Ukraine-KonfliktSchweizer Firmen bereiten sich auf Eskalation in Ukraine vor
kw
21.2.2022 - 15:13
Russische Truppen drohen, in die Ukraine einzumarschieren. Für diesen Fall versuchen sich auch etliche, in der Ukraine tätige Schweizer Firmen so gut es geht vorzubereiten.(Archivbild)
Keystone
Falls in der Ukraine tatsächlich die Waffen sprechen sollten, rollen auch hierzulande Probleme auf Firmen zu. Einige Schweizer Unternehmen sind im osteuropäischen Land direkt tätig. Sie bereiten sich nun auf die mögliche Eskalation vor.
21.2.2022 - 15:13
SDA
Die Schweiz hat insgesamt nur wenig Handelsvolumen mit Russland oder der Ukraine. Trotzdem gibt es allerdings rund 130 Schweizer Firmen, die direkt in der Ukraine aktiv sind. Die Krise zwingt sie, Krisenpläne vorzubereiten.
Firmen geben sich wortkarg
Viele möchten sich dazu jedoch nicht öffentlich äussern oder geben sich wortkarg, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur AWP vom Montag zeigt. Der Verpackungsglashersteller Vetropack etwa schreibt auf Anfrage bloss, dass die aktuelle Lage «heikel» sei. Wie viel das Werk in der Ukraine zum Gesamtumsatz von Vetropack beiträgt oder ob ein Plan für die Evakuierung der Mitarbeitenden besteht, wollte das Unternehmen nicht preis geben.
Etwas auskunftsfreudiger zeigte sich der Industriekonzern Dätwyler. Er betreibt ein Werk in Malyn im Osten der ukrainischen Oblast Schytomyr, die sich westlich der Hauptstadt Kiew befindet. Für den Fall eines Krieges habe man «alle nötigen Massnahmen getroffen». Das Werk mache aber deutlich weniger als ein Prozent des Umsatzes aus.
Wichtige Märkte für Syngenta
Ganz anders präsentiert sich die Lage für den Basler Agrochemie-Riesen Syngenta. Für diesen sind sowohl Russland wie auch die Ukraine wichtige Märkte. Letztere wurde zu Zeiten des Russischen Kaiserreiches und auch später in der Sowjetunion immerhin als Kornkammer des Landes bezeichnet.
In der Ukraine beschäftige man derzeit 600 Vollzeitmitarbeitende, so ein Sprecher von Syngenta. Viele arbeiteten etwa in der Hauptstadt Kiew. Fokus der Tätigkeiten des Konzerns sind der Verkauf von Saatgut an Landwirte, doch biete man den Bauern auch Hilfe mit digitalen Strategien und Lösungen im Bereich Präzisionslandwirtschaft.
Aktuell seien Syngenta noch keine Störungen der Geschäftstätigkeit bekannt. Man beobachte die Situation aber genau werde bei Bedarf reagieren. Denn es gelte die Sicherheit der Mitarbeiter, Partner und Kunden zu gewährleisten.
Novartis mit 500 Mitarbeitenden vor Ort
Auch der Basler Pharmariese Novartis ist im osteuropäischen Land mit rund 500 Mitarbeitenden vertreten. Mit diesen stehe man derzeit in engem Kontakt, so ein Konzernsprecher. Nicht nur habe man Massnahmen zu deren Schutz ergriffen, sondern auch bereits Business Continuity-Pläne in der Tasche, sollte das aktuelle Säbelrasseln doch noch weiter eskalieren.
Russland rüstet sich für jahrzehntelange Kriegswirtschaft
St. Petersburg, 07.06.2024: Seit mehr als zwei Jahren führt Russland einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kremlchef Wladimir Putin schwört sein Land jetzt auf einen Ausbau der Kriegswirtschaft ein.
Putin hat dazu eine ganze Liste von Anweisungen für die Entwicklung des Rüstungssektors unterschrieben, um noch mehr Waffen und Munition zu produzieren.
Auch dank der Kriegswirtschaft erwartet die russische Führung ein Wirtschaftswachstum in diesem Jahr um die 2,8 Prozent.
Allein für den Haushaltsposten Verteidigung gibt der Kreml in diesem Jahr umgerechnet etwa 110 Milliarden Euro aus. Hinzu kommen weitere 34 Milliarden Euro für die Bereiche nationale Sicherheit und Sicherheitsorgane. Insgesamt sind das knapp 39 Prozent aller Ausgaben des russischen Etats oder 8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. In Militär und Sicherheitsorgane investiert Russland damit erstmals mehr Geld als in Sozialausgaben.
07.06.2024
Genfer Autosalon ist definitiv am Ende
Der traditionsreiche Genfer Autosalon ist am Ende. Dies teilten die Organisatoren am Freitag mit. Die Automesse war 1905 ins Leben gerufen worden. Zuletzt hatte sie in diesem Frühjahr in einem kleineren Format stattgefunden. Eine weitere Ausgabe werde es nicht mehr geben, schrieben die Organisatoren in einer Mitteilung. Sie hätten festgestellt, dass die Automobilindustrie heute nicht mehr unbedingt eine solche Veranstaltung brauche.
31.05.2024
Bundesrat zeichnet positives Bild der Schweizer Wirtschaft
Die Schweizer Volkswirtschaft ist insgesamt weiterhin gut aufgestellt. Zu diesem Schluss kommt der Bundesrat in einem am Mittwoch verabschiedeten Lagebericht. Auch vor dem Hintergrund der industriepolitischen Renaissance im Ausland bleibt die Schweiz demnach wettbewerbsfähig.
«Die Schweiz gehört weiterhin zu den erfolgreichsten Volkswirtschaften weltweit», sagte Wirtschaftsminister Guy Parmelin in Bern vor den Medien. Sie habe die vergangenen vier krisengeprägten Jahre gut überstanden. Die Schweizer Volkswirtschaft habe sich einmal mehr als äusserst widerstandsfähig erwiesen, so Parmelin.
Das wirtschaftspolitische Umfeld bleibe jedoch herausfordernd. Der Bundesrat erwähnte in seinem Bericht insbesondere die industriepolitischen Initiativen in der EU und den USA, die auch wettbewerbsverzerrende Subventionen umfassten. Ein Grossteil dieser Subventionen seien für die Schweizer Wirtschaft jedoch unproblematisch und eröffneten Schweizer Produzenten gar neue Absatzchancen.
22.05.2024
Russland rüstet sich für jahrzehntelange Kriegswirtschaft
Genfer Autosalon ist definitiv am Ende
Bundesrat zeichnet positives Bild der Schweizer Wirtschaft