Bis zu 38'500 Wohungen Swiss Life erhöht Mieten von über der Hälfte ihrer Wohnungen

sda

10.6.2023 - 02:46

Patrick Frost, CEO der Versicherungsgruppe Swiss Life, prognostiziert eine zunehmende Wohnungsknappheit. (Archivbild)
Patrick Frost, CEO der Versicherungsgruppe Swiss Life, prognostiziert eine zunehmende Wohnungsknappheit. (Archivbild)
Keystone

Die Versicherungsgruppe Swiss Life hat eine Mietzinserhöhung bei 21'000 ihrer 38'500 Wohnungen angekündigt. Mehrheitlich sollen die höheren Einnahmen den Kunden im Versicherungsgeschäft zufliessen, wie Swiss-Life Chef Patrick Frost im Interview sagte.

10.6.2023 - 02:46

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Swiss Life-Chef hat eine Mietzinserhöhung bei über der Hälfte ihrer Wohnungen angekündigt.
  • Zwischen 21'000 bis 38'500 Wohungen sind von der Erhöhung betroffen.
  • Swiss Life ist eine der grössten Vermieterinnen der Schweiz.
  • Begründet wird die Mietzinserhöhung mit dem Anstieg des hypothekarischen Referenzzinssatzes.

Weniger als zehn Prozent der Mieteinnahmen fliessen in den Gewinn, wie Frost im Interview mit der «Schweiz am Wochenende» vom Samstag sagte.

Fast 15 Jahre lang seien die Mieten gesunken. «Jetzt wirkt der Mechanismus angesichts höherer Zinsen und der Inflation in die andere Richtung», sagte der Chef von Swiss Life, einer der grössten Vermieterinnen des Landes.

Der hypothekarische Referenzzinssatz stieg anfangs Juni zum ersten Mal überhaupt. Das legte die Basis für den Anstieg des Mietzinses in der Schweiz auf breiter Front. Die meisten grossen Vermieter die Mieten erhöhen, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur AWP von Mitte April unter gut einem Dutzend grosser Vermieter ergab. Swiss Life gehörte dazu.

Mehr Hürden bei Einsprachen

Frost prognostizierte im Interview zudem einen weiteren Rückgang der Bautätigkeit – und folglich knappere Wohnungsangebote. Die Lösung sei relativ einfach: «Mehr bauen!» Doch neben höheren Zinsen seien Einsprachen Grund für weniger Neubauten. «Man könnte die Hürden für mögliche Einsprachen etwas anheben», sagte Frost und forderte die Politik zum Handeln auf.

Anwohnerinnen und Anwohner, die sich über «Schattenwurf und Baulärm» beschweren würden, könne man entschädigen. Zurzeit seien 90 Prozent der Einsprachen bei Regelbauweisen missbräuchlich, sagte Frost zudem.

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