» (SZZ) entworfen.
Bild: Dukas/Oscar Viñals
Ein graphische Darstellung der aerodynamischen Ströme. Die innovative Form soll den Überschallknall reduzieren.
Bild: Dukas/Oscar Viñals
Die «Superb ZunZun» im Grössenvergleich mit einem Airbus A380.
Bild: Dukas/Oscar Viñals
Die Kabine ist für elf Passagiere ausgelegt.
Bild: Dukas/Oscar Viñals
Der vordere Teil des Flugzeugs mit Cockpit und Kabine kann im Notfall vom Rumpf abgetrennt werden und per Fallschirm sicher zu Boden schweben.
Bild: Dukas/Oscar Viñals
Die «Superb ZunZun» soll mit einer Geschwindigkeit von annähernd 2500 km/h in weniger als drei Stunden von Paris nach New York donnern. Die Entwicklung von Hyperschallflugzeugen für die militärische und zivile Luftfahrt erhält derzeit wieder Auftrieb, wie die folgenden Beispiele in der Bildergalerie zeigen.
Bild: Dukas/Oscar Viñals
Das US-amerikanische Unternehmen Hermeus will ein Flugzeug mit fünffacher Schallgeschwindigkeit entwickeln.
Bild: Hermeus Corporation
Die Nasa arbeitet gemeinsam mit dem US-Flugzeughersteller Lockheed Martin am besonders leisen Hyperschallflugzeug «X-plane».
Bild: NASA/Lockheed Martin
Das Flugzeug soll mit rund 1500 Kilometern pro Stunde fliegen, ohne einen Überschallknall zu erzeugen.
Bild: NASA/Lockheed Martin
Wissenschaftler von der «Chinese Academy of Sciences» haben ein Modell des I-Plane genannten Hyperschallflugzeugs im Windkanal bis zu einer Geschwindigkeit von über 8600 km/h getestet.
Bild: Twitter/aeroTELEGRAPH
Dieses Hyperschall-Flugzeug, die Spike S-512 gibt es nicht nur als Grafik: Der erste Prototyp des Überschall-Privatjet wurde angeblich bereits erfolgreich getestet, wie der Entwickler Spike Aerospace verlautbart hat.
Bild: Dukas/Spike Aerospace
Sollte das Projekt realisiert werden, können eilige und zahlungskräftige Fluggäste voraussichtlich ab dem Jahr 2023 in dreieinhalb Stunden über den Atlantik brettern.
Bild: Dukas/Spike Aerospace
Die Spike S-512 wird den Fotos zufolge ihren bis zu 22 Passagieren grosse Beinfreiheit bieten, dafür aber keine Fenster.
Bild: Dukas/Spike Aerospace
Stattdessen ist das Innere der Kabine mit einer Bildschirmfläche überzogen, auf die durch Kameras die Flugumgebung in Echtzeit oder natürlich auch Filme oder andere Bilder gezeigt werden können. Laut der US-amerikanischen Entwicklerfirma reduziert der Verzicht auf Fenster das Gewicht des Jets und erhöht die Windschlüpfrigkeit der Aussenhülle.
Bild: Dukas/Spike Aerospace
Mit einer Reisegeschwindigkeit von 1,6 Mach, was ungefähr 1700 km/h entspricht, soll die Flugdauer von London nach New York City von sechs bis sieben auf drei bis vier Stunden halbiert werden.
Bild: Dukas/Spike Aerospace
Rund 15 Jahre nach dem Ende der Concorde, plant auch das US-Start-up «Boom» einen neuen Überschalljet. Etliche Bestellungen hat das Unternehmen bereits. Erstkunde ist die britische Fluglinie Virgin Atlantic des Milliardärs Richard Branson.
Bild: Boom Supersonic
Das Überschallflugzeug soll mit Mach 2,2 noch etwas schneller sein als die legendäre Concorde.
Bild: Boom Supersonic
Die Strecke London-New York soll der Flieger dann in 3 Stunden und 15 Minuten schaffen.
Bild: Boom Supersonic
Animation des geplanten «Baby-Boom». Die kleinere Testversion XB-1 soll bereits Ende 2018 zu ihrem Erstflug abheben.
Bild: Boom Supersonic
Animation des Innenraums: Für die Airlines soll sich der Boom-Jet - im Gegensatz zur Concorde - rechnen. Auch, weil er deutlich kleiner ist und auf höchstens 55 Passagiere ausgelegt ist. Dadurch sollen die Maschinen öfter ausgebucht sein.
Bild: Boom Supersonic
Ausserdem soll der Boom-Jet soll deutlich leiser und damit komfortabler sein als die Concorde.
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